Jetzt mitmachen beim Weihnachtsgewinnspiel! GEWINNSPIELFRAGE: Was ist ein typisches Weihnachtsgebäck? A: Ostereier B: Christstollen C: Schaumkuss 1.–3. Preis Apple iPad 9,7" (2018), Wi-Fi, 128 GB, spacegrau Bis 14.12.2018 Gewinnchance sichern! 4.–6. Preis Apple HomePod Lautsprecher, schwarz 7.–10. Preis Amazon.de-Gutschein im Wert von 100,– € Nur für kurze Zeit – einfach online teilnehmen: berliner-zeitung.de/gewinnen Gewinnspiel Anbieter: <strong>Berliner</strong> Lesermarkt GmbH, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 290 · M ittwoch, 12. Dezember 2018 19 ** ························································································································································································································································································· Sport Feinde an der Saale Der Hallesche FC wird von Machtspielen erschüttert VonMax Ohlert Überraschend war es nicht, was der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) in der vergangenen Woche über Michael Schädlich, Präsident des Fußball-Drittligisten Hallescher FC und einen der mächtigsten Männer Sachsen-Anhalts, enthüllte. Seine Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) für die Staatssicherheit der DDR war in der Saalestadt lange schon bekannt. Allein das Ausmaß seines, laut Recherchen, übereifrigen Wirkens für die Stasi sorgte im Nachgang der Veröffentlichung für erhobene Augenbrauen −ganz nebenbei aber auch dafür,dass ein anderer mächtiger Sachsen-Anhalter künftig noch einflussreicher wird. DerBürgermeister droht Fakt ist, dass es ein Ultimatum von BerndWiegand, seinerseits parteiloser Oberbürgermeister der Stadt Halle,war,das den 64 Jahrealten IM Schädlich (Deckname: „Walter Flegel“) am Montag dazu zwang, sein Amt als Präsident des Traditionsvereins nach 16 Jahren niederzulegen. Er wird sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen, nachdem Wiegand gedroht hatte: „Die öffentliche Hand kann nicht mit einem Verein zusammenarbeiten und ihn finanziell fördern, wenn an dessen Spitze eine Person steht, die für die Staatssicherheit tätig war.“ Kritik an Wiegands Argumentation folgte am Dienstag von Sachsen-Anhalts Landessportbund-Chef Andreas Silbersack. „Schädlichs Stasi-Vergangenheit ist seit Jahren kein Geheimnis. Die öffentliche Hand hat das bisher nicht davon abgehalten, mit dem HFC zusammenzuarbeiten“, warfSilbersack auf und vermutete: „Offensichtlich stehen hier persönliche Ressentiments und Machtspielchen im Vordergrund.“ Mächtige Gegenspieler:Bernd Wiegand (l.) und Michael Schädlich (r.). IMAGO EinVorwurf, der in der kritischen Beziehung zwischen dem Oberbürgermeister der Saalestadt und ihrem wichtigsten Sportverein nicht unbegründet ist. Unterschrieben war Wiegands jüngste Androhung auch von Jürgen Fox, Chef der Saalesparkasse und Vorstandskollege von Michael Schädlich. Er war erst im Februar 2018, zusammen mit Wirtschaftsprüfer Jens Rauschenbach und Rechtsanwalt Lucas Flöther, in die HFC-Führung gewählt worden, allesamt enge Verbündete des halleschen Oberbürgermeisters. Im Gegenzug übernahm kurzdarauf die Saalesparkasse gemeinsam mit den Stadtwerken Halle und der Halleschen Wohnungsgesellschaft