RegioBusiness Nr. 200 - März 2019
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<strong>März</strong> <strong>2019</strong> I Jahrgang 18 I <strong>Nr</strong>. <strong>200</strong><br />
Politik & Wirtschaft 03<br />
Förderung: Mit dem vielfältigen Angebot an Büroräumlichkeiten und Werkstätten bietet die IFH vornehmlich jungen technologieorientierten Firmen, Unternehmen der Kreativwirtschaft sowie hochspezialisierten Dienstleistern<br />
beste Voraussetzungen für ihr weiteres Wachstum.<br />
Foto: IFH<br />
Das Motto lautet „Zukunft schaffen“<br />
Die Innovationsfabrik Heilbronn-Franken fördert Gründer nun schon seit 20 Jahren.<br />
Unter dem Motto „20 Jahre<br />
Innovationsfabrik – Zukunft<br />
schaffen! StartupCity<br />
Heilbronn“ feierten die Stadt Heilbronn<br />
und ihre Tochter Stadtsiedlung<br />
Heilbronn GmbH sowie<br />
Gäste aus Politik, Wirtschaft und<br />
Wissenschaft kürzlich das Jubiläum<br />
der Innovationsfabrik.<br />
Gleichzeitig nutzte die Stadt die<br />
Möglichkeit, den neuen Verbund<br />
„StartupCity Heilbronn“ vorzustellen,<br />
der Maßnahmen zur Förderung<br />
und Unterstützung von Gründern<br />
bündeln soll.<br />
FÖRDERUNG Anfang 1999 öffnete<br />
die Innovationsfabrik Heilbronn<br />
(IFH) als Technologie- und<br />
Gründerzentrum in der Weipertstraße<br />
ihre Pforten. Heilbronns<br />
Oberbürgermeister Harry Mergel<br />
betonte die Bedeutung der Eröffnung<br />
der Innovationsfabrik Heilbronn<br />
als einen ersten Meilenstein,<br />
um das frühere „schwäbische<br />
Liverpool“ zur heute erfolgreichen<br />
Innovations- und Wissensstadt<br />
Heilbronn umzugestalten.<br />
„Heilbronn ist heute ein hervorragendes<br />
Pflaster für Gründer und<br />
junge Unternehmen“, so der OB.<br />
Die IFH, die inzwischen ganz von<br />
der Stadtsiedlung Heilbronn betreut<br />
wird, „ist ein wesentlicher<br />
Teil auf der Klaviatur unserer städtischen<br />
Wirtschaftsförderung.“ Baden-Württembergs<br />
Wirtschaftsministerin<br />
Dr. Nicole Hoffmeister-<br />
Kraut gratulierte zum Jubiläum<br />
und unterstrich die Bedeutung<br />
der Einrichtung: „In der Innovationsfabrik<br />
Heilbronn wird jeden<br />
Tag auch ein Stück Zukunft geschrieben.<br />
Hier tüfteln die potentiellen<br />
Weltmarktführer von morgen.<br />
Start-ups werden gefördert<br />
und am Standort gehalten. Das<br />
Start-up-Ökosystem Heilbronn ist<br />
dynamisch und lebendig.“ Mit<br />
Blick auf die hervorragende Zusammenarbeit<br />
der regionalen Akteure<br />
stellt sie fest: „Sie alle leben<br />
die ,StartupCity Heilbronn’.“<br />
VERBUND Heilbronns Erster<br />
Bürgermeister Martin Diepgen<br />
nutzte die Jubiläumsfeier zum symbolischen<br />
Start des Verbundes<br />
„StartupCity Heilbronn“. Auf Initiative<br />
der Stadt Heilbronn hin versammeln<br />
sich unter dieser Dachmarke<br />
alle wichtigen Institutionen,<br />
Bildungsträger und Kammern mit<br />
dem gemeinsamen Ziel, das Gründen<br />
in Heilbronn so einfach und effektiv<br />
wie möglich zu machen. Zu<br />
den Zielen zählen unter anderem<br />
die Förderung der selbstbestimmten<br />
Entwicklung neuer Geschäftsideen,<br />
der gemeinschaftliche Auftritt<br />
des Verbundes um das ungeheure<br />
Potential der „StartupCity<br />
Heilbronn“ nach außen wirksam<br />
zu machen, die Bündelung der<br />
Kräfte aller Partner und Vermeidung<br />
von Doppelstrukturen sowie<br />
die Schaffung einer zentralen Plattform<br />
als Anlaufstelle für gründungsinteressierte<br />
Personen.<br />
INTERNET Zu den ersten Maßnahmen<br />
zählt die Homepage<br />
www.startupcityheilbronn.de, die<br />
als zentrale Plattform und Anlaufstelle<br />
für Startups und Gründer im<br />
Wirtschaftsraum Heilbronn Informationen<br />
zu allen relevanten Themen,<br />
egal ob zu Beratung, Finanzierung,<br />
Spaces oder Corporates,<br />
bietet. Hier finden sich alle wichtigen<br />
Netzwerke sowie die besten<br />
Veranstaltungen in der Region auf<br />
einen Blick. Von der ersten Idee<br />
bis zur erfolgreichen Etablierung<br />
am Markt zeigt die Plattform die<br />
passende Unterstützung und die<br />
richtigen Partner.<br />
MOTIVATION Zusätzlich geben<br />
motivierende Erfolgsgeschichten<br />
spannende Einblicke und wertvolle<br />
Tipps bei der Verwirklichung<br />
von Ideen. Gemeinsame<br />
Workshops der Partner haben bereits<br />
stattgefunden. Viele weitere<br />
Aktionen sind in Planung. „Seien<br />
Sie gespannt, was noch alles<br />
