SchlossMagazin Fünfseenland Dezember 2018
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| kunst + kultur | 37<br />
Gudrun Westphal ist bei ihrem Mann in die Lehre gegangen.<br />
eine Rückkehr zu ihren Wurzeln. Denn sie ist am Ammersee geboren. Ihr Mann<br />
stammt hingegen aus Rendsburg in Schleswig-Holstein. Den rauen Wind, das<br />
Rauschen der Meereswellen und das Salz im Wasser – ein ganz bisschen vermissen<br />
die beiden schon den Norden. Dort schauten sie auf den Hörnumer Leuchtturm,<br />
hier am Ammersee mündet ihr gut 3.000 Quadratmeter großes Grundstück<br />
in einen unter Naturschutz stehenden Wald. Der See ist nicht weit.<br />
Mit 14 wollte Westphal eigentlich Bildhauer werden. Doch ging er erstmal in die<br />
Lehre als Glasbläser. Später fing er an, mit Glas zu experimentieren und begeisterte<br />
sich schnell für diesen Werkstoff. Heute stehen nicht selten das Wasser und seine<br />
Bewohner, egal ob im Meer oder in einem See, im Mittelpunkt seiner Arbeiten.<br />
Von der Natur und den Gewalten, aber auch von Mythen und Geschichten lässt er<br />
sich inspirieren. Da finden sich in seinen teils bunten, teils ganz transparenten<br />
Glasbildern Fische oder Muscheln. „Wasser ist für mich ein ganz faszinierendes Element."<br />
So versteht er sich auch als Glasgestalter, wobei er sich nicht nur auf das<br />
Material Glas beschränkt. Auch Holz, Metall und Bronze bezieht er mit ein. Für<br />
große Skulpturen arbeitete er beispielsweise mit dem Holz der immer seltener werdenden<br />
Ulme. Für seine „Bootsträger" gestaltete er kleine Bronzefiguren.<br />
Westphals Glaskunst begegnet man überall in Deutschland. So hängt ein großes Relief,<br />
das die Schöpfungsgeschichte darstellt, in der Westerlander Nikolaikirche. Auf Sylt gestaltete<br />
er mit seinen Werken auch die dänische Kirche. Außerdem sind seine Arbeiten<br />
in zahlreichen Museen zu sehen, so in Uelzen, im dänischen Ebeltoft, im spanischen<br />
Valencia und in Immenhausen bei Kassel. Auch seine privaten Kunden kommen aus ganz<br />
Deutschland sowie aus dem Ausland, so aus Belgien, Holland oder Frankreich. Seine<br />
Frau Gudrun ist bei ihm in die Lehre gegangen. Sie hat sich auf ganz besonderen Glasschmuck<br />
spezialisiert. So erstellt die ursprünglich ausgebildete Heilpraktikerin farbenfrohe<br />
oder monochrome Glasketten mit Hohlperlen. Auch sie lässt sich dabei von den<br />
Vorlagen der Natur inspirieren, vom Feuer, von der Vegetation oder dem Wasser. „Ich<br />
will das Unbeschreibliche, das Unausgesprochene irgendwie sichtbar machen", betont<br />
sie. Jetzt an Weihnachten ist ihr Thema Lichterglanz. Da locken ihre zauberhaften Glasketten<br />
mit einem ganz besonderen Funkeln.<br />
„Glaskunst Advent“ ist bis 23. <strong>Dezember</strong> jeweils freitags, samstags und sonntags<br />
von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet:<br />
Brunnenstraße 38,<br />
86938 Schondorf am Ammersee #<br />
Besonders schlicht, aber umso edler: Transparente<br />
Krippenfiguren<br />
Fischmotive haben es Hans-Jürgen Westphal<br />
angetan.<br />
Schmuckanhänger wie dieser Engel sind ein<br />
zeitlos schönes Geschenk.<br />
informationen www.glasatelier-westphal.de