fast drei Viertel der existenzbedrohenden 1,4 Millionen Euro Schulden des Drittligisten und rettete ihm so im letzten Moment die Lizenz. Aufsichtsratsvorsitzender in beiden Unternehmen ist: BerndWiegand. Vorder großzügigen Zahlung war jedoch zunächst der langjährige Vizepräsident Jörg Sitte aus dem Vorstand gedrängt worden, Manager Ralph Kühne verließ den Verein wenige Monate später und ließ Michael Schädlich als letzten Wiegand-Gegenspieler imVerein zurück. Nunendet auch dessen Zeit beim Traditionsklub. Und der HFC, der dieser Tage überraschend um den Aufstieg in die Zweite Liga kämpft, wird endgültig zum Spielball der Stadt und ihresmachthungrigen Protagonisten. Folgt einem Fünfjahresplan: Anton Segner Teenagers Traum Der gebürtige Frankfurter Anton Segner tut alles dafür,umeines Tages für die All Blacks spielen zu dürfen VonSissi Stein-Abel, Nelson Anton Segner ist siebzehn und hat einen Traum, den er träumt, seit er zwölf Jahre alt ist und der für einen Teenager aus der Fußball-Nation Deutschland skurril anmutet: Rugby-Profi werden und für die beste Mannschaft der Welt spielen. Ersteres, nun gut. Das lässt sich in der Nähe der Heimat in Frankreich, England, Irland oder Italien verwirklichen. Aber Nummer eins der Welt? Das sind seit neun Jahren die All Blacks, die Nationalmannschaft Neuseelands. Lage: am anderen Ende der Welt, weit weg von Familie und Freunden. Problem: Staatsbürgerschaft. Doch für den jungen Mann aus dem Frankfurter Apfelwein-Stadtteil Sachsenhausen sind das keine Hinderungsgründe. Vorzwei Jahren ist er nach Nelson, die Sonnenhauptstadt an der Nordküste der Südinsel Neuseelands,gezogen und besucht dortdas Nelson College,das eine große Tradition im Rugby-Sport hat. Undeshat nicht lange gedauert, bis der talentierte Hesse,1,90 Meter groß und 110 Kilogramm schwer, auf sich aufmerksam machte: Im September war er Mitglied der neuseeländischen Schulauswahl, die in Australien drei Länderspiele bestritt. Ein wichtiger Schritt auf dem Wegzum großen Ziel. UnlautereAbwerbetaktiken DerCountdown kann allerdings erst beginnen, wenn Anton Segner im neuen Jahr vom Familienurlaub in Deutschland zurückkehrt. Es ist ein Fünfjahresplan, denn ohne Ausnahmegenehmigung bekommt er erst in fünf Jahren einen neuseeländischen Pass. Grund: In den beiden Jahren, seit er im Land der Kiwis lebt, war er jeweils länger als sechs Wochen außer Landes – von August 2017 bis März 2018, um in Deutschland die MittlereReife zu machen. Einkleiner Stolperstein, der ihn die Nominierung für die U20 der All Blacks kosten wird, aber kein Beinbruch. Peter Grigg, sein Trainer am Nelson College, bescheinigt dem fröhlichen Blondschopf enormes Potenzial: „Er hat eine großartige Arbeitsmoral, eine tolle Physis und gute Ballbehandlung.