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Berliner Zeitung 15.04.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 88 · M ontag, 15. April 2019 13 *<br />

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Berlin<br />

POLIZEIREPORT<br />

Fußgängerin verletzt.<br />

Eine 81 Jahrealte Frau ist am Sonnabendmittag<br />

in Zehlendorfvon einem<br />

88-jährigen BMW-Fahrer beim<br />

Rückwärtsfahren schwer am Kopf<br />

verletzt worden. DerSenior war aus<br />

einer Parktasche in der Straße Am<br />

Schlachtensee rückwärts gerollt. Dabei<br />

verlor er die Kontrolle über sein<br />

Auto und stieß zunächst gegen einen<br />

geparkten Toyota und schob diesen<br />

gegen einen VW.Vermutlich vor<br />

Schreck beschleunigte der 88-Jährige<br />

und stieß dabei rückwärtsfahrend<br />

gegen die 81-jährige Frau, die<br />

auf dem Gehweg wartete.Sie stürzte<br />

zu Boden und wurde vondem BMW<br />

unter einen geparkten Toyota geschoben<br />

und anschließend vonSanitäternineine<br />

Klinik gebracht. Ihr<br />

Gesundheitszustand sei kritisch,<br />

hieß es am Sonntag.<br />

Getränkemarkt überfallen.<br />

EinUnbekannter hat am Sonnabend<br />

gegen 20 UhrinMarzahn einen Getränkemarkt<br />

überfallen. Nach Angaben<br />

des überfallenen 68-jährigen<br />

Angestellten betrat der maskierte<br />

Mann kurzvor Ladenschluss das Geschäft<br />

in der Allee der Kosmonauten.<br />

An der Kasse zogereine Pistole und<br />

forderte Geld. DerRäuber entkam<br />

mit der Beute.Der Angestellte blieb<br />

unverletzt.<br />

Feuer in Einfamilienhaus.<br />

In einem Einfamilienhaus in der<br />

Straße Alt-Lichtenrade hat es am<br />

Sonntagmittag gebrannt. DieFeuerwehr<br />

rückte mit 50 Männer an, um<br />

die Flammen im Keller zu löschen.<br />

DasFeuer breitete sich bis in die<br />

erste Etage aus.Verletzt wurde niemand,<br />

sagte eine Sprecherin auf Anfrage.Die<br />

Brandursache ist noch<br />

nicht bekannt. Eintechnischer Defekt<br />

wurde am Sonntag zunächst<br />

nicht ausgeschlossen.<br />

Volksverhetzende Pöbelei.<br />

Mitarbeiter der BVGhaben am<br />

Sonnabend die Polizei zum U-Bahnhof<br />

Zoologischer Garten gerufen.<br />

Dorthatte ein 64 Jahrealter Mann<br />

Fahrgäste antisemitisch beschimpft<br />

und beleidigt. Er wurde festgenommen.<br />

DerStaatsschutz ermittelt.<br />

Ins Gleisbett gefahren.<br />

Ein20Jahrealter Mann ist am Sonnabendmorgen<br />

in das Gleisbett der<br />

Straßenbahn in Mitte gefahren. Er<br />

war vonder Angermünder Straße in<br />

die Torstraße abgebogen. Dabei verlor<br />

er die Kontrolle über den Renault<br />

und fuhr auf die Schienen. Die<br />

Feuerwehr brauchte mehr als eine<br />

Stunde,umdas Auto,dessen Vorderachse<br />

gebrochen war,zubergen. Der<br />

Fahrer blieb unverletzt. (ls.)<br />

GEWINNZAHLEN<br />

Aufmerksamer Zuhörer:Yanis Varoufakis, früherer Finanzminister von Griechenland und marxistischer Politiker,bei seinem Besuch in Berlin.<br />

Ein Grieche in Lichterfelde-Süd<br />

Warum Athens früherer Finanzminister Yanis Varoufakis bei der Europawahl für Deutschland antritt<br />

