Der Burgbote 1970 (Jahrgang 50)
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Aus der Chronik des KMGV.. .<br />
„Tradition verpflichtet!" Dieses Wort ist ge<br />
rade für den KMGV von besonderer Bedeu<br />
tung, Unser Chor hat sich in den ietzten Jah<br />
ren, zumai seit der künstlerischen Betreuung<br />
durch Prof. Hermannjosef Rübben, so sehr<br />
verjüngt, daß es notwendig erscheint, unseren<br />
neu hinzugekommenen Sängern Begebenhei<br />
ten aus der Vergangenheit des Chors zu ver-<br />
Daran schließt sich der Vortrag eines Liedes<br />
im Volkston, weiches den Vereinen eine Stun<br />
de vor ihrem Auftreten in Partitur und Stim<br />
men übergeben wird. Beide Chöre sind<br />
A-capeila-Ghöre und ohne Soli. Ein dritter<br />
Gesang war der freien Wahl eines jeden Ver<br />
eins überlassen. <strong>Der</strong>selbe mußte ohne Instrumittein,<br />
um ihnen damit aufzuzeigen, mit<br />
weicher Begeisterung seit der Gründung des<br />
Vereins die Mitglieder ihre freiwillig über<br />
nommenen Pflichten wahrnehmen.<br />
Wir hoffen aber, daß die nachfolgenden Zei<br />
len auch unsere „alten" Sänger begeistern.<br />
Wü.<br />
Das Kaiserpreissingen<br />
Aus zeitgenössischen Berichten<br />
<strong>Der</strong> erste Sängerwettstreit in<br />
Kassel vom 25. bis 28. Mai 1899<br />
im wunderschönen Monat Mai, am Ende der<br />
Woche des lieblichen Pfingstfestes, werden<br />
sich eine Anzahl deutscher Männergesang<br />
vereine, nicht gerade die schiechtesten unter<br />
den besten, in Kasseis Mauern versammeln,<br />
um um den kaiserlichen Wanderpreis in fried<br />
lichem Kampf zu streiten.<br />
Am 27. Januar 1895 hatte Se. Maj. der Kaiser<br />
durch allerhöchste Ordre einen Wanderpreis<br />
für deutsche Männergesangvereine gestiftet<br />
mit der Bestimmung, daß im Sommer 1899 der<br />
Wettstreit um den genannten Preis stattfinden<br />
sollte. Zu demselben sollten nur Männerge<br />
sangvereine des Deutschen Reiches, weiche<br />
mindestens 100 Sänger aufweisen könnten,<br />
zugelassen werden. Sänger von Beruf sollten<br />
ausgeschlossen sein, ebenso Vereinsmitglie<br />
der, weiche 15 Kilometer vom Sitz ihres Ver<br />
eins wohnten.<br />
Das Wettsingen sollte mit einem zu diesem<br />
Zweck komponierten längeren Tonwerk be<br />
ginnen, weiches den Vereinen sechs Wochen<br />
vor dem Wettsingen in Partitur und Stimmen<br />
zuzustellen sei.<br />
mentalbegieitung und ohne Soli sein, auch<br />
durfte der betreffende Verein mit demselben<br />
bei früheren Gelegenheiten keinen Preis er<br />
rungen haben.<br />
<strong>Der</strong> Wanderpreis soll aus einem Kleinod aus<br />
edlem Metall bestehen. Ein dreimaliger Sieg<br />
bringt dasselbe in den dauernden Besitz des<br />
Vereins.<br />
Das Preisrichteramt wird von neun hervor<br />
ragenden Musikern ausgeübt, weiche vom<br />
Kaiser ernannt werden. Die Preisverteilung er<br />
folgt in einem feierlichen Akt, an dem sämt<br />
liche Vereine teilnehmen. Für das Wettsingen<br />
sind zwei Tage in Aussicht genommen.<br />
Achtzehn Vereine wagen den Wettstreit<br />
Wie wir schon in unserem ersten Artikel mit<br />
geteilt haben, nehmen an dem Wettstreit nur<br />
18 Vereine mit 2780 Sängern teil.<br />
Die Vereine sind nachstehende: ^<br />
Säng4L<br />
1. Aachener Männergesangverein<br />
„Goncordia" 146<br />
2. „Berliner Lehrergesangverein" 220<br />
3. „Bremer Lehrergesangverein" 113<br />
4. Dortmunder Männergesangverein<br />
„Poiyhymnia" 143<br />
5. Dortmunder Männergesangverein<br />
„Sanssouci" 121<br />
6. „Erfurter Männergesangverein" 117<br />
7. Essen a. d. R.,<br />
Männergesangverein „Goncordia" 192<br />
8. Essen, „Männergesangverein" 196<br />
9. „Gothaer Liedertafel" 115<br />
10. „Hannoverscher Männergesangverein" 196<br />
11. Karlsruhe i. B., „Liederhalle" 170