folgt“, so Diepgen.<br />
ZAHLEN Die Bemühungen der<br />
Initiative scheinen Früchte zu tragen,<br />
denn die Gründungszahlen in<br />
Heilbronn-Franken sprechen für<br />
sich: In den ersten drei Quartalen<br />
2018 wurden in der Region laut<br />
den aktuellen Zahlen des Statistischen<br />
Landesamtes 5185 Gewerbe<br />
angemeldet. Das sind 3,5<br />
Prozent mehr Anmeldungen als<br />
im Vorjahreszeitraum. Damit<br />
trotzt die Region erneut dem negativen<br />
Landeswert von 0,2 Prozent<br />
weniger Anmeldungen. pm<br />
www.heilbronn.de<br />
Handwerkskammer zieht Bilanz<br />
NEWSLINE<br />
Heilbronn-Franken: Zahl der Betriebe in der Region erreicht neuen Spitzenstand.<br />
Mehr Handwerksbetriebe als<br />
je zuvor und wieder weniger<br />
qualifikationspflichtige Unternehmen,<br />
so lautet die jüngste Bilanz<br />
der Handwerkskammer Heilbronn-Franken<br />
für das Jahr 2018.<br />
Genau 12 378 Betriebe sind es<br />
mittlerweile in der Region. Insgesamt<br />
43 zulassungspflichtige sind<br />
dagegen weggefallen: Ende 2018<br />
waren es noch 7958.<br />
„Wir haben zweifellos den höchsten<br />
Stand an selbstständigen Handwerkern<br />
seit Bestehen unserer<br />
Kammer. Doch sehen wir die Entwicklung<br />
kritisch, dass es immer<br />
weniger zulassungspflichtige Betriebe<br />
gibt. Denn dadurch sinkt<br />
die Qualität im Handwerk“, sagt<br />
Martin Weiß, der für die Eintragung<br />
der Betriebe in die Handwerksrolle<br />
zuständig ist. Zulassungspflichtig<br />
bedeutet, der Gründer<br />
muss den Meistertitel oder<br />
eine vergleichbare Qualifikation<br />
in seinem Handwerksberuf nachweisen,<br />
um sich selbstständig zu<br />
machen.<br />
„Leider ist der Rückgang in diesem<br />
Bereich nichts Neues, sondern<br />
ein Trend, den wir seit Jahren<br />
sehen“, bilanziert Martin<br />
Weiß. Den Grund hierfür sieht er<br />
im Konzentrations-Prozess, von<br />
Rekord: Die Kammer vermeldet Höchststand an selbstständigen Handwerkern.<br />
dem vor allem das Lebensmittel-<br />
Handwerk stark betroffen ist:<br />
„Die kleineren Betriebe werden<br />
häufig von den größeren geschluckt.<br />
Da kauft dann eine Backkette<br />
die kleine Traditionsbäckerei<br />
auf oder der Metzger von nebenan<br />
macht zu, weil er mit den<br />
Preisen der Discounter nicht mithalten<br />
kann. Oder es fehlt der<br />
Nachfolger, der den Betrieb übernehmen<br />
kann.“<br />
Der Bestand an zulassungsfreien<br />
Handwerksbetrieben erhöhte sich<br />
von 2347 Unternehmen in 2017<br />
um knapp drei Prozent bis Ende<br />
2018: Inzwischen zählt die Kammer<br />
2413 Betriebe in diesem Bereich.<br />
Ganz ähnlich präsentiert<br />
sich die Situation bei den handwerksähnlichen<br />
Gewerken: Hier<br />
zeigt sich ein Zuwachs von 33<br />
neuen Unternehmen auf insgesamt<br />
1990 bis zum Jahresende<br />
2018. pm<br />
www.hwk-heilbronn.de<br />
Foto: NPG-Archiv<br />
Modernes Image soll<br />
Nachwuchs bringen<br />
REGION. Unter dem Titel „Ist das noch Handwerk?“<br />
startet derzeit eine Imagekampagne der Branche. Sie<br />
zeigt, wie modern und digital das Handwerk bereits ist.<br />
Mit Botschaftern, Social-Media-Aktivitäten und Events<br />
soll auch neuer Nachwuchs gewonnen werden. Ein<br />
wichtiger Schritt, denn im Handwerk konnte zuletzt jeder<br />
zehnte Ausbildungsplatz nicht besetzt werden.<br />
Eine duale Ausbildung bietet sehr gute Beschäftigungs-<br />
und Karrierechancen. Dennoch entscheiden<br />
sich immer weniger Jugendliche für eine Ausbildung<br />
und nehmen lieber ein Studium auf. Besonders das<br />
Handwerk leidet unter Nachwuchsproblemen: Zuletzt<br />
konnten knapp 17 400 Ausbildungsstellen nicht besetzt<br />
werden.<br />
pm<br />
Neu an der Spitze<br />
HEILBRONN. Rolf Blaettner übernimmt Vorsitz des<br />
AOK Bezirksrats der AOK Heilbronn-Franken. Er folgt<br />
auf Marianne-Kugler-Wendt, die als Vertreterin der Versicherten<br />
im vergangenen Jahr in dieser Funktion tätig<br />
war. Bei seiner ersten Sitzung in diesem Jahr begrüßte<br />
das Gremium ausdrücklich den hervorragenden Beitrag<br />
der größten AOK-Bezirksdirektion zum Geschäftsergebnis<br />
der AOK Baden-Württemberg. So konnten im Vertrieb<br />
mit einem Plus von 2,7 Prozent rund 11 000 neue<br />
Versicherte für die Gesundheitskasse gewonnen werden.<br />
Die gute Entwicklung spiegelte sich auch auf Landesebene,<br />
die Versichertenzahl wuchs von 4,34 auf<br />
4,45 Millionen. pm