Kulturanleitung - Oekolandbau.de

Kulturanleitung – Gerste
Formen
• Wintergerste, Sommergerste
• Zwei- und mehrzeilige Gerste
• Begrannte und unbegrannte Gerste
• Nacktgerste
• Kapuzengerste
• Verschiedene Kornfarben
Verwertung
• Zweizeilige Sommergerste als Braugerste
• Alle Gerstenformen sind als Futtergerste zu verwerten
• Schälgerste für menschliche Ernährung auch aus zweizeiliger Gerste
(Fladenbrot, Müsli, Graupen, Grütze, Malzkaffee)
• Saatgutvermehrung
Qualitätsmerkmale (äußere – innere)
Braugerste: Vollgetreideanteil >2,5 mm mindestens 92%;
Keimfähigkeit mindestens 98%, Keimenergie mindestens 95%;
Eiweißgehalt maximal 11,5%; Zuschläge bei 10,8% für 0,1%
Bodenansprüche
An die Bodenart: Niedrig bis mittel; auch für rauere Klimagebiete (Höhenlagen) gut
geeignet; Sommergerste hat die kürzeste Vegetationszeit aller Getreidearten
An die Bodenstruktur: Höchste Ansprüche; Verdichtungen und Staunässe werden nicht
vertragen; Gerste ist Zeigerpflanze für schlechte Bodenstruktur
An den pH-Wert: Bei pH-Wert unter 5,5 Blattnekrosen; äußerst empfindliche Reaktion
Fruchtfolgestellung
Ansprüche an die Vorfrucht: Braugerste benötigt N im Frühjahr; keine große N-Nachlieferung
zum Ährenschieben hin erwünscht;
Vorfrüchte wie Erbsen oder Kartoffeln geeignet, Kleegras nicht
bei Futtergerste viele Vorfrüchte möglich, allerdings bei Weizen,
Gerste, Triticale und Roggen Halmbruchgefahr
Vorfruchtwirkung: Mäßig; Übertragung von Halmbruch bei Wintergerste;
sehr vorteilhaft ist der frühe Erntezeitpunkt für eine gute Zwischenfrucht
bei Wintergerste
Selbstverträglichkeit: Mäßig wegen Halmbruch bei Wintergerste;
bei Sommergerste relativ gut; Problem von Getreidezystenälchen
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H. Drangmeister