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TOPFIT September 2018

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Rat und Hilfe aus der Apotheke<br />

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Fotos: © Lydia Sachse / pixelio.de (Kapuzinerkresser); Andreas Musolt / pixelio.de (Knoblauch); Heinz Ober / pixelio.de (Bärlacuh)<br />

zulen, alpha-Bisabolol) sowie an Flavonoiden<br />

und Schleimstoffen auf.<br />

Wirkung: antibakteriell, entzündungshemmend,<br />

wundheilungsfördernd, krampflösend,<br />

blähungstreibend<br />

Darreichungsform: Tee, standardisierter Extrakt<br />

als Tinktur (z. B. Medizinisches Kamillen<br />

Konzentrat, Kamillosan® Konzentrat)<br />

Anwendung: zur Linderung von entzündlichen<br />

Erkrankungen der Atemwege (Inhalationen);<br />

Magen-Darm-Beschwerden; äußerlich bei<br />

Haut-, Schleimhaut-, Zahnfleischentzündungen<br />

Bärlauch Allium ursinum<br />

Er gehört zur Familie der Lauchgewächse. Seinen<br />

intensiven Ge schmack nach Knoblauch<br />

verdankt der Bärlauch seinem hohen Gehalt<br />

an verschiedenen Schwefelverbindungen (z. B.<br />

Divinyl sulfid, Dimenthyl thi ossulfonat, Me -<br />

thylcycteinsulfoxid). Diese chemischen Verbindungen<br />

sind im Wesentlichen auch für seine<br />

Heilwirkung verantwortlich.<br />

Wirkung: hemmt das Wachstum von Pilzen<br />

und Bakterien; verbessert die Fließeigenschaften<br />

des Bluts; wirkt arteriosklerotisch bedingten<br />

Ablagerungen an Gefäßwänden entgegen.<br />

Darreichungsform: standardisiertes Granulat,<br />

Frischpflanzenpresssaft (z. B. von Schoenenberger),<br />

Kapseln (z. B. Bärlauch Frischblatt Kapseln)<br />

Anwendung: zur Vorbeugung von Arteriosklerose<br />

und Bluthochdruck; zur Darmreinigung;<br />

äußerlich bei schlecht heilenden<br />

Hautausschlägen<br />

Knoblauch Allium sativa<br />

Er gehört zur Familie der Lauchgewächse und ist<br />

wohl das am weitesten verbreitete Würzmittel<br />

überhaupt. Seine gesundheitsfördernden Eigenschaften<br />

verdankt der Knoblauch vor allem seinem<br />

hohen Gehalt an Schwefelverbindungen,<br />

von denen das Alliin eine wichtige Rolle spielt.<br />

Wird das Fruchtfleisch einer Zehe zerdrückt,<br />

wird das Enzym Alliinase freigesetzt und wandelt<br />

das Alliin in Allicin um. Allicin zeichnet<br />

sich durch verschiedene Heileffekte aus: Zum einen<br />

wirkt es gegen Bakterien, Pilze und Viren,<br />

zum anderen senkt es erhöhte Blutfettwerte, allen<br />

voran das »böse« LDL-Cholesterin. Außerdem<br />

wirkt Allicin antioxidativ und beugt Arteriosklerose<br />

und Bluthochdruck vor.<br />

Wirkung: antibakteriell, tötet Viren und Pilze<br />

ab, wirkt desinfizierend und antioxidativ, ist<br />

blutdruck- und blutfettsenkend, verringert das<br />

Thromboserisiko, stärkt die Abwehrkräfte und<br />

hat möglicherweise ein krebshemmendes Potenzial.<br />

Der tägliche Verzehr von Knoblauch senkt<br />

das Risiko, eine Erkältung zu bekommen.<br />

Darreichungsform: Presssaft; standardisierter<br />

Extrakt als Pulver, Kapseln (z. B. Knoblauch-Kapseln<br />

N, revoMed), Knoblauchöl-Kapseln,<br />

Dragees (z. B. Kwai® forte Dragees, Sapec®<br />

Dragees)<br />

Anwendung: zur Vorbeugung von Arteriosklerose<br />

und Thrombose; zur Senkung eines<br />

erhöhten Cholesterinspiegels; zur Vorbeugung<br />

von Infekten sowie als Begleittherapie bei bestehenden<br />

Erkältungen<br />

Kapuzinerkresse Tropaeolum majus<br />

Sie bildet eine eigene Pflanzenfamilie und ist<br />

schon lange als auswurfförderndes und desinfizierendes<br />

Mittel bei Atemwegserkrankungen bekannt.<br />

