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Berliner Kurier 03.04.2019

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SEITE3<br />

BERLINER KURIER, Mittwoch, 3. April 2019<br />

trags in der ZDF-Sendung „Neo<br />

Magazin Royale“ vorgetragen,<br />

um den Unterschied zwischen<br />

erlaubter Satire und verbotener<br />

Schmähkritik zu verdeutlichen.<br />

Es beginnt mit den Worten:<br />

„Sackdoof, feige und verklemmt,<br />

ist Erdogan, der Präsident.“ Im<br />

weiteren Verlauf wird Erdogan<br />

Sex mit Tieren unterstellt, und<br />

er wird in die Nähe von Kinderpornografie<br />

gerückt.<br />

Der türkische Staatspräsident<br />

hatte gegen Böhmermann daraufhin<br />

Strafanzeige wegen<br />

„Majestätsbeleidigung“ gestellt.<br />

Der entsprechende Paragraf<br />

wurde im Zuge der Affäre aus<br />

dem Strafgesetzbuch gestrichen.<br />

Das Urteil soll am 16. April fallen.<br />

Die Kanzlerin wird nicht<br />

persönlich vor Gericht erscheinen,<br />

sondern durch ihren<br />

Rechtsanwalt Peter Raue vertreten<br />

werden. Dieser wollte sich<br />

am Dienstag auf RND-Nachfrage<br />

nicht äußern.<br />

„Eines der sichersten Länder“<br />

Bundesinnenminister Seehofer stelltKriminalstatistik 2018 fürDeutschlandvor<br />

