stahlmarkt 12.2018 (Dezember)

44 Steel Art
Rostschutz für »Ferrotopia«
Spezielle Veredelung verhindert, dass der Zahn der Zeit an der Eisenstadt nagt
Amsterdam. Das stählerne Gesamtkunstwerk »Ferrotopia« in Amsterdam vereint Kunst mit dem
Erleben der Abstraktion und der Komplexität einzelner Bauobjekte. Um die Stahlkonstruktionen
nachhaltig zu schützen, bedurfte es einer besonderen Oberflächenbearbeitung, welche über die
normale Beschichtung hinausgeht.
Weitgereist und allbekannt: Der Domestikator, auf dem Bild noch vor dem Centre Pompidou stehend und im Aufbau befindlich
Foto: Atelier Van Lieshout.
Kultur zählt zu den großen Errungenschaften
des Menschen. Sinnliches Erfahren
abstrakter Prozesse stellt einen wesentlichen
Inhalt des Kunstverständnisses dar.
Das Gesamtwerk »Ferrotopia« in Amsterdam
vereint Kunst mit dem Erleben der
Abstraktion und der Komplexität einzelner
Bauobjekte. Konzipiert und gestaltet wurde
es vom Künstlerkollektiv Atelier van
Lieshout (AVL).
Vom Louvre in Amsterdams
kreativen Schmelztiegel
Das Atelier Van Lieshout hat sich seit seiner
Gründung im Jahre 1995 innerhalb der Niederlande
einen Namen gemacht und ist auch
europaweit präsent und renommiert. Das
Werk »Domestikator« wurde beispielsweise
zunächst im Louvre ausgestellt und später
vom Centre Pompidou – ebenfalls in Paris –
übernommen. Nun ist es Teil des Kunstkomplexes
»Ferrotopia«. Das öffentliche
Großprojekt besteht aus vier Bereichen:
Domestikator, Drop Hammer House, Happy
Industry und Refektorium. Es steht in der
ehemaligen NDSM-Werft in Amsterdam,
früher bekannt als größte Schiffswerft Europas.
Heute ist sie die Heimat vieler Start -up-
Unternehmen, Künstlerateliers, Kulturveranstaltungen
und Flohmärkte. Somit fügt sich
das stählerne Gesamtkunstwerk optimal in
das lebendige Umfeld ein.
Um die Stahlkonstruktionen nachhaltig zu
schützen, bedurfte es einer besonderen
Oberflächenbearbeitung, welche über die
normale Beschichtung hinausgeht. Denn
ohne einen zuverlässigen Korrosionsschutz
wären Wartungsarbeiten an unbeschichtetem
Stahl zu teuer und zeitaufwändig. Daher
wurde Coatinc Hop (CHO), ein Tochterunternehmen
des Siegener Stahl- und Metalloberflächenveredlers
»The Coatinc Company«,
vom Künstlerkollektiv AVL für die Veredelung
der Bauteile zu Rate gezogen. Insgesamt
acht Tonnen Stahl ließ Coatinc Hop mit
dem Verfahren der Feuerverzinkung nachhaltig
vor Korrosion schützen.
Schutz durch Oberflächen bearbeitung
Mitchel Vliegenthart, Betreuer des Projekts
bei CHO, erkennt den symbolischen Charakter
der Installation: »Industrie wird nicht
unbedingt als etwas Schönes angesehen,
und Stahl wird kaum mit Kunst in Verbindung
gebracht. Doch durch Ferrotopia, insbesondere
den Domestikator, wird die Brücke
geschlagen, die Stahl und Kultur
gemeinsam erlebbar macht.«
Im Laufe der Jahre hat The Coatinc Company
an verschiedenen Standorten unterschiedliche
Objekte im Bereich der Kunst
veredelt. Coatinc Würzburg hat ebenfalls
einige besondere Objekte beschichtet und
sich zuletzt an der Stahlinstallation »Das
letzte Luftschiff« von Michael Ehlers auf der
Landesgartenschau Würzburg 2018 beteiligt.
Auch unterstützte Coatinc Würzburg
die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin
Angelika Summa beim Schutz ihrer besonderen
Skulptur »Trickster« sowie ihrer
»Sinn kugeln«.
KONTAKT
The Coatinc Company Holding
GmbH
Steinstraße 5
57072 Siegen
Tel. +49 271 43478
www.coatinc.com
stahlmarkt 12.2018