Kulturanleitung - Oekolandbau.de
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<strong>Kulturanleitung</strong> – Lupinen<br />
Formen<br />
• Abstammung aus <strong>de</strong>m Mittelmeerraum<br />
• Lupinen vertragen keinen freien Kalk im Bo<strong>de</strong>n!<br />
• Bitterlupinen – Süßlupinen<br />
• Süßlupinen enthalten durch züchterische Leistung weniger als 0,01% <strong>de</strong>r Alkaloi<strong>de</strong> Lupanin<br />
und Spartein; beim Nachbau ist aber Aufspaltung und Erhöhung <strong>de</strong>r Bitterstoffe möglich<br />
• Gelbe, Blaue, Weiße Lupinen (jeweils Bitter- und Süßlupinenformen)<br />
• Einjährige und Mehrjährige (Stau<strong>de</strong>nlupinen) – im Ackerbau nur die einjährigen Formen<br />
• Lupinen sind Pionierpflanzen bezüglich Bo<strong>de</strong>naufschluss, Durchwurzelung und Nährstoffaneignung;<br />
Pfahlwurzler<br />
Gelbe Lupine: Gelb blühend, sehr wertvolles Eiweiß, TKG 120 bis 150 g; pH-<br />
Wert 4,6 bis 6; Pionierpflanze auf sehr leichten Bö<strong>de</strong>n; trockenheitsverträglich,<br />
wärmebedürftig; späte Abreife<br />
Blaue Lupine: Zumeist weiß blühend mit sehr schmalen Fie<strong>de</strong>rblättern; TKG 140<br />
bis 200 g; stellt an Wasserversorgung höhere Ansprüche als die<br />
Gelbe Lupine; sehr tiefe Pfahlwurzel; wird wegen besserer<br />
„Antracnosetoleranz“ heute am häufigsten angebaut<br />
Weiße Lupine: Anspruchsvollste Lupinenart; sehr hohe TKGs von 350 bis 500 g;<br />
benötigt mittelschwere, tiefgründige Bö<strong>de</strong>n; bis pH 6,8 Anbau<br />
möglich; ausreichen<strong>de</strong> Wasserversorgung nötig; sehr späte Abreife<br />
(Mitte bis En<strong>de</strong> September)<br />
Verwertung<br />
• Süßlupinen für menschliche Ernährung (wie Soja für Tofu, z. B. Firma Lopino, Bremen)<br />
• Süßlupinen für Futterzwecke: Hochwertiges Eiweiß; interessante Pflanze bei <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />
nach 100% Biofutter; geringe antinutritive Stoffe wie Tannine, Lektine u. ä. (Lupinen müssen<br />
nicht getoastet o<strong>de</strong>r behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n wie z. B. Sojabohnen)<br />
• Bitterlupinen für Gründüngung: Bitterlupinen sind <strong>de</strong>utlich vitaler und konkurrenzkräftiger als<br />
Süßlupinen<br />
Qualitätsmerkmale (äußere – innere)<br />
• Inhaltsstoffe: Proteingehalt 32 bis 40%, Fettgehalt 5 bis10%, Rohfaser 14 bis 15%<br />
• Eiweißwertigkeit <strong>de</strong>utlich höher als bei Ackerbohnen- und Erbseneiweiß<br />
• Durch <strong>de</strong>n Fettgehalt kann bei <strong>de</strong>r Fütterung das Fett <strong>de</strong>r Tiere weicher wer<strong>de</strong>n<br />
Bo<strong>de</strong>nansprüche<br />
An die Bo<strong>de</strong>nart: Siehe oben; Abschnitt „Formen“<br />
An die Bo<strong>de</strong>nstruktur: Staunässe und Verdichtungen sind problematisch; Saatbettbereitung<br />
schonend und flach, da epigäisches Keimverhalten (Lupinen<br />
schieben bei <strong>de</strong>r Keimung das „Samenkorn“ aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n)<br />
An <strong>de</strong>n pH-Wert: Saure Bö<strong>de</strong>n, die tief durchwurzelbar sind, sind gut geeignet;<br />
auf keinen Fall ist <strong>de</strong>r Lupinenanbau auf Bö<strong>de</strong>n mit freiem Kalk<br />
sinnvoll, Lupinen bekommen dort so genannte Kalkchlorosen<br />
16 / 69 © BLE 2006<br />
H. Drangmeister