VonElmar Schütze<br />

Die ersten Plakate hängen<br />

schon an Laternen: Am<br />

26. Mai sind Europawahlen.<br />

Der Wahlkampf<br />

hat begonnen und bringt manchmal<br />

Überraschungen mit sich. So präsentierte<br />

sich am Sonnabend ein<br />

Prominenter der internationalen Politik<br />

in der <strong>Berliner</strong> Provinz, in Lichterfelde-Süd:<br />

Yanis Varoufakis.<br />

Auf dem Höhepunkt der Griechenlandkrise<br />

2015 war er Finanzminister<br />

und damit dauernervender<br />

Hauptkonkurrent von Wolfgang<br />

Schäuble. Berühmt wurde der Marxist<br />

auch als Motorradfahrer und als<br />

–allerdings gefakter –Protagonist eines<br />

Satire-Videos, in dem er der<br />

deutschen Bundesregierung den<br />

ausgestreckten Mittelfinger entgegenstreckte.<br />

Am Sonnabendnachmittag<br />

stieg dieser Kritiker des Neoliberalismus<br />

am Bahnhof Lichterfelde-Süd<br />

aus der S-Bahn und ließ<br />

sich die besondere Situation des<br />

Stadtteils im Süden von Steglitz erklären.<br />

Politik im ganz Kleinen.<br />

EinGrüppchen vonAktivisten des<br />

Aktionsbündnisses Lichterfelde-Süd<br />

wartete auf den Gast. Seit mehreren<br />

Jahrzehnten arbeiten sich dortBürger<br />

an einer 94 Hektar großen Brachfläche<br />

ab. Einst planten die Nazis dort<br />

das größte Eisenbahnausbesserungswerk<br />

des Reiches.Nach dem Zweiten<br />

DiEM25 (Democracy in Europe<br />

Movement 2025) ist eine<br />

europaweite, grenzüberschreitende<br />

Bewegung vonDemokraten.<br />

Die Mitglieder fürchten,<br />

die EU könne zerfallen.<br />

Weltkrieg übernahmen die Amerikaner<br />

das Gelände, nannten es Parks<br />

Range und übten dort den Häuserkampf.<br />

1994 rückten sie ab.<br />

Protest gegen neue Wohnungen<br />

Später erwarb die Groth-Gruppe das<br />

Gelände und will dortauf 37 Prozent<br />

der Fläche rund 2500 Wohnungen<br />

bauen. Dagen protestiert das Aktionsbündnis<br />

Lichterfelde-Süd seit einem<br />

Jahrzehnt. Ihre Kritik: zu groß,<br />

zu teure Wohnungen, zu viel Lärm<br />

durch die anliegende Bahnstrecke.<br />

Dies alles und eine Menge mehr<br />

zeigten und erzählten die Aktivisten<br />

an diesem Sonnabend ihrem Gast<br />

aus dem fernen Athen.<br />

Warum? Wie ist es möglich, dass<br />

ein Star der internationalen Politik in<br />

Lichterfelde-Süd landet? Wenige<br />

Monate,nachdem Varoufakis seinen<br />

Verunglückter Einsatz<br />

Streifenwagen kollidiert mit Auto –drei Beamte verletzt<br />

WAS IST DIEM25?<br />

Gleichzeitig sehen sie einen<br />

Anstieg vonMenschenverachtung,Fremdenfeindlichkeit<br />

und Nationalismus. Ein<br />

Zerfall Europas würde eine<br />

rechte Politik stärken.<br />

Yanis Varoufakis (58) ist in<br />

Deutschland Spitzenkandidat<br />

der Vereinigung „Demokratie<br />

in Europa“ –einemAbleger<br />

vonDiEM25. Er hat<br />

einen <strong>Berliner</strong> Wohnsitz.<br />

Job inAthen aufgab, tauchte er in<br />

Berlin auf. Im Februar 2016 gründete<br />

sich in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz<br />

eine europaweite<br />

Bürgerrechtsbewegung: DiEM25.<br />

Jetzt nimmt sie an den Wahlen für<br />

Brüssel teil. Varoufakis steht auf<br />

Platz 1 der deutschen Liste von<br />

DiEM 25.<br />

Die internationale Besetzung der<br />

Liste zeigt den basisdemokratischen<br />

Ansatz vonDiEM25. Ziel war vonAnfang<br />

an eine transnationale, eine<br />

transeuropäische Liste. Nach dem<br />

Motto: Wenn schon ein grenzenloses<br />

