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AKTUELL<br />
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*<br />
Die traurige<br />
Suche nach<br />
Rebecca<br />
Der umfangreiche Einsatz im Waldgebiet bei<br />
Storkowwurde gestern Abend unterbrochen. Ob<br />
die Polizei etwas gefunden hat,ist noch unklar<br />
Mit langen Stöcken und<br />
Schaufeln machen sich<br />
Polizeibeamte auf die<br />
Suche nach Rebecca.<br />
VonP.DEBIONNE und<br />
L. SCHNEDELBACH<br />
Berlin – Im Fall der verschwundenen<br />
Rebecca stehen<br />
die Ermittler der <strong>Berliner</strong><br />
Polizei möglicherweise<br />
vor einem Durchbruch. Der<br />
Schwager der 15-Jährigen,<br />
der als Hauptverdächtiger<br />
gilt und derzeit in Untersuchungshaft<br />
sitzt, hat sein<br />
Schweigen bislang zwar<br />
nicht gebrochen. Allerdings<br />
bekamen die Ermittler<br />
nach der Ausstrahlung der<br />
Sendung „Aktenzeichen<br />
XY“ am vergangenen Mittwoch<br />
den vielleicht entscheidenden<br />
Hinweis auf<br />
den Verbleib von Rebecca.<br />
Seit Donnerstag sucht die<br />
Polizei in einem Waldgebiet<br />
bei Storkow in Brandenburg<br />
mit einem Großaufgebot<br />
nach Rebecca.<br />
Die Stelle, an der die Polizei<br />
sucht, ist nur 16 Kilometer<br />
von der Autobahnbrücke auf<br />
der A12 entfernt, bei der das<br />
automatische Kennzeichenerfassungssystem<br />
der Polizei<br />
(KESY) den himbeerroten<br />
Renault Twingo erfasst hatte.<br />
Das KESY wird in Brandenburg<br />
seit 2010 genutzt. Das<br />
System erhebt Daten zur Gefahrenabwehr<br />
und um zur<br />
Fahndung ausgeschriebene<br />
Fahrzeuge zu erkennen.<br />
Kennzeichen anderer Fahrzeuge<br />
werden gelöscht. Die<br />
gespeicherten Daten können<br />
nach einem richterlichen Beschluss<br />
erneut ausgelesen<br />
und gesichtet werden.<br />
Laut Staatsanwaltschaft<br />
war der Kleinwagen, den sich<br />
der Verdächtige Florian R.<br />
und seine Lebensgefährtin<br />
teilen, am 18.<br />
Februar 2018<br />
um 10.47 Uhr<br />
auf der A12<br />
zwischen Berlin<br />
Einsatzkräfte der<br />
<strong>Berliner</strong> Polizei<br />
durchsuchen ein<br />
Waldstück in der<br />
Nähe vonStorkow.<br />
und Frankfurt/Oder<br />
gefilmt worden. Also<br />
genau an dem Tag, an dem<br />
Rebecca verschwand. Der<br />
Twingo fuhr auch am nächsten<br />
Tag um 22.39 Uhr an derselben<br />
Stelle vorbei –inwelche<br />
Richtung, wollte die Polizei<br />
auf Anfrage nicht sagen.<br />
Es sei aber durchaus möglich,<br />
dass der Fahrer des Fahrzeugs<br />
36 Stunden lang in<br />
Brandenburg unterwegs war<br />
und dann erst wieder zurückfuhr,<br />
hieß es. Möglicherweise<br />
hatte ein Zeuge den Renault<br />
Twingo nun in der Nähe des<br />
Waldes gesehen, der nun im<br />
Fokus der Ermittler steht.<br />
Dutzende mit Stöcken und<br />
Schaufeln ausgerüstete Einsatzkräfte<br />
durchforsteten das<br />
Unterholz in dem fraglichen<br />
Gebiet. Auch die Ermittler<br />
der dritten Mordkommission<br />
und Kriminaltechniker waren<br />
vor Ort, zudem kamen<br />
speziell ausgebildete Spürhunde<br />
und ein Hubschrauber<br />
zum Einsatz. An beiden Tagen<br />
wurde bis zum Einbruch<br />
der Dunkelheit nach Hinweisen<br />
oder möglichen Spuren<br />
gesucht. Doch gefunden wurde<br />
bis Redaktionsschluss dieser<br />
Ausgabe nichts.<br />
Unterdessen sorgt die unerwartete<br />
Freigabe des vergangene<br />
Woche von der Polizei<br />
sichergestellten Twingos polizeiintern<br />
für Unverständnis.<br />
Nach wie vor ist unklar, inwieweit<br />
das Fahrzeug mit Rebeccas<br />
Verschwinden zusammenhängt.<br />
Doch am Freitag<br />
früh stand der kleine Twingo<br />
wieder vor dem Haus von Rebeccas<br />
Eltern statt bei der Polizei.<br />
Die Spurensicherung sei<br />
„am Donnerstagabend abgeschlossen<br />
und der Wagen der<br />
Halterin übergeben worden“,<br />
hieß es am Freitag aus Polizeikreisen.<br />
Obwohl es formaljuristisch<br />
eine „normale Vorgehensweise“<br />
sei, zeigten sich erfahrene<br />
Ermittler dennoch „überrascht<br />
und irritiert“ über die<br />
Rückgabe des Renaults. In<br />
dem Auto wurden Haare von<br />
Rebecca sowie Fasern einer<br />
ebenfalls verschwundenen<br />
Fleece-Decke gefunden. Laut<br />
Familie gebe es eine logische<br />
Erklärung dafür. Welche,<br />
wurde nicht gesagt. In Ermittlerkreisen<br />
ist der Haarund<br />
Faserfund hingegen ein<br />
wichtiges Indiz, das auf die<br />
Schuld von Florian R. hinweist.<br />
Dass Florian R. nichts mit<br />
dem Verschwinden seiner<br />
Schwägerin zu tun hat, davon<br />
ist Rebeccas Familie auch<br />
weiterhin überzeugt. „Es ist<br />
noch nichts bewiesen“, sagte<br />
ihre Schwester Vivien dem<br />
KURIER am Freitag. Und betonte<br />
erneut, dass auch für<br />
den 27-Jährigen R. „die Unschuldsvermutung“<br />
gelte.