antriebstechnik 4/2019
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Förderwert<br />
Fördermenge [g 10h<br />
]<br />
Förderwertverhältnis [-]<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
PEER REVIEWED<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
09 Mehrmaliges Wiederholen der Förderwertmessung nach<br />
der Konditionierung<br />
Kond<br />
CW<br />
Konditionierungsrichtung<br />
CCW<br />
Konditionierungsrichtung<br />
Welle 1 Welle 2<br />
10 Herleitung der Untersuchungsmethode<br />
Kond Kond Kond<br />
1 2 3 4 5<br />
Dichtring<br />
Welle<br />
Kond<br />
11 Förderwertverhältnis zwischen den Wellendrehrichtungen<br />
8<br />
6<br />
Ölsumpftemperatur 30 °C Ölsumpftemperatur 60 °C<br />
4,55<br />
6,40<br />
5,51<br />
Wellendrehrichtung ist. Zusätzlich wird unterstellt, dass der<br />
Wellenförderwert in beide Drehrichtungen vom Betrag her<br />
gleich groß ist. Die Richtung der Wellenförderwirkung ist jedoch<br />
abhängig von der Wellendrehrichtung.<br />
Zur Bestimmung des Förderwertverhältnisses sind zwei Versuche<br />
nötig. Diese sind in Bild 10 mit den Punkten 1 und 2 gekennzeichnet.<br />
Für jeden der beiden Versuche wird ein neuer<br />
Dichtring eingesetzt und einer Konditionierung im konventionellen<br />
Einbauzustand unterzogen. Die Schraffuren in Bild 10<br />
geben die Drehrichtung der Welle an. Rechtsschraffiert bedeutet<br />
Rechtslauf und eine linksgerichtete Schraffur steht für den<br />
Betrieb im Linkslauf. Bei der Konditionierung ist die Drehrichtung<br />
der Welle in Versuch 1 im Rechtslauf gerichtet und in Versuch<br />
2 erfolgt die Konditionierung im Linkslauf. Die darauffolgenden<br />
Förderwertmessungen im inversen Einbauzustand<br />
erfolgen mit Wellendrehrichtung in Konditionierungsrichtung<br />
und anschließend in entgegengesetzter Konditionierungsrichtung.<br />
Dabei stellt die erste Säule die erste Förderwertmessung<br />
und die zweite Säule die zweite Förderwertmessung dar. Versuch<br />
1 und 2 unterscheiden sich also nur durch die entgegengesetzte<br />
Wellendrehrichtung.<br />
In Punkt 3 in Bild 10 werden die Förderwerte der Versuche 1<br />
und 2 in Konditionierungsrichtung und die Förderwerte der<br />
Versuche 1 und 2 entgegen der Konditionierungsrichtung aufsummiert.<br />
So ergeben sich die zwei Säulen in Punkt 3 mit den<br />
Förderwerten in Konditionierungsrichtung und mit den Förderwerten<br />
in entgegengesetzter Konditionierungsrichtung.<br />
In Punkt 4 sind die Förderwerte aus Punkt 3 in etwas anderer<br />
Anordnung abgebildet. Durch die andere Anordnung ist sehr<br />
gut zu erkennen, dass sich die beiden Wellenförderwerte gegenseitig<br />
eliminieren. Dies führt zu der vereinfachten Säulendarstellung<br />
in Punkt 5. Hier ist der Unterschied im Förderwertverhältnis<br />
des Dichtrings ohne den Einfluss des Wellenförderwerts<br />
dargestellt. Dieses Vorgehen ermöglicht nun die Bildung eines<br />
Förderwertverhältnisses zwischen den Wellendrehrichtungen.<br />
Das Förderwertverhältnis ergibt sich nach der Gleichung.<br />
Der Förderwert wird hierfür mit FW und das Förderwertverhältnis<br />
mit FV abgekürzt. Die Indizes CW (Rechtslauf) und CCW<br />
(Linkslauf) bezeichnen die Wellendrehrichtung. Das Förderwertverhältnis<br />
setzt die Förderwerte in Konditionierungsrichtung<br />
(Kond) ins Verhältnis zu den Förderwerten in die entgegengesetzte<br />
Konditionierungsrichtung (entg).<br />
4<br />
2<br />
0<br />
1,89<br />
zu erhalten, muss die Förderwirkung der Welle eliminiert werden. Da<br />
es in der Praxis keine einstichgeschliffenen Wellen gibt, deren Förderwert<br />
ganz exakt drehrichtungsunabhängig ist, muss die Förderwirkung<br />
der Welle bei der Ergebnisauswertung rechnerisch eliminiert werden.<br />
Nachfolgend wird eine Untersuchungsmethode entwickelt, die eine<br />
Berechnung des Förderwertverhältnisses unabhängig von der Förderwirkung<br />
der Welle zulässt. Der Untersuchungsmethode liegen die Annahmen<br />
zugrunde, dass die RWDR im Neuzustand dieselbe Förderwirkung<br />
aufweisen und deren Förderwirkung unabhängig von der<br />
2,55<br />
10 h 96 h 240 h<br />
Laufzeit<br />
2,07<br />
INTERPRETATION DER KENNGRÖSSE<br />
FÖRDERWERTVERHÄLTNIS<br />
Das Förderwertverhältnis kann in drei Kategorien aufgeteilt<br />
werden:<br />
n FV > 1<br />
n FV = 1<br />
n FV < 1<br />
Ein Förderwertverhältnis größer eins bedeutet, dass der Dichtring<br />
in Konditionierungsrichtung einen größeren Förderwert<br />
aufweist als entgegen der Konditionierungsrichtung.<br />
Ein Förderwertverhältnis von eins bedeutet, dass der Dichtring<br />
nach erfolgter Konditionierung in beide Wellendrehrichtungen<br />
den gleichen Förderwert aufweist.<br />
Ein Förderwertverhältnis kleiner eins bedeutet, dass der<br />
Dichtring in Konditionierungsrichtung einen geringeren Förderwert<br />
aufweist als entgegen der Konditionierungsrichtung.<br />
Bemerkung: Das Förderwertverhältnis ist eine Kenngröße, die<br />
150 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2019</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de