Europa, dann richtig.<br />

Varoufakis' Wahlchancen stehen<br />

nicht schlecht. Rein rechnerisch gibt<br />

es im Europaparlament eine 0,325-<br />

Prozent-Hürde. Wenn möglichst<br />

viele Wahlberechtigte in Deutschland<br />

diese Liste wählen, könnte der<br />

DPA/PAUL ZINKEN<br />

Star aus Griechenland einziehen.<br />

Seine Agenda: Europa befinde sich<br />

einer tiefen sozialen Krise.Wenn sich<br />

die EU nicht von Grund auf ändere,<br />

würden sich Rechte und Rechtspopulisten<br />

immer weiter ausbreiten.<br />

Als Beispiel nennt er Italiens Innenminister<br />

und stellvertretenden Ministerpräsidenten<br />

Matteo Salvini, für<br />

ihn „eine Kopie vonMussolini“.<br />

AufEinladung eines Internisten<br />

Auf Platz 14 der deutschen Liste von<br />

DiEM25 steht Thomas Kellermann,<br />

Internist mit Praxis in Lichterfelde-<br />

Ost und seit Jahren engagiert imAktionsbündnis<br />

Lichterfelde-Süd.<br />

Thomas Kellermann hat den Promi<br />

Varoufakis nach Lichterfelde eingeladen,<br />

weil dieser ohnehin gerade<br />

Wahlkampf in Berlin macht.<br />

Am Morgen hatte der Grieche einen<br />

Termin in der Akademie der<br />

Künste,amAbend war er Stargast einer<br />

DiEM25-Veranstaltung in Wedding.<br />

Am Sonntag stand ein Termin<br />

bei der überparteilichen und unabhängigen<br />

Bürgerinitiative Pulse of<br />

Europe an.<br />

Ob so viel Prominenz einer Bewegung<br />

nicht auch schaden könne?<br />

„Doch“, sagt Yanis Varoufakis, „ich<br />

wünschte, ich wäre nicht so bekannt.“<br />

Ganz sicher wäre dann aber<br />

an diesem bitterkalten April-Tag<br />

nicht so viel Presse nach Lichterfelde-Süd<br />

gekommen.<br />

Walpurgisnacht<br />

im Mauerpark<br />

abgesagt<br />

Keine Erlaubnis<br />

für Musik und Lagerfeuer<br />

VonStefan Strauß<br />

Nach 15 Jahren ist Schluss: Das<br />

friedliche Fest in der Walpurgisnacht<br />

am 30. AprilimMauerparkwird<br />

es in diesem Jahr nicht mehr geben,<br />

teilen die Organisatoren vom Verein<br />

Freunde des Mauerparks mit. „Aus<br />

Angst vor möglichen Beschwerden<br />

von Anwohnern wurden durch die<br />

Polizei hohe Auflagen und starke Einschränkungen<br />

für das Fest angekündigt“,<br />

heißt es in einer Erklärung. So<br />

soll die Polizei ein Lagerfeuer,das bisher<br />

an diesem Abend im Mauerpark<br />

entzündet werden durfte,nicht mehr<br />

erlaubt haben. Auch auf Musik sollten<br />

die Veranstalter dieses Jahr verzichten.<br />

Ein Fest ohne Musik sei aber<br />

„kein tragender Ansatz für eine kreative<br />

und friedvolle Walpurgisnacht“,<br />

schreiben die Organisatoren. Das<br />

Fest sei von der „Anti-Lärm-Anwohner-Initiative“<br />

zu Fall gebracht worden.<br />

Seit mehreren Monaten beschweren<br />

sich Anwohner über Musiker<br />

und Karaoke am Wochenende im<br />

Mauerpark.<br />

Schuld an der Absage trage aber<br />

auch das Bezirksamt Pankow, sagen<br />

Mitglieder der Gruppe. Sie hätten<br />

keine Unterstützung mehr vom Bezirk<br />

bekommen. Bisher hat die Behörde<br />

das Holz für das Lagerfeuer gespendet,<br />

viele Jahre besuchten der<br />

Bezirksbürgermeister, Verordnete<br />

und die Polizeiführung das Fest.<br />

Denn mit derWalpurgisnacht sollten<br />

Randale am Vorabend des 1. Mai<br />

in Prenzlauer Berg beendet werden.<br />

Deshalb wurde der Park in der Walpurgisnacht<br />

mit Zäunen abgesperrt<br />

und mit Flutlicht erhellt. Die Polizei<br />

verbot Glasflaschen und Alkohol, duldete<br />

