stahlmarkt 12.2018 (Dezember)

16 Steel International
Swansea-Universität eröffnet Stahl-Forschungsinstitut
Swansea. Die Swansea-Universität im britischen Wales birgt ein neues Stahl- und Metallforschungsinstitut (SaMI).
Die Beschäftigten der Einrichtung wollen
sowohl mit der Industrie als auch mit britischen
und internationalen Instituten zusammenarbeiten,
um innovative Produkte und
Prozesse zu schaffen und die Stahl- und
Metallindustrie für die Anforderungen des 21.
Jahrhunderts zu stärken.
Grenzübergreifende
Zusammen arbeit
An der Universität Swansea forschen Studenten
und Professoren bereits seit vielen Jahren
an Fragestellungen aus der Stahl- und Metallindustrie.
»Begünstigt wird die Arbeit durch
die unmittelbare Nähe zum Stahlwerk Port
Talbot und die kontinuierliche Unterstützung
der Betreiberin Tata Steel«, teilte die Hochschule
mit.
An der Universität Swansea forschen Studenten und Professoren bereits seit vielen Jahren an Fragestellungen
aus der Stahl- und Metallindustrie.
Foto: Shutterstock.com
Forschung an Herausforderungen
Die walisische Regierung hat den Bau des
Institutes mit über zwei Millionen britischen
Pfund gefördert. Sie hegt die Hoffnung, dass
die walisische Stahlindustrie nicht schon bald
der Vergangenheit angehört, sondern auch
künftig überleben wird. Tata Steel unterstützt
das Institut nicht nur finanziell, sondern
erteilt den Beschäftigten auch viele Forschungsaufträge.
SaMI gilt als Vorläuferin für
das britische National Steel Innovation Centre
(UK-NSIC), das im Jahr 2020 die Arbeit
aufnehmen soll. Die Forscher beschäftigen
sich mit vielen He rausforderungen, darunter
die kohlen dioxidfreie Stahlerzeugung, die
Kreislaufwirtschaft und die Industrie 4.0.
www.swansea.ac.uk
Tata Steel Europe beschließt Technologietransfer mit Posco
London. Tata Steel Europe hat eine Cross-Licensing-Vereinbarung mit dem südkoreanischen Stahlhersteller
Posco geschlossen.
Damit erweitert das Unternehmen sein
Portfolio an Stahllösungen für Märkte wie die
Automobilindustrie und die Baubranche und
bietet Fahrzeugherstellern, Zulieferern und
anderen Herstellern Zugang zu einer neuen
Generation an Stahlprodukten.
Erweiterung des Portfolios
an Stahllösungen
Durch die Vereinbarung kann Tata Steel Europe
auf die Technologie zur physikalischen Gasphasenabscheidung
(Physical Vapor Deposition,
PVD) zugreifen. Das Verfahren ermöglicht
es, Stähle mit einem Korrosionsschutz zu
beschichten, ohne sie wie bisher während des
Feuerverzinkungsprozesses erhitzen zu müssen.
Damit könnte die Anzahl von Stahlprodukten
vergrößert werden, bei denen die
Möglichkeit besteht, spezifische Korrosionsschutzbeschichtungen
aufzubringen.
Erhöhter Korrosionsschutz
Im Gegenzug darf Posco das patentierte
MagiZinc ® von Tata Steel Europe produzieren.
MagiZinc ist eine feuerverzinkte Beschichtung
mit nach Unternehmensangaben besserer
Verarbeitbarkeit im Presswerk und »erhöhtem
Korrosionsschutz selbst bei schwierigsten
Umgebungsverhältnissen. Dank der spezifischen
Formulierung ist der Korrosionsschutz
höher als bei herkömmlichen Zinkbeschichtungen«,
so Tata Steel. Die von Posco entwickelte
und patentierte PVD-Technologie wird
bereits in der Elektronikindustrie eingesetzt
und soll für Anwendungen im Automobilund
Baubereich weiterentwickelt werden. Sie
werde Tata Steel Europe helfen, die wachsende
Nachfrage bezüglich nachhaltiger Stahlprodukte
für Fahrzeuge und Gebäude der
nächsten Generation zu bedienen. Gleichzeitig
ist die Zusammenarbeit mit Posco für Tata
Steel Europe der nächste Schritt, seine Magi-
Zinc-Produkte global verfügbar zu machen.
www.tatasteeleurope.com
stahlmarkt 12.2018