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SchlossMagazin Fünfseenland Dezember 2018

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30 | gesundheit | Die unterschätzte Macht des Darms<br />

Meist nehmen wir ihn widerwillig erst wahr, wenn er rumort oder zwickt –<br />

den Darm. Wir sollten aber öfter an ihn denken, den Schwerstarbeiter im Bauch.<br />

Denn der hoch komplizierte, sensible Muskelschlauch beeinflusst den<br />

gesamten Körper und das Wohlbefinden in erheblichem Maße.<br />

Die unterschätzte<br />

Macht des Darms<br />

Tipps für ein gutes Bauchgefühl<br />

Pro Jahr nimmt ein gesunder Erwachsener zirka eine<br />

halbe Tonne Nahrungsmittel zu sich – und die müssen<br />

verdaut werden, egal ob sie dem Körper wertvolle<br />

Nährstoffe liefern oder nicht. In einem etwa sechs bis<br />

sieben Meter langen Schlauch wird täglich mit Hilfe hochkomplexer<br />

chemischer und mechanischer Prozesse Schwerstarbeit<br />

geleistet: Alles für den Körper Verwertbare wird aus<br />

dem sorgfältig verarbeiteten Nahrungsbrei herausgefiltert<br />

und zur Versorgung aller Organe und Körperzellen in den<br />

Blutkreislauf geschleust.<br />

Sensibel und<br />

einflussreich<br />

Der Darm ist aber nicht nur die „Nährstoff-<br />

und Energiezentrale“, sondern<br />

gleichzeitig auch das größte immunologische<br />

Organ des Körpers – 70 bis 80 % der körpereigenen<br />

Abwehrzellen werden hier produziert. Sie bilden eine schützende<br />

Front gegen unerwünschte Eindringlinge wie Viren<br />

oder Bakterien, die über diese riesige Darmoberfläche – ausgebreitet<br />

hat sie die Größe eines Tennisplatzes – in den Körper<br />

gelangen könnten. Das Verdauungsorgan wird zudem von<br />

einem feinen Netz aus etwa 100 Millionen Nervenzellen umspannt.<br />

Dieses Darmnervensystem steuert eigenständig Verdauungsvorgänge<br />

und Darmbewegungen, steht aber gleichzeitig<br />

in engem Kontakt mit unserem Gehirn und der Psyche.<br />

Daher können Emotionen und Stress das sensible Organ erheblich<br />

stören, während umgekehrt auch der Darm sein Unbehagen<br />

an die Zentrale im Kopf meldet.<br />

Nicht zuletzt haben die etwa 100 Billionen Bakterien, die den<br />

Darm besiedeln, neueren Erkenntnissen zufolge weit reichende<br />

Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Sie<br />

beeinflussen die Verdauung, das Immunsystem und die Bildung<br />

von Botenstoffen. Die Zusammensetzung dieser artenreichen<br />

Lebensgemeinschaft hängt stark von der Ernährung<br />

ab. Eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora wird<br />

heute mit zahlreichen Gesundheitsstörungen in Verbindung<br />

gebracht.<br />

Kein Wunder, dass Hektik, Ärger, schnelles, ungesundes oder<br />

zu spätes Essen und Bewegungsmangel den Darm erheblich<br />

stressen und dadurch vieles im Körper aus dem Lot geraten<br />

kann.

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