“ Außerhalb des Spielfelds schätzt er Segners „Bescheidenheit, Ehrlichkeit und seinen Sinn für Humor“. Grigg kann die Zukunftschancen gut einschätzen, denn seit 18 Jahren ist er Rugby-Coach an dieser Privatschule, die am 14. Mai 1870 gegen den Nelson Football Club das erste offizielle Rugbyspiel in Neuseeland bestritten und 21 All Blacks hervorgebracht hat. Das Spielfeld des Colleges liegt direkt unterhalb des Haupteingangs des auf einer Anhöhe thronenden Schulgebäudes. Jede renommierte Schule in Neuseeland hält sich eine Rugby-Mannschaft als Aushängeschild; zurzeit werden die unlauteren Abwerbepraktiken des St. Kentigern-Colleges My home is my college: Anton Segner in Auckland angeprangert. Das Nelson College bot dem Deutschen auf Vermittlung seines neuseeländischen Klubtrainers Tim Manawatu beim SC Frankfurt1880 ein Vollstipendium an, doch seine Familie entschied, die Hälfte der Kosten zu tragen. Vom Internat ist Segner, der durch einen englischen Freund an der internationalen Strothoff-Schule in Dreieich als Neunjähriger mit RugbyinBerührung kam, voreinem halben Jahr zur Familie eines englischen Freundes gezogen –„weniger Regeln, mehr Freiheit“. DieDisziplin leidet darunter nicht. „Ich habe alles dem Ziel Rugby-Profi untergeordnet“, sagt Segner. „Seit fünf Jahren habe ich nur Wasser getrunken, nie Alkohol, nie Drogen genommen, nie geraucht, keine Süßigkeiten gegessen.“ Seit er in Neuseeland ist, hat er mit hartem Training im Kraftraum 15 Kilo an Muskelmasse zugelegt. Dennoch wurde der Modellathlet kürzlich bei einer Körperfettmessung an der Crusaders Academy in Nelson –das ist ein Außenposten der in Christchurch beheimateten Crusaders, der besten Mannschaft der südlichen Hemisphäre –für zu fett SISST STEIN-ABEL „Wenn ich’s nicht schaffe, kann ich studieren oder im Geschäft meines Vaters arbeiten und für Deutschland spielen.“ Anton Segner ist erst 17 Jahre alt, hat allerdings schon einen Plan Bparat. befunden. Seitdem gibt’s zum Frühstück keine leeren Kohlenhydrate mehr, sondern sechs Rühreier mit Spinat, Hähnchenspeck und Obst. „Ich werde zur professionellen Lebensweise erzogen“, sagt der Frankfurter, der am College noch ein Jahr Schule vor sich hat und hofft, danach für den Nelson Rugby Club zu spielen, dann für die Regionalauswahl, die Tasman Makos,in der nationalen Meisterschaft und schließlich im Profiteam der Crusaders in der internationalen Super-Rugby-Liga. Das Sprungbrett zu den All Blacks. GETTY/SCHWOERER Die deutsche Nationalmannschaft, die vor einigen Wochen in den Play-offs die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2019 in Japan verpasste,übt keinen Reiz auf Anton Segner aus, der vielseitig eingesetzt werden kann: auf Nummer sieben als flexibler Flügelstürmer (Openside Flanker) oder als Nummer acht, der die physische Stärke eines Stürmers und die technischen Fertigkeiten eines Spielers aus der Hintermannschaft vereint. Diese Rolle, die Kapitän Kieran Read derzeit bei den All Blacks bekleidet, scheint dem jungen Deutschen auf den Leib geschneidert zu sein. „Erst will ich’s hier probieren“, sagt er. „Wenn ich’s nicht schaffe, kann ich studieren oder im Geschäft meines Vaters arbeiten und für Deutschland spielen.“ Für immer und ewig in Neuseeland zu bleiben, kann er sich nicht vorstellen, so wohl er sich in Nelson auch fühlt. „Ich habe durch das Rugby gute Freunde gefunden und eine Ersatzfamilie,die auf mich aufpasst. Und ich liebe die Stadt, ihre Lage am Meer. Innerhalb von15Minuten ist man überall.