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VNW-Magazin - Ausgabe 5/2017

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

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<strong>VNW</strong><br />

„In Mecklenburg-Vorpommern müssen<br />

bis Ende 2020 rund 12 000 Wohnungen<br />

neu gebaut werden, zur Hälfte als Ersatzneubau,<br />

die andere Hälfte zusätzlich<br />

an Standorten mit erhöhter Wohnungsnachfrage.<br />

Wir müssen das Falsche<br />

abreißen, um das Richtige an den<br />

richtigen Stellen neu zu bauen.“<br />

Andreas Breitner<br />

„Die Fragen sind die alten geblieben, aber die Antworten haben<br />

sich verändert“, zitierte Dr. Uwe Jean Heuser, Ressortleiter im<br />

Ressort Wirtschaft der Wochenzeitung DIE ZEIT, Albert Einstein in<br />

seinem Vortrag „Neuer Kapitalismus als Antwort auf den neuen<br />

europäischen Nationalismus?“. Soziale Ungleichheit wird heutzutage<br />

so stark empfunden wie nie. Eine Entwicklung, gegen die<br />

der Staat unter anderem durch Aufklärung und Bildung entgegensteuern<br />

müsse. „Der Ausbau digitaler Infrastrukturen ist ein<br />

weiteres Mittel, Ungleichheiten aufzulösen“, fügte Heuser hinzu.<br />

Ein gemeinsames Dach für bezahlbares Wohnen<br />

„Den digitalen Wandel aktiv gestalten“ wollte im Anschluss<br />

Dr. Manfred Alflen, Aareon AG. Die Entwicklung der Digitalisierung<br />

sei nicht linear, sondern exponentiell. „Wohnungsunternehmen<br />

sollten aus einer strategischen Agenda deshalb unbedingt<br />

eine digitale Agenda ableiten“, sagte der Experte. Dabei<br />

läge die Stärke der Wohnungswirtschaft als „Big Player“ darin,<br />

den digitalen Wandel gemeinsam vorantreiben zu können. Dafür<br />

sei es aber essenziell, sowohl die Kunden- als auch Datenhoheit<br />

zu behalten.<br />

„Der Populismus war nicht<br />

ganz rechts, er war überall“,<br />

fasste GdW-Präsident Axel<br />

Gedaschko den vorangegangenen<br />

Bundestagswahlkampf<br />

zusammen und präsentierte<br />

die „Erwartungen der<br />

Wohnungswirtschaft“ an die<br />

zukünftige Regierung. „Wir<br />

wollen, dass Dinge wieder<br />

stärker zusammen gedacht<br />

werden.“ Gedaschko forderte<br />

ein „gemeinsames politisches<br />

Dach für bezahlbares Bauen<br />

und Wohnen“. Der Bund müsse außerdem endlich ein gutes<br />

Bauklima schaffen. Der GdW-Präsident kritisierte: „Wir haben<br />

viel zu wenig Bauland. Das ist der Brennpunkt schlechthin.“<br />

Am zweiten Tag berichtete Richard Oetker, Dr. August Oetker<br />

Nahrungsmittel KG und Vorstandsvorsitzender Bielefeld WEISSER<br />

RING, von seiner Entführung 1976. Der heute 66-Jährige erlitt<br />

während seiner Gefangenschaft schwere Verletzungen. Dem<br />

Publikum machte er Mut: „Wir Menschen halten viel aus.<br />

Wir werden mit viel mehr fertig als wir selbst glauben.“<br />

Chefsache Digitalisierung<br />

„Digitalisierung in 20 Minuten – Wo kann ich mich anmelden?“,<br />

war das Thema des Vortrags von Christoph Magnussen,<br />

Blackboat Internet GmbH. Der Online-Unternehmer warnte<br />

die Anwesenden: „Viele von Ihnen werden die Geschwindigkeit<br />

des digitalen Wandels unterschätzen.“ Es sei an der Zeit,<br />

Geschäftsmodelle, Kundenerlebnisse sowie den Geschäftsbetrieb<br />

ins Digitale zu übertragen und dabei ggf. auch zu überdenken.<br />

„Digitalisierung ist Chefsache“, resümierte Magnussen.<br />

„Wie können wir günstig bauen?“<br />

Im Gespräch mit Christoph Kostka, Geschäftsführer des<br />

<strong>VNW</strong> Landesverbandes Schleswig-Holstein e.V., berichteten<br />

Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung<br />

und Wohnen in Hamburg, und Dietmar Walberg,<br />

Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen<br />

e.V., über das Baukostengutachten der Stadtentwicklungsbehörde.<br />

„Uns geht es darum, eine Grundlage zu haben, um rational<br />

analysieren zu können, was bzw. wer die Baukosten in die Höhe<br />

getrieben hat“, erklärte die Senatorin. (siehe Beitrag Seite 66)<br />

Landesbischof Gerhard Ulrich, Evangelisch-Lutherische Kirche<br />

in Norddeutschland, eröffnete mit einem Vortrag zum Thema<br />

„500 Jahre Luther – Bedeutung für die Gegenwart“ den dritten<br />

Tag und sagte: „Wohnen ist ein Thema der Teilhabe und der<br />

Gerechtigkeit, Wohnen ist ein Grundrecht. Für alle Menschen –<br />

stark oder schwach; arm oder reich; gesund oder krank.“<br />

Wirtschaft und Ökonomie trügen eine große Verantwortung,<br />

Freiheit so zu gestalten, dass sie nicht zur Freiheit nur einiger weniger<br />

Menschen werde. „Für Luther ist klar: Alles, was wir tun,<br />

muss dem Menschen dienen, auch die Ökonomie“, sagte Ulrich.<br />

Diese Forderung sei das Zentrum von Luthers Wirtschaftsethik.<br />

„Aus dem Evangelium leitet er ab, dass alles Tun und Vermögen<br />

eingesetzt werden und sich daran messen lassen muss, ob es<br />

aus Liebe zum Nächsten geschieht. Barmherzigkeit, Solidarität,<br />

Teilhabe und Gerechtigkeit sind für ihn Werte, die auch im sogenannten<br />

‚freien Markt‘ leitend sein müssen.“<br />

g<br />

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