VNW-Magazin - Ausgabe 5/2017
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
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Fotos: <strong>VNW</strong><br />
<strong>VNW</strong>-Arbeitstagung<br />
Wir brauchen eine Baukostenbremse<br />
Vom 25. bis 27. September wurde Rostock zum wohnungswirtschaftlichen Zentrum des<br />
Nordens – rund 40 Experten diskutierten mit den Teilnehmern der <strong>VNW</strong>-Arbeitstagung.<br />
6<br />
Die diesjährige Arbeitstagung begann mit viel Sonnenschein<br />
und einer „Liebeserklärung an den Norden“. Unter viel Beifall<br />
stimmte die Poetry Slammerin Mona Harry das Publikum auf die<br />
drei intensiven Arbeitstage ein. Die Schwerpunkte lagen auf dem<br />
Thema Digitalisierung sowie kaufmännischen und technischen<br />
Aspekten.<br />
Baukostenbremse statt Mietpreisbremse<br />
Nach einer Begrüßung der Anwesenden durch Jana Kilian, Vorsitzende<br />
des Verbandsausschusses, nahm <strong>VNW</strong>-Verbandsdirektor<br />
Andreas Breitner die Bundestagswahl am Tag zuvor zum Anlass,<br />
wohnungspolitische Themen des Wahlkampfs und wohnungswirtschaftliche<br />
Erwartungen an die zukünftige Regierung zusammenzufassen:<br />
„Wir brauchen eine Baukostenbremse statt einer<br />
Mietpreisbremse.“<br />
Eine mobile junge Generation ziehe es in die Städte und die<br />
Vereinzelung der (urbanen) Bevölkerung machten kurzfristig<br />
Neubau in den Groß- und Mittelzentren Norddeutschlands unabdingbar.<br />
Das sei nur möglich, wenn sich Bau- und Grundstückskosten<br />
nicht weiter verteuerten.<br />
Das Thema Grunderwerbsteuer sei mittlerweile zu seinem<br />
Steckenpferd geworden – „wegen der Ungleichbehandlung und<br />
dem methodischen Irrsinn, der in dem Thema steckt“, sagte<br />
Breitner. Der Verbandsdirektor mahnte zudem, sich in Sachen<br />
Digitalisierung nicht abhängen zu lassen: „Wir müssen die Digitalisierung<br />
als Chance begreifen.“<br />
In seinem anschließenden Grußwort legte Christian Pegel,<br />
Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes<br />
Mecklenburg-Vorpommern, einen besonderen Schwerpunkt<br />
auf das Programm „Wohnungsbau Sozial“. Im Gegensatz zu<br />
Breitner sei er der Mietpreisbremse nicht abgeneigt – solange sie<br />
durch sozialen Wohnungsbau begleitet würde.<br />
Letzterer werde insbesondere aufgrund der anhaltenden<br />
„Flüchtlingsdynamik“ auf dem Wohnungsmarkt weiter eine<br />
wichtige Rolle spielen. Im Zusammenhang mit den Themen<br />
Landflucht und Wohnungsleerstand sprach sich der Minister für<br />
eine zügige Versorgung auch ländlicher Regionen mit Breitbandanschlüssen<br />
aus. „Ich bin überzeugt, dass wir so eine höhere<br />
Bindungswirkung erzielen und damit auch Rückzüge fördern“,<br />
so Pegel.<br />
„Weltwirtschaftlich alles paletti“<br />
Über die „Entwicklung der Weltwirtschaft und die Situation in<br />
Deutschland und Europa“ referierte Prof. Dr. Dr. Hans-Werner<br />
Sinn, ständiger Gastprofessor an der Universität Luzern. „Der<br />
Weltwirtschaft geht es gut“, berichtete er mit einem Blick auf<br />
den aktuellen ifo Geschäftsklimaindex.<br />
Während die südeuropäischen Länder sich nach wie vor in<br />
großen Schwierigkeiten befänden, sei „Deutschland die Insel der<br />
Seligen“. Hier bewege sich der ifo Index auf einem historischen<br />
Höchststand. Der allgemeine Boom der Wirtschaft führe nebst<br />
Lohnsteigerungen und Immigration allerdings mittelfristig zu<br />
deutlich steigenden Mieten.