“ Bereits zwei Schutzsperren Die Eltern Eva und Tim, die eine Firmafür Immobilienverwaltung betreiben, unterstützen ihren Sohn zwar in seinen Ambitionen, aber bis zum Besuch einiger WM-Spiele 2015 in England war die Begeisterung eher gedämpft. „InFrankfurtgucken wir immer zusammen die Eintracht, aber mein Vater kennt jetzt immerhin auch die Rugby-Regeln und ist ein Fan geworden“, erzählt Anton Segner,„meiner Mutter wäreesallerdings am liebsten, ich würde körperlichen Kontakt vermeiden.“ Nicht von ungefähr. Schon zweimal musste er wegen Gehirnerschütterungen 21-tägige Schutzsperren absitzen. Kopfschutz trägt er nicht, auch wenn „die Ohrenmanchmal ein bisschen durchgerissen“ werden. Aber natürlich ist die Familie mächtig stolz auf den Sohn und Bruder. Als Anton Segner sein Debüt in Neuseelands Schulauswahl gab, jetteten die Eltern und die beiden Brüder –der ältere, Fritz, spielt in FrankfurtRugby, der jüngere, Emil, Tennis, „weil er für Rugby zuzierlich ist“ – nach Australien. In der Hoffnung, dass es in den nächsten Jahren auch „nebenan“ in Neuseeland Meilensteine für das Rugby-Talent aus Deutschland zu feierngibt. NACHRICHTEN Elisson verlässt die Füchse, wechselt nach Lemgo HANDBALL. Linksaußen Bjarki Elisson wirddie Füchse Berlin am Ende der Saison verlassen. Der Isländer wechselt zum Ligakonkurrenten TBVLemgo Lippe. Volleys-Angreifer Bogachev fällt nach Kreuzbandriss aus VOLLEYBALL. Nationalspieler Egor Bogachev,21, hat sich einen Teilriss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen und fällt bei Meister BR Volleys drei bis vier Monate aus.Eventuell ist die Saison für den Außenangreifer sogar beendet. Alba gelingt in Polen ein glanzloser Sieg BASKETBALL. Bundesligist Alba Berlin hat seine Chance auf den Gruppensieg im Eurocup gewahrt. Am Dienstag siegten die <strong>Berliner</strong> bei Tabellenschlusslicht Arka Gdynia in Polen ohne Glanz mit 76:64 (44:33) und bleiben Tabellenzweiter.Beste <strong>Berliner</strong> Werfer waren Niels Giffey (18 Punkte) und Luke Sikma (16). ZAHLEN Fußball Champions League, 6. Spieltag Gruppe A Monaco −Bor.Dortmund 0:2 FC BrüggeKV−Atlético 0:0 1 Bor.Dortmund 6 10: 2 13 2 Atlético 6 9: 6 13 3 FC BrüggeKV 6 6: 5 6 4 Monaco 6 2: 14 1 Gruppe B Barcelona−Tottenham 1:1 Inter −PSV Eindhoven 1:1 1 Barcelona 6 14: 5 14 2 Tottenham 6 9: 10 8 3 Inter 6 6: 7 8 4 PSV Eindhoven 6 6: 13 2 Gruppe C Liverpool−Neapel 1:0 Roter SternBelgrad −ParisSG 1:4 1 Paris SG 6 17: 9 11 2 Liverpool 6 9: 7 9 3 Neapel 6 7: 5 9 4 Roter SternBelgrad 6 5: 17 4 Gruppe D FC Schalke04−LokomotiveMoskau 1:0 GalatasarayIstanbul −FCPorto 2:3 1 FCPorto 6 15: 6 16 2 FC Schalke04 6 6: 4 11 3 GalatasarayIstanbul 6 5: 8 4 4 LokomotiveMoskau 6 4: 12 3 Gruppe E Benfica Lissabon −AEK Athen Mi., 21.00 Ajax Amsterdam −München Mi., 21.00 1 München 5 12: 2 13 2 Ajax Amsterdam 5 8: 2 11 3 Benfica Lissabon 5 5: 11 4 4 AEK Athen 5 2: 12 0 Gruppe F Manchester City −1899 Hoffenheim Mi., 21.00 Schachtjor Donezk−Olympique Lyon Mi., 21.00 1 Manchester City 5 14: 5 10 2 Olympique Lyon 5 11: 10 7 3 Schachtjor Donezk 5 7: 15 5 4 1899 Hoffenheim 5 10: 12 3 Gruppe G Real Madrid −ZSKA Moskau Mi., 18.55 Viktoria Pilsen −ASRom Mi., 18.55 1 Real Madrid 5 12: 2 12 2 AS Rom 5 10: 6 9 3 ZSKA Moskau 5 5: 9 4 4 Viktoria Pilsen 5 5: 15 4 Gruppe H FC Valencia −Manchester United Mi., 21.00 Young Boys Bern−JuventusTurin Mi., 21.00 1 Juventus Turin 5 8: 2 12 2 Manchester United 5 6: 2 10 3 FC Valencia 5 4: 5 5 4 Young Boys Bern 5 2: 11 1