SchlossMagazin Bayerisch-Schwaben September 2018
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| Kunst, die sich nützlich macht | leben + design | 57<br />
Serie: Das Who is Who<br />
des Gebrauchsdesigns<br />
Verner Panton<br />
fotos Vitra, Hersteller, verner-panton.de<br />
Der dänische Möbeldesigner und Architekt Verner Panton (1926 – 1998)<br />
prägte entscheidend den futuristischen Stil der 1960er Jahre, der die Pop-<br />
Ästhetik im Möbeldesign salonfähig machte. Nationale Bekanntheit erlangte<br />
er 1958 mit der Gestaltung des Komigen Restaurants seiner Eltern, das mit<br />
dem heute weltberühmten Cone Chair bestuhlt wurde. Später designte er u. a. auch<br />
das Interieur für das Verlagshaus des Spiegels in Hamburg.<br />
Der internationale Durchbruch war ihm 1967 mit dem Panton Chair für Vitra gelungen.<br />
Bereits in den 60ern gewann Panton mehrere Design-Preise. Pantons Entwürfe<br />
waren prototypisch für die psychedelischen Designs der 1970er-Jahre und wirkten<br />
häufig eher als Raumskulptur denn als Gebrauchsgegenstand. Er verwendete<br />
klare Farben aus dem ganzen Spektrum des Regenbogens. In den 1980er-Jahren<br />
experimentierte er mit geometrischen Formen. Er war fasziniert von den Möglichkeiten<br />
der neuartigen Kunststoffe, die ihm durch ihre Strukturlosigkeit völlige gestalterische<br />
Freiheit in Form und Farbgebung gaben. Panton liebte es, mit Farben<br />
und Materialien zu experimentieren. So kreierte er unter anderem die ersten aufblasbaren<br />
Möbel aus Plastik. Mitte der 1990er Jahre erlebte Panton ein Revival, als<br />
Vitra den Panton Chair und IKEA den Vilbert Chair wieder auflegten. Und das britische<br />
Vogue Magazin brachte 1995 Kate Moss auf einem Panton Stuhl sitzend auf<br />
die Titelseite. Kurz vor seinem Tod 1998 verlieh die dänische Königin Verner Panton<br />
für sein Lebenswerk das Ritterkreuz vom Dannebrog-Orden. 2012 ehrte die Stadt<br />
Weil am Rhein Panton mit einem nach ihm benannten Weg. #<br />
Die Sitzschlange „Pantonova“ von 1972 im<br />
Kongress am Park, Augsburg