Musik und Feuer bis nach Mitternacht.<br />

Es blieb tatsächlich ruhig.<br />

Wie sich die Situation im Mauerparknun<br />

ohne das selbst organisierte<br />

Fest entwickeln werde, „bleibt den<br />

Launen des Schicksals überlassen“,<br />

teilen die Organisatoren mit. „Es<br />

klingt wie ein schlechter Scherz: Ein<br />

durch Anwohner vor 15Jahren initiiertes<br />

und etabliertes Fest wird von<br />

Anwohnern gestoppt“, sagt der Vorsitzende<br />

des Vereins Freunde des<br />

Mauerparks, Alexander Puell. „Entsteht<br />

wieder Gewalt, haben die Beschwerdeführer<br />

ihren Nachbarn einen<br />

Bärendienst erwiesen.“<br />

Lottozahlen: 4-19-27-29-36-41<br />

Superzahl: 1<br />

Spiel 77: 3602880<br />

Landeslotterie Super 6: 345333<br />

Glücksspirale: (Gewinner nach Endziffern)<br />

9=10Euro<br />

45 =25Euro<br />

470 =100 Euro<br />

8046 =1000 Euro<br />

11 220 =10000 Euro<br />

070 785 =100 000 Euro<br />

714 811 =100 000 Euro<br />

Prämie: Monatliche „Sofortrente“ in Höhe von<br />

10 000 Euro auf die Nummer 0581 518 .<br />

ARD-Fernsehlotterie:<br />

1878 883 gewinnt Audi A1<br />

0791 370 gewinnt Audi A3<br />

0836 180 gewinnt Reise nach Warnemünde<br />

7778 470 gewinnt Rosinenbomberflug<br />

Prämienziehung (nur für Mega-Lose):<br />

4876 414 gewinnt 1000 000 Euro<br />

171 114 gewinnt 100 000 Euro<br />

84 557 gewinnt 10 000 Euro<br />

4306 gewinnt 1000 Euro<br />

87 gewinnt 10 Euro<br />

Alle Angaben ohne Gewähr!<br />

Bei einer Fahrt zueinem Einsatzort<br />

in Friedrichshain ist am<br />

Sonnabendvormittag ein Streifenwagen<br />

verunglückt. Die Besatzung<br />

des Polizeiautos war gegen 11 Uhr<br />

mit eingeschaltetem Blaulicht und<br />

Martinshorn auf dem Wegzum Bersarinplatz,<br />

weil sich dort angeblich<br />

ein Betrunkener im Gleisbett der<br />

Straßenbahn aufhielt. Als die Beamten<br />

von der Warschauer Straße zum<br />

Frankfurter Torkamen und bei Rot<br />

weiterfuhren, wurden sie von einem<br />

Mercedes-Benz gerammt. DieWucht<br />

Durch die Wucht des Aufpralls überschlug<br />

sich das Polizeiauto.<br />

MORRIS PUDWELL<br />

des Aufpralls war so heftig, dass der<br />

Opel Zafira sich überschlug und auf<br />

der Seite liegen blieb. Beide Polizisten<br />

wurden verletzt, konnten sich<br />

aber selbst aus dem Wrack befreien.<br />

Ein Kollege, der ihnen half, verletzte<br />

sich durch Glassplitter am Auge.Der<br />

Fahrer des Mercedes’ trug keinen<br />

Schaden davon.<br />

Nach Angaben der Polizei zeigten<br />

beide Fahrer keine Anzeichen einer<br />

Alkoholisierung. DerPolizist stimmte<br />

freiwillig einer Atemalkoholkontrolle<br />

zu. Sie ergab einen Wert von 0,0 Promille.<br />

Der freiwillige Alkoholtest ist<br />

eine Konsequenz aus einem schweren<br />

Verkehrsunfall von Anfang 2018.<br />

Damals hatte in der Nähe des Alexanderplatzes<br />

ein Streifenwagen im Einsatz<br />

das Auto einer jungen Frau gerammt,<br />

die kurz darauf an ihren<br />

schweren Verletzungen gestorben<br />

war.Erst gut ein Jahr später kam heraus,dass<br />

der Polizist am Steuer inVerdacht<br />

steht, getrunken zu haben. Am<br />

Unfallortwar jedoch keine Atemalkoholkontrolle<br />

vorgenommen worden.<br />

Die hatte erst die Klinik veranlasst,<br />

das Ergebnis von rund einem Promille<br />

aber nicht bekannt gemacht.<br />

Die Ermittlungen in diesem Fall sind<br />

noch nicht abgeschlossen. (ls.)<br />

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