Kapuzinerkresse hat u. a. einen sehr hohen<br />

Gehalt an Vitamin C sowie an Senfölglykosiden,<br />

die antibakteriell wirken.<br />

Wirkung: antibakteriell, auswurffördernd,<br />

hemmt die Vermehrung von Viren und Pilzen,<br />

steigert die Abwehrkräfte<br />

Darreichungsform: Tee, Frischpflanzenpresssaft,<br />

standardisierter Extrakt als Tinktur, Tabletten<br />

(z. B. Angocin® Anti-Infekt N, Sanct Bernhard<br />

Tabletten mit Kapuzinerkresse)<br />

Anwendung: bei Atemwegsinfektionen, Harnwegsinfekten<br />

sowie auch zur Vorbeugung von<br />

Infekten<br />

Meerrettich Armoracia rusticana<br />

Er gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse.<br />

Verwendet wird nur die Wurzel der Pflanze, die<br />

in unverarbeitetem Zustand geruchlos ist. Wird<br />

sie jedoch geschnitten oder gerieben, verströmt<br />

sie einen stechenden Geruch. Als pikantes Gewürz<br />

verfeinert Meerrettich Fleisch, Fisch und<br />

Gemüse, doch wird er seit Jahrhunderten auch<br />

als Therapeutikum genutzt. Wegen seines hohen<br />

Vitamin-C-Gehalts (doppelt so hoch wie der einer<br />

Zitrone) wurde Meerrettich im Mittelalter<br />

vor allem gegen die Vitamin-C-Mangel-Krankheit<br />

Skorbut eingesetzt; heute gilt er als wichtiges<br />

Heilmittel, um die körpereigenen Abwehrkräfte<br />

zu stärken und so einer Erkältung vorzubeugen.<br />

Aber auch wenn die Nase schon läuft, hilft die<br />

scharfe Wurzel: Die enthaltenen Senföle setzen<br />

Isothiocyanate frei, die antibakteriell und<br />

schleimlösend wirken. Die antibakteriellen Eigenschaften<br />

des Meerrettichs, etwa gegen Staphylokokken,<br />

Streptokokken und Enterokokken,<br />

sind inzwischen durch Studien belegt.<br />

Wirkung: antibakteriell und schleimlösend,<br />

hemmt die Vermehrung von Viren und Pilzen,<br />

steigert die Abwehrkräfte<br />

Darreichungsform: Presssaft; standardisierter<br />

Extrakt als Pulver, Kapseln (als Monopräparat,<br />

z. B. Meerrettich 400 mg GPH Kapseln Gall<br />

pharma oder als Kombinationspräparat mit Kapuzinerkresse,<br />

z. B. Angocin®Anti-Infekt N oder<br />

Salus® Alpenkraft® Kapuzinerkresse-Meerrettich<br />

Kapseln)<br />

Anwendung: zur Stärkung der Abwehrkräfte<br />

und Vorbeugung wie auch zur Begleittherapie<br />

bei Erkältungskrankheiten mit Schnupfen und<br />

Husten, bei Nebenhöhlenentzündungen und<br />

Harnwegsinfekten<br />

Teebaum Melaleuca alternifolia<br />

Nur eine Teebaumart liefert das hochwertige<br />

Teebaumöl, das zu therapeutischen Zwecken<br />

genutzt wird: Melaleuca alternifolia, die in bestimmten<br />

Regionen Australiens zu finden ist<br />

und zur Familie der Myrtengewächse gehört.<br />

Schon die Aborigines kannten seine Heilkraft.<br />

Dass Teebaumöl sowohl gegen Bakterien als<br />

auch gegen Viren und Pilze wirkt, geht auf die<br />

beiden Substanzen Terpinen-4-ol und Cineol<br />

zurück. Das Öl sollte allerdings nur äußerlich<br />

angewendet werden.<br />

Wirkung: antibakteriell, viren- und pilzabtötend,<br />

entzündungshemmend<br />

Darreichungsform: standardisiertes ätherisches<br />

Öl (z. B. Altapharma® Reines australisches<br />

Teebaumöl, Dr. Förster Teebaumöl Melaleuca<br />

alternifolia)<br />

Anwendung: zur Behandlung von bakteriellen<br />

Hautinfektionen wie Abszessen,<br />

Akne, Dermatitis; Fußpilz; Erkältungen;<br />

Zahnfleischentzündungen<br />

Fotos: © spline_x / Adobe Stock (Teebaum); verastuchelova / 123rf.com (Meerrettich)<br />

<strong>TOPFIT</strong> 3 / <strong>2018</strong>

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