Vermögensmanagement für Privatanleger
Publikation growney; u.a. mit Ausführungen zur Fondsbesteuerung ab 2018
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Kapitel I<br />
Einleitung<br />
Wie sollte ein <strong>Privatanleger</strong> sein Geld anlegen? Mit dieser einfachen, aber doch nicht ganz leicht zu<br />
beantwortenden Frage setzt sich diese Artikelsammlung auseinander. Denn zwischen einer auf<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Empfehlung zur Geldanlage und den in der Praxis zu<br />
beobachtenden Handlungen der <strong>Privatanleger</strong> liegt eine große Kluft. So liegt mit 40,2 Prozent der<br />
Großteil des Vermögens der Deutschen in Höhe von 5.722,6 Milliarden Euro in Bargeld und<br />
vermeintlich sicheren Bankeinlagen.[1] Dabei lassen eine steigende Inflation und eine Verzinsung<br />
nahe Null den Wert des Ersparten stetig schrumpfen. Lediglich 10,7 Prozent ihres Geldvermögens<br />
investieren die Deutschen in Aktien und sonstige Anteilsrechte.<br />
Worauf ist dieses falsche und auf Dauer sehr kostspielige Verhalten zurückzuführen? Zum einen<br />
mangelt es in Deutschland sicherlich an Bildung im Bereich der Finanzen. Zu wenige können zum<br />
Beispiel die verschiedenen Anlageformen am Kapitalmarkt erklären und einordnen und wissen um<br />
deren Chancen und Risiken. Andererseits spielte die Finanzbranche zum Teil eine unrühmliche Rolle,<br />
indem Sie unwissenden <strong>Privatanleger</strong>n Finanzprodukte verkaufte, bei denen lediglich der Verkäufer<br />
Profit machte. Man denke nur an die Zertifikate von Lehman Brothers.[2]<br />
In letzter Zeit ist aber ein deutlicher Aufbruch in der Finanzbranche zu erkennen. Die Banken stehen<br />
seit der Finanzkrise unter erheblichem Druck der Aufsichtsbehörden. So wurden mit Einführung von<br />
MiFID II (Finanzmarktrichtlinie) zu Beginn des Jahres 2018 die Rechte und der Schutz von<br />
<strong>Privatanleger</strong>n deutlich gestärkt.[3] Kosten von Finanzprodukten müssen nun deutlich<br />
gekennzeichnet werden. Außerdem drängen neue Anbieter im Internet auf den Markt, die<br />
Finanzdienstleistungen digital und automatisiert anbieten können. So stehen den Kunden mit Robo-<br />
Advisoren nun preisgünstige Alternativen zur klassischen Vermögensverwaltung zur Verfügung.<br />
Zur Diskussion des Themenkomplexes „private Vermögensanlage“ und zur Beantwortung der<br />
aufgeworfenen Fragen ist es notwendig, zunächst in Kapitel II einige Grundlagen der Geldanlage<br />
und modernen Kapitalmarkttheorie darzustellen. Dabei wird insbesondere auf die fundamentalen<br />
Konzepte der Diversifizierung und des passiven Anlagestils eingegangen. Ein weiteres<br />
Hauptaugenmerk wird auf die Bedeutung von Inflation und Kosten bei der Vermögensanlage gelegt.<br />
Schließlich werden typische Anlagefehler aufgezeigt.<br />
Kapitel III ist den verschiedenen Formen der Kapitalanlage gewidmet. Ausführlich werden die<br />
Chancen und Risiken von Aktien, Anleihen und der eigenen Immobilie diskutiert. Eine moderne Form<br />
der Investition am Kapitalmarkt stellen Exchange Traded Funds (ETFs) dar. Auch hier werden<br />
mögliche Kritikpunkte diskutiert und ein Vergleich zu klassischen aktiven Fonds gezogen.<br />
Mit der aktuellen Revolution in der Geldanlage durch Robo-Advisoren befasst sich Kapitel IV. Dem<br />
Leser wird verdeutlicht, auf welche Kriterien er bei der Wahl eines Robo-Advisors achten sollte und<br />
welche Schritte bis zum Abschluss einer individuellen Finanzplanung zu gehen sind. Interviews mit<br />
namhaften Experten runden das Bild ab.<br />
Kapitel V schließlich befasst sich mit weiterführenden Fragen des Vermögensmanagements. So<br />
analysiert ein Artikel verschiedene Möglichkeiten, um für das Alter vorzusorgen. Das Thema<br />
Rebalancing geht die Frage an, wann und wie automatisch entstehende Abweichungen von der<br />
Zielallokation eliminiert werden. Untersucht wird außerdem, ob es einen richtigen Investitions-<br />
Zeitpunkt gibt und ob Stop-Loss-Orders wirklich Verluste begrenzen. Schließlich werden wichtige<br />
steuerliche Aspekte der Geldanlage erörtert.