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stahlmarkt 12.2018 (Dezember)

Steel International, Rohre, Profile, Flansche, Sägen, Strahlen, Trennen

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Bauen mit Stahl 37<br />

den Aufwärm- und Abkühlzeiten bis auf<br />

Null reduziert, Werkstattdurchsätze erhöht<br />

sowie Kosten für Gas, Schweißzusätze und<br />

Fertigungslohn verringert. Außerdem könne<br />

der Schweißer beispielsweise bei Innennähten<br />

in einem Hohlkasten wegen der<br />

geringeren Hitzeentwicklung länger unterbrechungsfrei<br />

schweißen. Die gute<br />

Schweißeignung der thermomechanisch<br />

gewalzten Baustähle bleibe auch bei der<br />

höheren Festigkeitsklasse S460 unverändert<br />

erhalten. »Zugleich erlaubt diese Stahlgüte<br />

aufgrund ihrer höheren Festigkeit, die<br />

Blechdicke um rund 30 Prozent zu verringern<br />

und ermögliche so leichtere Konstruktionen<br />

mit größeren Montageeinheiten.<br />

Das wiederum reduziert Montagezeiten<br />

und Transportkosten und liefert damit einen<br />

Beitrag zu nachhaltigem Einsatz von Rohstoffen«,<br />

teilt Dillinger mit.<br />

TM-Bleche der Güten S355 M/ML punkten Dillinger zufolge durch ihre »exzellenten Schweißeigenschaften«.<br />

Beim Bau der Erasmus-Brücke in Rotterdam wurden 4.200 Tonnen TM-Bleche der Güten<br />

S355 M/ML eingesetzt.<br />

oder Brennschneiden erforderlich. Da mit<br />

zunehmender Blechdicke üblicherweise<br />

sowohl die Vorwärmtemperaturen als auch<br />

die Abkühlzeiten stiegen, sei dies insbesondere<br />

im großen Dickenbereich ein entscheidender<br />

Vorteil. So hat ein 140 Millimeter<br />

dicker normalisierter Baustahl S355NL typischerweise<br />

ein Kohlenstoffäquivalent CET<br />

von 0,31 Prozent, thermomechanisch<br />

gewalzte Stähle S355 M/ML jedoch nur<br />

0,23 Prozent. Dadurch sinkt die Vorwärmtemperatur<br />

um rund 60 °C – oder<br />

entfällt sogar komplett. Mit dem Wegfall<br />

des Vorwärmens gehen Dillinger zufolge<br />

wesentliche weitere Vorteile einher: So wür-<br />

Gute Schweißeignung<br />

Aufgrund der Wirtschaftlichkeit der<br />

Schweißprozesse böten sich TM-Bleche<br />

auch gerade für die geforderte hocheffiziente<br />

Serienfertigung der bis zu 100 Anlagen<br />

in Offshore-Windparks an, so Dillinger.<br />

Dort könnten die typischen großen Wanddicken<br />

im vorteilhaften Hochleistungsschweißverfahren<br />

mit hoher Abschmelzleistung<br />

bearbeitet werden, was eine vielversprechende<br />

Voraussetzung für eine effiziente<br />

Fertigung hoher Stückzahlen sei. Aber<br />

auch im modernen Stahlbau bringe der<br />

Einsatz von thermomechanisch gewalzten<br />

Dillinger Blechen klare Vorteile mit sich:<br />

»Neben statischen und ästhetischen Gewinnen<br />

spricht hier vor allem die Kosteneffizienz<br />

für deren vermehrte Verwendung«,<br />

argumentiert der Grobblechhersteller. So<br />

lasse sich mit 140 Millimeter dicken Stählen<br />

der Güten S355 M/ML der Schweißaufwand<br />

drastisch reduzieren, wie folgendes<br />

Beispiel eindrucksvoll belege: »Die statische<br />

Berechnung einer Stahlverbundbrücke mit<br />

geschweißten T-Trägern ergibt im Auflagerbereich<br />

eine notwendige Dicke von 140<br />

Millimetern für den Gurt des Stahlträgers.<br />

Bisher wurde ein solcher Gurt mit einem<br />

Lamellenpaket realisiert, für das zwei<br />

TM-Bleche, zum Beispiel 80 und 60 Millimeter<br />

dick, per Lamellen- oder Flankennaht<br />

zusammengeschweißt wurden. Durch Einsatz<br />

eines 140 Millimeter dicken Baustahls<br />

S355 ML wird diese Schweißnaht jetzt überflüssig.<br />

Bei einer typischen Trägerlänge von<br />

acht Metern entspricht das einer Einsparung<br />

von mehr als 30 Metern Schweißnaht<br />

je Träger.« Die vom DIBt erteilte abZ für<br />

S355 M/ML mache diesen Vorteil für Planer<br />

und Verarbeiter in Deutschland unmittelbar<br />

nutzbar, so Dillinger.<br />

KONTAKT<br />

AG der Dillinger Hüttenwerke<br />

Werkstraße 1<br />

66763 Dillingen/Saar<br />

Tel. +49 6831 470<br />

www.dillinger.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2018</strong>

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