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Berliner Kurier 17.04.2019

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SEITE19<br />

BERLINER KURIER, Mittwoch, 17.April 2019<br />

Voreiner Woche berichtete der<br />

KURIER über den Park Lankwitz, in<br />

dem ein Radweg gebaut werden soll,<br />

wo Wildbienen ihreBrutnester haben.<br />

ummt<br />

S<br />

werden zu Bauland.<br />

on jede zweite<br />

Aussterben bedroht<br />

bauung und Verdichtung in der<br />

Stadt verschwinden wertvolle<br />

Wiesen- und Grünflächen, die<br />

den Wildbienen als Brutstätte<br />

und Nahrungsquelle dienen“,<br />

sagt Nabu-Expertin von Orlow.<br />

Ein Beispiel aus jüngster Zeit<br />

beweist es. So will der Bezirk<br />

Steglitz-Zehlendorf auf einer<br />

Wiese im Gemeindepark Lankwitz<br />

einen Fahrradweg als Teilstrecke<br />

für den Fernradweg Berlin-Leipzig<br />

bauen. Obwohl nun<br />

auf dieser Wiese Bodennester<br />

von Wildbienen wie der Fuchsroten<br />

Sandbiene gefunden wurden,<br />

will Umweltstadträtin Maren<br />

Schellenberg (Grüne) an dem<br />

Vorhaben festhalten und es mittels<br />

einer Ausnahmegenehmigung<br />

durchsetzen (KURIER berichtete).<br />

Der Bau des asphaltierten<br />

Radweges würde die Bienenester<br />

versiegeln, die darin<br />

liegende Brut käme nicht heraus<br />

und müsste sterben.<br />

Dabei stehen Wildbienen<br />

laut Bundesartenschutzverordnung<br />

unter besonderen<br />

Schutz. „Doch<br />

das Gesetz wird täg-<br />

lich in Berlin<br />

durch Baumaßnahmen<br />

mit Füßen ge-<br />

treten“, sagt<br />

von<br />

Orlow. „Man besorgt<br />

sich<br />

eine Ausnahmegenehmi-<br />

gung und baut weiter.“<br />

Zumindest im Fall Lank-<br />

witz wurde jetzt der<br />

Radwegbau erst ein-<br />

nach<br />

mal gestoppt,<br />

dem ein Senats-Gut-<br />

bestätigte. Jetzt soll mit<br />

achter den Bienenfund<br />

der Umweltsenatsverwal-<br />

tung eine Lösung gesucht werden,<br />

deren Chefin Günter gerade<br />

mehr Schutz für die Wildbienen<br />

fordert.<br />

Laut ihrem Strategie-Papier<br />

sollen die Bezirke unter anderem<br />

für mehr Wildblumenwiesen als<br />

Nahrungsquelle für die Wildbienen<br />

sorgen – Wildwuchs statt<br />

kurz gemähter Rasen. Das geschieht<br />

bereits als Pilotprojekt<br />

„Berlin blüht auf“ in Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

und<br />

Friedrichshain-Kreuzberg, das<br />

nun auf alle Stadtteile ausgeweitet<br />

werden soll. Helfen sollen<br />

auch die <strong>Berliner</strong>, in dem sie Nistplätze<br />

und bienenfreundliche<br />

Blumen für die bedrohten Insekten<br />

in Gärten oder auf den Balkonen<br />

schaffen.<br />

Wildbienen sammeln fleißig Pollen, tragen damit zur<br />

Bestäubung vieler Pflanzen- und Blumenarten bei.<br />

er/Schwarz/Hettrich/Skonieczny<br />

Fotos: Imago-Images/Bellmann/Hecker,Teigle<br />

ker sorgen für den<br />

biene in der Stadt.<br />

In Berlin gibt es geschätzt etwa9000 Honigbienen-Völker mit<br />

jeweils über 50000 Bienen.<br />

Die Sechsbindige Furchenbiene steht in Berlin ebenfalls auf<br />

der Roten Liste, ist vomAussterben bedroht.

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