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42 PANORAMA BERLINER KURIER, Sonnabend, 9. März2019*<br />
Horror unter Palmen<br />
Rentner in Pflegeheim<br />
gequält und abgezockt<br />
Polizei in Südspanien befreit zwei Senioren. Eine Frau starb kurzzuvor unter rätselhaften Umständen<br />
Madrid – Die Geschichte<br />
klingt unfassbar: Eine Betrügerbande<br />
überredet Senioren<br />
dazu, in ein vermeintliches<br />
Pflegeheim in Südspanien zu<br />
kommen, misshandelt sie und<br />
stiehlt ihnen Geld. Nun deckte<br />
die Polizei die Machenschaften<br />
auf. Für eine 101-jährige Deutsche<br />
kam aber jede Hilfe zu<br />
spät.<br />
Die Betrügerbande soll aus 15<br />
Mitgliedern bestehen, im Zentrum<br />
soll ein deutsch-kubanisches<br />
Pärchen stehen. Über<br />
mehrere Jahre sollen sie ältere<br />
Menschen um mehr als 1,8 Millionen<br />
Euro betrogen haben.<br />
Sechs von ihnen wurden bei einer<br />
Razzia festgenommen. Dabei<br />
wurden auch ein deutscher<br />
Rentner und eine ältere Frau<br />
aus den Niederlanden befreit.<br />
Nach Angaben der Polizei glich<br />
das vermeintliche private Pflegeheim<br />
einem „Horrorhaus“.<br />
In dem Haus in der Küstengemeinde<br />
Chiclana in Andalusien<br />
sollen Rentner, vorwiegend<br />
Ausländer, unter anderem eingesperrt,<br />
unter Drogen gesetzt,<br />
misshandelt und unnötigerweise<br />
nur per Magensonde ernährt<br />
worden sein. Einer der Festgenommenen<br />
sei deutscher<br />
Staatsangehöriger, hieß es.<br />
Die Ermittlungen waren<br />
durch einen Hinweis der deutschen<br />
Behörden ausgelöst worden,<br />
die die 101-jährige Deutsche<br />
Maria B. in Spanien als<br />
vermisst gemeldet hatten. Die<br />
spanische Polizei hatte die Seniorin<br />
im Laufe der Ermittlungen<br />
zwar zunächst aus dem<br />
„Horrorhaus“ geholt, in ein<br />
Pflegeheim gebracht und mehrfach<br />
befragt.<br />
Den Beamten berichtete Maria<br />
B., sie sei von der Betrügerbande<br />
überredet worden in das<br />
Haus in Chiclana zu ziehen.<br />
Dort sei sie monatelang in<br />
Handschellen eingesperrt worden.<br />
Sie sei um mehr als 160 000<br />
Euro, die sie auf dem Konto gehabt<br />
habe betrogen worden.<br />
Zudem sollen die Betrüger das<br />
Haus der Seniorin auf Teneriffa<br />
verkauft und sich den Gewinn<br />
eingesteckt haben.<br />
Fünf Opfer der Betrügerbande<br />
überlebten die Qualen nicht.<br />
Eine von ihnen war Maria B..<br />
Wenige Stunden vor der Festnahme<br />
der Verdächtigen holte<br />
das deutsch-kubanische Paar<br />
die Seniorin mit einer mutmaßlich<br />
gefälschten notariellen<br />
Vollmacht aus dem Pflegeheim.<br />
Kurz darauf war sie tot. Die<br />
Verdächtigen sorgten dafür,<br />
IhreAussagen halfen ihr<br />
selbst nicht mehr: Maria B.<br />
dass die Leiche schnell eingeäschert<br />
wurde. Eine Autopsie<br />
war so nicht mehr möglich. Die<br />
Behörden schließen nicht aus,<br />
dass die Deutsche ermordet<br />
worden sei.<br />
Die beiden nun befreiten<br />
Rentner habe man in „einem<br />
fürchterlichen Zustand“ vorgefunden.<br />
Sie seien in ein anderes<br />
Pflegeheim gebracht worden,<br />
wo sich ihr Zustand inzwischen<br />
deutlich gebessert habe.<br />
Foto: AFP<br />
Gagarin kurzvor<br />
seinem ersten Flug<br />
ins All auf dem<br />
Weltraumbahnhof<br />
Baikonur im April<br />
1961. Er trägt bereits<br />
den Raumanzug.<br />
TÜV Süd prüft<br />
Versäumnisse<br />
München –Sechs Wochen<br />
nach dem verheerenden<br />
Dammbruch in<br />
Brasilien mit mehr als 180<br />
Toten prüft der TÜV Süd<br />
mögliche Versäumnisse.<br />
Der Dienstleister hatte<br />
den Damm im vergangenen<br />
Jahr zweimal geprüft,<br />
mindestens ein<br />
TÜV-Ingenieur soll dabei<br />
Zweifel an der Stabilität<br />
angemeldet haben.<br />
Juri Gagarin -und ewig kreist er um die Erde<br />
Moskau –Bis heute gilt er als<br />
Ikone: Juri Gagarin war der<br />
erste Mensch im Weltraum.<br />
Heute wäre der Kosmonaut 85<br />
Jahre alt geworden.<br />
Am 12. April 1961 umrundete<br />
der damals 27 Jahre alte<br />
Kampfpilot Gagrin in 108 Minuten<br />
einmal die Erde. Moskau<br />
bereitete ihm nach seiner Landung<br />
einen triumphalen Empfang.<br />
Gagarin wurde danach zum<br />
sozialistischen Vorzeigehelden<br />
und weit über die Grenzen der<br />
Sowjetunion hinaus als erster<br />
Pop-Star des Ostblocks gefeiert.<br />
Doch nur sieben Jahre nach<br />
seinem Pionierflug durchs All<br />
starb der in Russland als Natioalheld<br />
verehrte Pilot auf tragische<br />
Weise. Am 27. März 1968<br />
stürzte Juri Gagarin beim Test<br />
eines Jagdflugzeugs vom Typ<br />
MiG-15 UTI bei Moskau ab. Bei<br />
einem Staatsbegräbnis wurde<br />
seine Urne in der Kremlmauer<br />
beigesetzt.<br />
Foto: dpa<br />
Stalker bricht<br />
erneut ein<br />
New York –Ein hartnäckiger<br />
Stalker ist erneut<br />
in das Haus der Pop-Sängerin<br />
Taylor Swift in New<br />
York eingebrochen. Der<br />
23-Jährige wurde gefasst,<br />
nachdem er eine Fensterscheibe<br />
eingeschlagen<br />
hatte. Swift wird seit Jahren<br />
von dem Mann verfolgt.<br />
Zuletzt war er vor<br />
einem Jahr in das Haus<br />
eingebrochen, hatte dort<br />
geduscht und dann in<br />
Swifts Bett geschlafen.<br />
Pop-Star Taylor Swift<br />
Foto: AP