Londonwill noch<br />

eine Verschiebung<br />

Hüllenloser Protest im Unterhausnach Chaos im Parlament<br />

Halbnackte Demonstranten im Unterhaus.<br />

London –Die britische Premierministerin<br />

Theresa May<br />

will eine erneute, möglichst<br />

kurze Verlängerung der EU-<br />

Austrittsfrist beantragen.<br />

Das kündigte May am Dienstag<br />

nach einer siebenstündigen<br />

Kabinettssitzung in London<br />

an. Gleichzeitig will sich<br />

May mit der Opposition abstimmen,<br />

um doch noch eine<br />

Mehrheit im Parlament für<br />

Alles sicher im Land:<br />

Horst Seehofer (CSU).<br />

das Brexit-Abkommen zu erreichen,<br />

das bereits dreimal<br />

abgelehnt wurde.<br />

Nach derzeitiger Planung<br />

soll Großbritannien die EU<br />

am 12. April verlassen. Sollte<br />

bis dahin weder der Austrittsvertrag<br />

noch eine Alternative<br />

beschlossen sein,<br />

droht ein Ausscheiden ohne<br />

Abkommen mit drastischen<br />

Folgen für die Wirtschaft und<br />

Berlin –Esist ruhig geworden<br />

um Bundesinnenminister<br />

Horst Seehofer (CSU).<br />

Doch gestern hatte er wieder<br />

einen seiner Auftritte –<br />

und natürlich bediente er<br />

Superlative, auch wenn es<br />

„nur“ um die Polizeiliche<br />

Kriminalstatistik (PKS)<br />

2018 ging.<br />

„Deutschland ist eines der<br />

sichersten Länder der<br />

Welt“, sagte der CSU-Politiker<br />

in Berlin. Weniger als ein<br />

Prozent der Bevölkerung in<br />

Deutschland wird pro Jahr<br />

nach Darstellung Seehofers<br />

Opfer schwerer Vergehen<br />

wie Raub, Kfz-Diebstahl<br />

und vollendeter Wohnungseinbruch.<br />

„Jede Straftat ist natürlich<br />

eine zu viel. Aber objektiv ist<br />

dies der niedrigste Wert seit<br />

Jahrzehnten“, sagte Seehofer<br />

mit Bezug auf die 5,56 Millionen<br />

registrierten Straftaten<br />

im vergangenenJahr. Gegenüber<br />

2017 sank die Zahl der<br />

polizeibekannten Deliktedamit<br />

um 3,6 Prozent. Bereits<br />

die damalige Statistik hatte<br />

einen Tiefstand verzeichnet.<br />

Das Innenministerium hatte<br />

den niedrigsten Stand seit<br />

1992 vermeldet –und einen<br />

Rückgangvon 9,6 Prozent im<br />

Vergleich zu 2016.<br />

Diese Zahlen lassen aber<br />

keine klaren Rückschlüsse<br />

auf die tatsächliche Kriminalitätsbelastung<br />

zu, weil unklar<br />

ist, wie viele Delikte gar<br />

nicht erst zur Anzeige gebracht<br />

werden. Um dieses<br />

„Dunkelfeld“ auszuleuchten,<br />

will Seehofer dieses Jahr<br />

auch Ergebnisse einer<br />

Untersuchung vorstellen,beideresdarumgeht,wie<br />

häufig Bürger Opfer von<br />

Straftaten werden, wie sicher<br />

sie sich fühlen und wie sie die<br />

Arbeit vonPolizei und Justiz<br />

bewerten.MehralsdieHälfte<br />

(57,7 Prozent) der Straftaten<br />

wurde dem Bericht zufolge<br />

aufgeklärt. „Bürgerinnen<br />

und Bürger werden selten<br />

Opfer von Straftaten“, so<br />

BKA-Chef Holger Münch.<br />

viele andere Lebensbereiche.<br />

Das Parlament hat sich bislang<br />

sowohl gegen das mit<br />

Brüssel ausgehandelte Abkommen<br />

ausgesprochen, als<br />

auch gegen einen No-Deal-<br />

Brexit. Alle anderen Alternativen<br />

wurden aber auchabgelehnt.<br />

Der Schritt Mays markiert<br />

eine dramatische<br />

Kehrtwende in Mays Brexit-<br />

Kurs.<br />

Foto: Michael Kappeler/dpa<br />

Foto: James Heappey/dpa<br />

Foto: Imago images<br />

Foto: M. Rietschel/Getty Images<br />

NACHRICHTEN<br />

USA stoppen Lieferung<br />

Washington –Aus Unmut<br />

über die geplante Installierung<br />

eines umstrittenen russischen<br />

Raketenabwehrsystems<br />

in der Türkei hat die<br />

US-Regierung die Auslieferung<br />

von Material für F-35-<br />

Kampfjets an Ankara vorerst<br />

gestoppt. Die neuen Spannungen<br />

ließen den Kurs der<br />

türkischen Lira fallen.<br />

Mehr Reichsbürger<br />

Dresden –InSachsen ist die<br />

Zahl der sogenannten<br />

Reichsbürger und Selbstverwalter<br />

mit extrem rechter<br />

Einstellung innerhalb eines<br />

Jahres deutlich gestiegen.<br />

2018 hatten 113 Personen aus<br />

dieser Szene rechtsextremistische<br />

Bezüge, ein Anstieg<br />

von mehr als 30 Prozent.<br />

Geldstrafe für Petry<br />

Dresden –Die ehemalige<br />

AfD-Chefin Frauke Petry ist<br />

in Dresden wegen fahrlässigen<br />

Falscheids zu 6000 Euro<br />

Geldstrafe verurteilt worden.<br />

Mit dem Urteil kann Petry<br />

(Die blaue Partei) ihre Mandate<br />

als Abgeordnete im<br />

Landtag und Bundestag behalten.<br />

Soziales und Umwelt<br />

Gütersloh –Soziale und<br />

ökologische Probleme in den<br />

Kommunen halten immer<br />

mehr Menschen für wichtig.<br />

Nach einer Umfrage der<br />

Bertelsmann-Stiftung gaben<br />

neun von zehn Befragten den<br />

Klimaschutz als besonders<br />

akut an, 13 Prozentpunkte<br />

mehr als 2018.<br />

113 Millionen hungern<br />

Brüssel –Über 113 Millionen<br />

Menschen haben einem<br />

Bericht zufolge 2018 Hunger<br />

infolge akuter Krisen<br />

gelitten. Die schlimmsten<br />

Krisen ereigneten sich im<br />

Jemen, der Demokratischen<br />

Republik Kongo und Afghanistan,<br />

wie es in einem<br />

UN-Bericht über Nahrungsmittelkrisen<br />

heißt.

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