VNW-Magazin - Ausgabe 5/2017
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
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Serie: ERP-Umstellung<br />
Datenmigration – vorbereitet,<br />
dokumentiert, geprüft<br />
VON MARK OLIVER KÖNEMUND<br />
UND FRANK NOLTE<br />
vdw Niedersachsen Bremen<br />
Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.<br />
Auf die Wohnungswirtschaft rollt zurzeit eine mächtige Welle<br />
durch Umstellungen auf neue wohnungswirtschaftliche ERP-<br />
Software zu. Was sind die Gründe für diese IT-Umstellungen?<br />
Vorrangig ist sicherlich die beabsichtigte Abschaltung des<br />
bewährten, aber in die Jahre gekommenen GES-Systems der<br />
Aareon-Gruppe im Jahr 2020 zu nennen. Aber auch die Weiterentwicklung<br />
der Unternehmens-IT mit besseren und schnelleren<br />
Auswertungsmöglichkeiten, die zunehmende Digitalisierung der<br />
Arbeitsabläufe und der Kommunikation mit Mietern und Mitgliedern<br />
sind Gründe für einen Wechsel der wohnungswirtschaftlichen<br />
Software. Der Wechsel stellt für jedes Wohnungsunternehmen<br />
eine komplexe Aufgabe dar.<br />
Zentrales Element der ERP-Umstellung ist die Übernahme der<br />
im bisherigen System vorhandenen Datenbestände in das neue<br />
System. In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über das<br />
weite Feld der Datenmigration bei IT-Umstellungen, die bei Wohnungsunternehmen<br />
fast ausnahmslos Standardsoftware betreffen.<br />
Als Datenmigration bezeichnet man dabei den Prozess, bei<br />
dem Daten von einem vorhandenen Quellsystem in ein Zielsystem<br />
transferiert werden. Eine IT-Umstellung läuft generell grob in<br />
den folgenden Prozessphasen ab:<br />
In den Phasen 1 bis 2 (Planungs- und Definitionsphasen)<br />
werden die Anforderungen an die neue Software, der zeitliche<br />
Ablauf (Projektplan einschließlich Umstellungszeitpunkt), die<br />
Budgethöhe für die IT-Umstellung und die laufenden Kosten,<br />
der Schulungsplan und das Beratungskonzept bestimmt. Zum<br />
Schluss wird in einem ersten Meilenstein der neue IT-Vertrag<br />
unterschrieben. Die Entscheidung für eine bestimmte neue<br />
Software sollte dabei unter dem Aspekt der Ordnungsmäßigkeit<br />
der Geschäftsführung nachvollziehbar dokumentiert sein (vom<br />
Lastenheft bis zur vertraglichen Zusicherung von Eigenschaften).<br />
Aber auch der Schulungsplan und das Beratungskonzept, bei<br />
denen eine zeitintensive praxisnahe Schulung und Beratung im<br />
späteren anfänglichen Echtbetrieb nicht zu vernachlässigen sind,<br />
sowie die ausreichenden personellen Kapazitätsplanungen in<br />
den einzelnen Unternehmensbereichen, insbesondere im Bereich<br />
Rechnungswesen, sind wichtige Phasen-Bausteine für ein erfolgreiches<br />
Projektmanagement.<br />
In der Phase 3 (Realisierungs- und Vorbereitungsphase)<br />
werden die Grundlagen für die neue IT-Programmstruktur gelegt.<br />
Hierbei geht es insbesondere um die Analyse und Bereinigung<br />
des vorhandenen Altdatenbestandes (Löschung alter Mieter<br />
und Kreditoren, nicht mehr vorhandener Anlagengegenstände<br />
u.a.), Kontenmapping (Überleitung alter/neuer Kontenplan), IT-<br />
Berechtigungskonzept einschließlich der Administratorenrechte,<br />
Neuorganisation des Belegwesens (andere und separate Nummernkreise),<br />
Zugriffsmöglichkeiten auf das Altsystem und<br />
natürlich die permanente Budgetüberwachung. In dieser Phase<br />
kann sich schon deutlich zeigen, dass aus der IT-Umstellung<br />
auch weitgehende Anpassungen und Neustrukturierungen<br />
der Arbeitsprozesse resultieren.<br />
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