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Die Suche nach al-Andalus - Teil V. - Persien - Wasserbau und paradiesische Gärten

... und im Iran, dem ehemaligen Persien, fand ich die Antworten auf meine letzte Frage: woher kam das Wissen der Mauren um Wasserbau, ja, um eine regelrechte Wasserkultur und damit auch nach dem Ursprung ihrer viel gerühmten Gärten. Schon im Altertum, lange vor unserer Zeitrechnung betrieben die Perser Wasserbau und Wassermanagement mit verblüffend effektiven hydraulischen Systemen. Der erste bekannte persische Wasserbau und die ersten persischen Gärten waren die der antiken Ausgrabungsstätten von Pasargadae und Persepolis im heutigen Iran, lange vor unserer Zeitrechnung. Das Neupersische Reich der Sassaniden ging ab dem Jahr 651 in den arabischen Eroberungszügen unter und der größte Teil Spaniens wurde Anfang des 8. Jahrhunderts von den Arabern erobert. Der direkte Zusammenhang wird in dem Dokument deutlich und lässt sich nicht von der Hand weisen. Vor allem im heutigen Andalusien finden wir noch Beispiele uralter Wasserbautechnik und herrlicher Gärten wie die der Alhambra in Granada mit eigenen, den persischen sehr ähnlichen und effektiven hydraulischen Systemen ...

... und im Iran, dem ehemaligen Persien, fand ich die Antworten auf meine letzte Frage: woher kam das Wissen der Mauren um Wasserbau, ja, um eine regelrechte Wasserkultur und damit auch nach dem Ursprung ihrer viel gerühmten Gärten. Schon im Altertum, lange vor unserer Zeitrechnung betrieben die Perser Wasserbau und Wassermanagement mit verblüffend effektiven hydraulischen Systemen. Der erste bekannte persische Wasserbau und die ersten persischen Gärten waren die der antiken Ausgrabungsstätten von Pasargadae und Persepolis im heutigen Iran, lange vor unserer Zeitrechnung. Das Neupersische Reich der Sassaniden ging ab dem Jahr 651 in den arabischen Eroberungszügen unter und der größte Teil Spaniens wurde Anfang des 8. Jahrhunderts von den Arabern erobert. Der direkte Zusammenhang wird in dem Dokument deutlich und lässt sich nicht von der Hand weisen. Vor allem im heutigen Andalusien finden wir noch Beispiele uralter Wasserbautechnik und herrlicher Gärten wie die der Alhambra in Granada mit eigenen, den persischen sehr ähnlichen und effektiven hydraulischen Systemen ...

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Links: Bei meiner zweiten Reise 2018 kam ich<br />

genau zur rechten Zeit für die Rosenblüte wieder<br />

<strong>nach</strong> Qamsar – es war Mitte April. Der ganze Ort<br />

war festlich geschmückt mit Fahnen <strong>und</strong><br />

Girlanden an <strong>und</strong> über den Straßen.<br />

Es wird meistens mit vielen anderen Essenzen<br />

<strong>und</strong> Düften gemischt <strong>und</strong> ist für <strong>al</strong>tbekannte<br />

traditionelle Parfums ebenso wie für neue Duft-<br />

Kreationen unerlässlich. Inzwischen gibt es kaum<br />

mehr Kosmetikprodukte oder Parfums die kein<br />

Rosenöl, <strong>und</strong> sei es nur eine winzige Menge,<br />

beinh<strong>al</strong>ten.<br />

Vor mehr <strong>al</strong>s 1.000 Jahren wurden Rosenessenzen<br />

auch <strong>al</strong>s Heilmittel verwendet. Dem<br />

Rosenöl wird auch ein, die Nerven beruhigender<br />

Effekt, eine entzündungshemmende <strong>und</strong> sogar<br />

bakterizide Wirkung <strong>nach</strong>gesagt. Im Iran, im<br />

Orient <strong>und</strong> auch in der Türkei wird Rosenwasser<br />

oder eine winzige Menge Rosenöl zum Kuchenbacken,<br />

für Süßspeisen, Kekse, Schokoladenprodukte,<br />

Bonbons oder <strong>al</strong>lgemein für Süßigkeiten<br />

verwendet. Im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert dehnte<br />

sich die Duftrosenkultivierung von <strong>Persien</strong> <strong>nach</strong><br />

Indien, <strong>nach</strong> Nordafrika <strong>und</strong> in die Türkei aus. Anfang des 18. Jh. begann der Duftrosenanbau in<br />

Europa. In Europa ist Bulgarien das Land das am meisten Rosenöl <strong>und</strong> –wasser liefert.<br />

Das Öl ist eins der kostbarsten ätherischen Öle. Ein wichtiger Faktor ist dabei dass schon ein<br />

winziger Tropfen jeder Mischung, sei es für eine Creme oder ein Parfum, einen besonderen Duft<br />

verleiht. So kostete z. B. ein Liter echtes bulgarisches Rosenöl von der Damaskusrose im Jahr 2017<br />

bis zu 10.000€ <strong>und</strong> ein Kilogramm türkisches, ca. 3.000€. Es mag seltsam klingen wenn ich in Bezug<br />

auf Rosenöl von Kilogramm spreche – in Qamsar hatte ich im Jahr 2017 zu meinem großen<br />

Erstaunen dass Rosenöl in k<strong>al</strong>tem Zustand verdickt <strong>und</strong> zu einer fast festen Masse wird. Ich konnte<br />

es fast nicht glauben aber der Senior lud meinen Fahrer <strong>und</strong> mich in sein kleines Büro ein um es mir<br />

zu demonstrieren; gegenüber der Tür standen ein massiver, schön gefertigter Schreibtisch davor<br />

ein paar schon durchgesessene Ledersessel. Ein Ofen bullerte in einer Ecke, jemand brachte uns Tee<br />

– es war gemütlich. Der Vater öffnete den Tresor hinter dem Schreibtisch <strong>und</strong> nahm ein winziges<br />

Glasröhrchen mit Rosenöl heraus. Und tatsächlich es war eine feste Masse. Mojteba legte es einen<br />

Moment lang auf einer Platte auf den Ofen <strong>und</strong> tatsächlich, <strong>nach</strong> ungefähr einer Minute wurde die<br />

Masse zähflüssig <strong>und</strong> dann immer flüssiger.<br />

Das zweite M<strong>al</strong>, im Jahr 2018, war ich absichtlich etwas später in den Iran gereist, dieses M<strong>al</strong> sollte<br />

mir die Rosenblüte <strong>und</strong> die Verarbeitung der kostbaren Blättchen nicht entgehen. Ich sah es schon<br />

<strong>al</strong>s wir <strong>nach</strong> Qamsar hineinfuhren, der kleine Ort war in Feierstimmung, das Fest der Rosen hatte<br />

begonnen. Es war Hochsaison für das Pflücken der Blüten <strong>und</strong> ihre Verarbeitung. Und im<br />

Familienbetrieb meiner Bekannten Behin Golab herrschte Hochbetrieb.<br />

Ψ<br />

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