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Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 01 /2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Macher & Märkte |<br />

GAMER-LAND NRW<br />

NRW soll „Games-Standort Nummer 1“ werden<br />

Foto: © Gorodenkoff – stock.adobe.com<br />

Videogames beschäftigen, würden schon<br />

heute rund 100 ihren Sitz in NRW haben.<br />

Deutschlandweit arbeiten rund 12.000<br />

Menschen als Spiele-Entwickler und -Publisher.<br />

<strong>Die</strong> Hochschul-Landschaft ist außerdem<br />

stark ausgeprägt. Hinzu kommen<br />

beliebte Branchen-Events, wie die gamescom<br />

und das ESL-Event in der ausverkauften<br />

LANXESS Arena. Seit diesem Jahr werden<br />

die Game-Entwickler vom Land mit<br />

drei Millionen Euro gefördert. Erstmals erhalten<br />

dadurch Unternehmen aus der Games-Branche<br />

die Möglichkeit, für die Produktion<br />

von Computer-Videospielen eine<br />

finanzielle Förderung zu beantragen. Junge<br />

Entwickler und Start-ups sollen so angesprochen<br />

werden. Außerdem prüft die<br />

NRW-Landesregierung noch, ob ein Games-Kompetenzzentrum<br />

entstehen soll. In<br />

diesem könnten Lehre und Forschung, Unternehmen<br />

und Verbände vernetzt werden.<br />

Gamer formieren sich zu Teams und treten gegeneinander an.<br />

Der klassische deutsche Gamer ist 36 Jahre alt und spielt bereits seit mehreren Jahren<br />

fleißig Videogames. Doch kommt nur ein Bruchteil der Spiele für Konsole, PC<br />

oder Smartphone aus Deutschland. Dabei spielen 34 Millionen Deutsche regelmäßig<br />

Videospiele. <strong>Die</strong> Landesregierung will NRW nun zum Branchenprimus der Games-Industrie<br />

in Deutschland machen, mit internationaler Strahlkraft.<br />

Wachsender<br />

Milliardenmarkt<br />

www.diewirtschaft-koeln.de<br />

Weniger Bürokratie und dafür mehr Geld<br />

– so lautet das Ergebnis der Anhörung im<br />

NRW-Landtag, damit NRW Branchenprimus<br />

der Games-Industrie werden kann.<br />

Deutschland und auch NRW haben über<br />

viele Jahre in diesem Bereich den Anschluss<br />

verpasst. Zwar gibt es beispielsweise<br />

an der TH <strong>Köln</strong> Studiengänge wie<br />

den Bachelor in Digital Games, doch<br />

wird das nicht ausreichen. Gerade bürokratische<br />

Hürden bremsen zusätzlich<br />

die vermeintliche Aufholjagd in einem<br />

<strong>Wirtschaft</strong>szweig, der zurzeit sehr stark<br />

wächst. Jährlich werden über 100 Milliarden<br />

Dollar weltweit mit Videospielen umgesetzt.<br />

2,2 Milliarden Menschen spielen<br />

weltweit.<br />

Neben dem Markt für Videogames entwickelt<br />

sich auch der Markt für E-Sports<br />

rasant. So nimmt beispielsweise für den<br />

Klassiker „FIFA“ die Anzahl nationaler<br />

und internationaler Ligen auf professionellem<br />

Niveau zu. Der 1. FC <strong>Köln</strong> oder<br />

auch Bayer 04 Leverkusen haben mittlerweile<br />

eigene E-Sport-Profiabteilungen.<br />

Beim ESL nennt sich <strong>Köln</strong> nicht umsonst<br />

die „Cathedral of Counter-Strike“. 15.000<br />

Zuschauer und Millionen Zuschauer via<br />

Livestream verfolgten dort, wie andere<br />

Menschen am PC oder an der Konsole<br />

spielen.<br />

Games könnten<br />

Innovationsmotor<br />

für NRW sein<br />

<strong>Die</strong> Pläne, NRW zum „Games-Standort<br />

Nummer 1“ zu machen, nehmen nun Fahrt<br />

auf. Bereits im Mai 2<strong>01</strong>8 hatte NRW-Ministerpräsident<br />

Armin Laschet mehr als<br />

30 Branchenvertreter zu einem ersten<br />

„Games-Gipfel“ eingeladen. Im September<br />

2<strong>01</strong>8 folgte dann ein erster<br />

Antrag der schwarz-gelben Regierungskoalition<br />

im NRW-Landtag.<br />

Dem Antrag zufolge<br />

könnten Games für den <strong>Wirtschaft</strong>sstandort<br />

NRW künftig<br />

ein „Innovationsmotor“ sein.<br />

Von den 500 Unternehmen,<br />

die sich in Deutschland mit<br />

E-Sport-Events<br />

made in Cologne<br />

Doch um wirklich einen Fuß in diesen<br />

weltweiten Milliardenmarkt zu bekommen,<br />

wird es deutlich mehr brauchen.<br />

Zwar wird in den nächsten Jahren weiterhin<br />

ein großes Wachstumspotenzial für<br />

Videogames erwartet, doch wird es nicht<br />

leicht sich mit weiteren Blockbustern von<br />

NRW aus im Markt dauerhaft zu etablieren.<br />

Hier ist das Feld mit jährlich erscheinenden<br />

Sportspielen und Fortsetzungen<br />

von Ego-Shootern und anderen Spielen<br />

samt Rechten bereits ziemlich abgegrast.<br />

Womöglich fehlt es NRW in diesem Feld<br />

auch schlichtweg an Coolness.<br />

Es gibt allerdings auch Hoffnung. Electronic<br />

Arts und Ubisoft haben bereits Firmensitze<br />

in NRW. Microsofts zweitgrößte<br />

Niederlassung ist in <strong>Köln</strong>. Im Rahmen der<br />

gamescom finden weitere Entwicklerkonferenzen<br />

wie die Devcom statt. Eine Menge<br />

Know-how im Bereich Gaming ist also<br />

bereits in NRW verortet. Es gilt dieses Potential<br />

auszuschöpfen.W<br />

Christian Esser<br />

Foto: © Anton – stock.adobe.com

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