VNW-Magazin - Ausgabe 5/2017
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
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SERIE: Digitalisierung<br />
VON LISA WINTER<br />
AktivBo GmbH<br />
Die Autorin ist Geschäftsführerin der AktivBo GmbH. Das Unternehmen arbeitet<br />
mittler weile mit mehr als 300 Wohnungsunternehmen und Vermietern zusammen<br />
und erstellt in deren Auftrag Mieterbefragungen und -analysen. In den Büros in<br />
Stockholm und Hamburg arbeiten 26 Mitarbeiter.<br />
Die Immobilienwirtschaft lotet ihre<br />
digitalen Chancen aus<br />
Die Veränderungen, die um uns herum geschehen, lassen<br />
sich nur kaum ignorieren. Alles was irgendwie möglich<br />
ist, wird digitalisiert. Neue Unternehmen, neue Dienstleistungen<br />
und neue Produkte ebenso wie alte Produkte und<br />
Dienstleistungen in neuem Gewand. Der Begriff der Digitalisierung<br />
ist inzwischen schon fast wieder aus der Mode gekommen:<br />
Seine Blütezeit hatte er, als damit etwas in der Zukunft beschrieben<br />
wurde, worauf man sich freute (weil es mehr Möglichkeiten<br />
und Effizienz versprach) oder wovor man sich ängstigte (weil es<br />
eine vermeintliche Bedrohung der Arbeitsruhe darstellte) – aber<br />
was nie richtig greifbar war. Jetzt geht es jedoch um etwas anderes:<br />
In Zukunft wird sich alles um permanente Weiterentwicklung<br />
drehen.<br />
In vielen Branchen findet diese schon seit Langem statt, in anderen<br />
hat sie erst vor Kurzem begonnen, dafür aber in einem rasanten<br />
Tempo. Das größte Taxiunternehmen der Welt („UBER“)<br />
besitzt paradoxerweise kein einziges Taxi, sondern ist eigentlich<br />
ein IT-Unternehmen. Die Autos von Elon Musk („Tesla“) fahren<br />
von alleine und CDs findet man fast nur noch in Bibliotheken,<br />
sagt mein jüngster Sohn (Anmerkung: Er kann zwar noch nicht<br />
lesen, bedient aber Spotify; Einordnung: Ein Jahr vor seiner Geburt<br />
fuhr auf dem Braunschweiger Stadtring bereits Leonie, ein<br />
computergesteuertes Auto der TU. Für meinen Sohn sind solche<br />
„komischen Entwicklungen“ also kein Grund, sich zu überhaupt<br />
zu wundern).<br />
In anderen Bereichen hat es deutlich länger gedauert. Ein<br />
Beispiel dafür ist die Wohnungs- und Immobilienbranche. In<br />
diesem eher (im positiven Sinne) konservativen Bereich wird seit<br />
Jahren über die „Digitalisierung“ gesprochen und alle Verbandstage<br />
und Bildungsprogramme haben Seminare zum Thema im<br />
Programm – aber dabei blieb es dann manchmal auch. Man war<br />
zwar neugierig, berief sich aber trotzdem lieber darauf, dass<br />
Gebäude immer gebraucht werden und dass man in virtuellen<br />
Häusern nicht wohnen kann. Unter Digitalisierung verstand man<br />
hauptsächlich, dass man zu elektronischen Rechnungen und<br />
cloudbasierten ERP-Systemen überging. Dabei ist es interessant,<br />
dass gerade die Immobilienbranche ein Bereich ist, der sich besonders<br />
gut für die Umsetzung neuer Technologien eignet.<br />
Dann setzte ein Umbruch ein. Erst in Skandinavien, jetzt<br />
auch in Deutschland. Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
stürzen sich geradezu in spannende Projekte und man erkennt,<br />
dass sich mit großen Investitionen in neue Technik langfristig<br />
viele Einsparungen erzielen lassen. Die Spanne reicht von Automatisierung<br />
und Spracherkennung im Kundenservice über den<br />
Neubau (unterstützt und beschleunigt durch den Einsatz von<br />
3D-Druckern) bis hin zu Mülltonnen, die per Sensortechnologie<br />
signalisieren, dass sie geleert werden müssen (dynamisch und<br />
per Bedarf statt statisch und per Schema). Auf den Konferenzen,<br />
bei denen früher die Frage gestellt wurde, „Was bedeutet das<br />
für uns?“, geht es nun um Case Studies, Best Practice und andere<br />
Beispiele für geglückte (oder missglückte) Projekte.<br />
Immer mehr Wohnungsunternehmen verstehen im Zuge der<br />
aktuellen Entwicklung, dass es sich auf allen Ebenen lohnt,<br />
wenn ihre Kunden zufriedener sind; Beispiele: KSG Hannover,<br />
hanova, meravis Wohnungsbau, Gundlach Bau und Immobilien<br />
GmbH & Co. KG, Wohnungsgenossenschaft Heimkehr, Nibelungen<br />
Wohnbau: Sie bekommen Unterstützung, indem wir von g<br />
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