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Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 01 /2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Leben & Wissen |<br />

gerne möchte, aber durch das Veto der Demokraten<br />

nicht zustande kommt. Der Streit<br />

um die Mauer führte erst jüngst zum längsten<br />

„Shutdown“ der US-Geschichte.<br />

<strong>Die</strong>selchaos in<br />

Deutschlands<br />

Innenstädten?<br />

Der Absatz der Autobauer ist rückläufig,<br />

die Verunsicherung in der Bevölkerung ist<br />

groß. Der schöne <strong>Die</strong>sel-Pkw, der erst seit<br />

wenigen Jahren in der Garage steht und<br />

immer gute <strong>Die</strong>nste geleistet hat, wird zunehmend<br />

aus den deutschen Innenstädten<br />

ausgesperrt. Zu hohe Stickoxidwerte kollidieren<br />

mit dem Drang nach Mobilität und<br />

der Realität des millionenfachen Betrugs<br />

der Autobauer an ihren Kunden. Denn ihre<br />

teuren <strong>Die</strong>selfahrzeuge dürfen künftig<br />

wohl nicht mehr in die Innenstädte fahren.<br />

<strong>Die</strong> Verbraucher müssen entweder ihre<br />

Fahrzeuge nachrüsten lassen, was die Zuverlässigkeit<br />

der Fahrzeuge belasten könnte,<br />

oder sie müssen viel Geld in die Hand<br />

nehmen und nach wenigen Jahren schon<br />

wieder ein neues Auto kaufen. Der Umstieg<br />

auf andere Antriebsmöglichkeiten wie<br />

Elektrofahrzeuge ist noch nicht rentabel,<br />

da zu wenige Ladepunkte vorhanden sind<br />

und die Reichweiten noch nicht mit denen<br />

eines <strong>Die</strong>sels konkurrieren können – der<br />

Preis für diese Abstriche ist für die meisten<br />

Autofahrer zu hoch. Außerdem bringt<br />

ein E-Auto nur herzlich wenig, wenn der<br />

Strom dafür aus Braunkohle oder ähnlich<br />

schmutziger Energieerzeugung kommt.<br />

Und auch aus der Politik fehlt ein wirkliches<br />

Machtwort. Das wird auch immer wieder<br />

bei der Urteilsverkündung als Grund<br />

genannt, wenn für eine weitere Stadt für<br />

Teile oder den gesamten Innenstadtbereich<br />

<strong>Die</strong>sel-Fahrverbote gerichtlich angeordnet<br />

werden. Eine wirkliche Lösung ist bislang<br />

nicht in Sicht.<br />

Foto: © pixelfreund – stock.adobe.com<br />

Wohnraumund<br />

Mietnotstand<br />

Wer eine neue Wohnung im Jahr 2<strong>01</strong>9 finden<br />

möchte, braucht viel Geld und viel Geduld.<br />

Wer nach einer kleinen Wohnung<br />

sucht, muss sich oft erst einmal überhaupt<br />

in die mögliche neue Wohnung hineinquetschen.<br />

Denn mit einem suchen meist auch<br />

noch Dutzende andere Menschen eine Bleibe,<br />

gerade in den Ballungsräumen. Mit diesem<br />

Wissen und der Macht des Marktes, der<br />

auf die hohe Nachfrage reagiert, erhöhen<br />

Vermieter noch zusätzlich die Preise. Hinzu<br />

kommt das Problem, dass Vermieter mit<br />

Portalen wie „Airbnb“ durch das tägliche<br />

Vermieten mehr Geld verdienen können<br />

als mit einem ordentlichen Mieter, der sich<br />

über Monate oder Jahre hinweg dort einquartieren<br />

möchte. Allein in Leverkusen<br />

werden rund 300 Wohnungen über Airbnb<br />

angeboten. <strong>Die</strong>se fehlen dann für die Menschen,<br />

die wirklich eine Bleibe brauchen.<br />

Zwar hat die Politik zunächst mit der Mietpreisbremse<br />

und dann mit einer weiteren<br />

Anpassung der Mietpreisbremse versucht<br />

entgegenzusteuern, doch müssen sich Politiker<br />

den Gesetzen des Marktes beugen. Erst<br />

wenn das Angebot wieder die hohe Nachfrage<br />

bedienen kann, werden die Preise für<br />

Wohnraum wieder sinken – oder zumindest<br />

nicht noch weiter steigen. Besonders hart<br />

trifft dies zunehmend Rentner. Und wer im<br />

Jahr 2<strong>01</strong>9 eine Wohnung sucht, viel Glück<br />

und Geduld, Sie werden es brauchen!<br />

<strong>Die</strong> Sache<br />

mit der Energie<br />

Wichtig für das Rheinland: die Ergebnisse der Braunkohlekommission.<br />

Im Dezember 2<strong>01</strong>8 wurde der letzte Steinkohleschacht,<br />

Prosper-Haniel, geschlossen.<br />

Und im Jahr 2<strong>01</strong>9 wird sich aller Voraussicht<br />

nach die Frage klären, wann es<br />

mit der Braunkohle zu Ende gehen wird.<br />

Das betrifft vor allem die um <strong>Köln</strong> herumliegenden<br />

Braunkohletagebauten.<br />

Glaubt man dem NRW-Ministerpräsidenten<br />

Armin Laschet (CDU), wird das Jahr<br />

2<strong>01</strong>9 eins, wo „historische Weichenstellungen“<br />

passieren werden. <strong>Die</strong>s betreffe<br />

nicht nur den nahenden Brexit, sondern<br />

vor allem auch die Zukunft der Braunkohle.<br />

Beim Neujahrsempfang der NRW-CDU<br />

sprach Laschet vom „größten industriepolitischen<br />

Projekt seit der Wiedervereinigung“.<br />

Dabei gehe es darum, eine wettbewerbsfähige<br />

und profitable Industrie<br />

aus politischem Willen abzuschaffen und<br />

stattdessen für die Region im rheinischen<br />

Braunkohlerevier alternative Jobs und<br />

Wertschöpfungsketten aufzubauen. Damit<br />

dies möglich wäre, forderte der NRW-Ministerpräsident<br />

finanzielle Hilfen für die<br />

betroffenen Regionen, die aktuell noch<br />

Braunkohle fördern. Seit Herbst 2<strong>01</strong>8 arbeitet<br />

eine Kohlekommission daran, einen<br />

konkreten Zeitplan für den Ausstieg<br />

aus der Braunkohleförderung zu erstellen.<br />

Doch dies verzögert sich. Unterdessen<br />

wird im Tagebau „Hambacher Forst“ weiter<br />

protestiert. Nachdem im Sommer 2<strong>01</strong>8<br />

zwischenzeitlich Baumhäuser geräumt<br />

wurden und täglich Tausende Demonstranten<br />

anreisten, um gegen RWE und die<br />

Braunkohleförderung in einem der letzten<br />

deutschen Mischwälder zu demonstrieren,<br />

sind längst alle Baumhäuser wiederaufgebaut.<br />

Mit Spannung blicken die<br />

Menschen in NRW nun auf die Ergebnisse<br />

der Kohlekommission und den Fahrplan,<br />

wann die Kohleförderung in Deutschland<br />

enden soll. W<br />

Christian Esser<br />

Foto: © ted007 – stock.adobe.com<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 53

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