Berliner Kurier 17.04.2019

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34 PANORAMA BERLINER KURIER, Mittwoch, 17.April 2019* Zwillinge mit 97 Tagen Abstand geboren LianaundLeoniesind echteMedizin-Wunder Daseine Mädchen ist ein Frühchen, das andereblieb noch etwas länger in Mamis Bauch Köln – Was für eine rührende, spannende und eigentlich unglaubliche Zwillings-Geschichte! Die zweieiigen Zwillinge Liana und Leonie aus Köln sind endlich wieder vereint. Ja, richtig gelesen! Auch Zwillinge verbringen nicht immer ihr komplettes Leben gemeinsam. Vor allem dann, wenn es eine von beiden besonders eilig hat, die andere aber eher gemütlich unterwegs ist. Vater Alexander,die erstgeborene Liana, die jüngereLeonie und Mutter Oxana kurznach der Geburt der zweitgeborenen Tochter Leonie. Foto: Krebs/Kliniken Köln Das ältere Mädchen, Liana, hatte es rechteilig und kam bereits am 17. November 2018 nach 26 Schwangerschaftswochen mit einem Geburtsgewicht von 900 Gramm sehr plötzlichzur Welt. Die medizinische Sensation: Nach der Geburt des ersten Zwillings schloss sich der Muttermund wieder und die ungeborene Schwester konnte weiter im Mutterleib verbleiben. Leonie erblickte schließlich am 22. Februar 2019 mit einem Gewicht von 3700 Gramm das Licht der Welt –sogar vier Tage nach dem errechneten Termin. Zwischen der Geburt der Zwillinge lagen 97 Tage Unterschied! Eine solche „zweizeitige Zwillingsgeburt“ ist weltweit sehr selten. Nach KURIER-Recherchen gab es in Kirkland (USA) auch Zwillinge mit vier Monaten Altersunterschied, dennoch haben sich die KölnerMädchen Liana und Leonie weit vorne im Ranking der Zwillings-Paare mit Altersunterschiedplatziert. Beide Mädchen sind gesund und die Eltern Oxana und Alexander überglücklich. Der große Bruder Danil (8) ist ebenso stolz auf seine Schwestern. Die außergewöhnliche Geburt wurde möglich, weil sich nach der Geburt des ersten Kindes der Muttermund sehr schnell schloss und die Wehentätigkeit abnahm. Dies wurde medikamentös unterstützt durch die Gabe von wehenhemmenden Mitteln. Die Schwangerschaft mit der SchwesterLeonie konnte danach komplikationslos fortgeführt werden. „Die Voraussetzungen waren auchdurch die vorhandene zweite Plazenta sehr gut und wir wollten versuchen, das zweite Kind so lange es geht im Mutterleib reifen zu lassen“, erklärt Uwe Schellenberger, Chef-Oberarzt der Geburtsklinik im Krankenhaus Holweide. „Für unsere Geburtsklinik ist es auch ein seltener Fall, es war jedoch nicht das erste Mal, dass Zwillinge an unterschiedlichen Tagen in Holweide geboren werden. Doch der Zeitunterschied von 97 Ta- gen ist für uns einzigartig und auch weltweit besonders.“ Inzwischen wiegen die Zwillinge jeweils rund 5700 Gramm und haben sich sehr gut entwickelt. Die beiden Mädchen sind zu Hause in der Familie vereint und werden gesund aufwachsen. Ein echtes Baby-Wunder! Thomas Werner Maria (18) getötet –Polizei nimmt zwei Männer fest Der Mordfall auf Usedom scheint gelöst.Die beiden Tatverdächtigen waren Bekannte der Berufsschülerin Zinnowitz – Keine Tatwaffe, keine Zeugen –die Ermittlungen im Fall der 18-jährigen Maria K., die auf der Ostseeinsel Usedom gewaltsam zu Tode kam, gestalteten sich schwierig. Nach knapp einem Monat wurden jetzt zwei Männer festgenommen. Die beiden Tatverdächtigen, 19 und 21 Jahre alt, waren laut Polizei Bekannte des Opfers. Gegen den 21-Jährigen wurde bereits am Montag Haftbefehl erlassen, der gestern vollstreckt wurde. Äußerungen bei seiner Verhaftung führten die Ermittler zu dem 19-Jährigen, auch er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Er war kein Unbekannterfür die Polizei. Schon in der Vergangeneheit fiel er wegen Gewaltdelikten auf. Zum möglichen Motiv der beiden jungen Männer machte die Polizei zunächst keine Angaben. Die 18-Jährige Maria K. wurde im Märzauf Usedom getätet. Foto: Berufsschülerin Maria K. war am Abend des 19. März tot in ihrer Wohnung in Zinnowitz von einer Bekannten entdeckt worden. Diese hatte sich Sorgen gemacht, weil sie Maria nicht hatte erreichen können. Die Tote wies Stichverletzungen auf, doch von der Tatwaffe fehlte jede Spur. In der Wohnung, in der die 18-Jährige allein lebte, waren Spuren wie Fingerabdrücke, Haare und Hautpartikel gefunden worden, die nicht von der jungen Frau stammten. Während der Ermittlungen der „SoKo Maria“ wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehr als 150 Menschen aus dem Umfeld der Getöteten befragt und zahlreiche ihrer Kontakte in den sozialen Medien überprüft. Auf diesen Weg sei die Polizei auf die Spur des 21-jährigen Mannes gestoßen.
* PANORAMA 35 Bohrinsel-Arbeiter retten Hund aus Meer Der braune Mischling trieb 220 Kilometer vor der thailändischen Küste im Wasser,jetzt bekommt „Boonod“ eine neue Heimat Bangkok – Diese Rettung grenzt an ein Wunder! Mitarbeiter einer Ölplattform rund 220 Kilometer vor der Küste Thailands trauten ihren Augen nicht, als sie plötzlich den Kopf eines Hundes aus dem Wasser ragen sahen. Ohne zu zögern fischten sie den braunen Mischling aus den Wellen und retteten ihm so das Leben. Die Herkunft des Vierbeiners ist bislang noch immer ein Rätsel, auch, wie lange sich der Hund im Wasser aufgehalten hatte. Medien spekulierten, dass er voneinem Fischerboot gefallen sei. Sicher ist das nicht. Doch anders als die Vergangenheit, ist die Zukunft von „Boonod“, wie das Tier inzwischen getauft wurde, geklärt. Plattform-Arbeiter Boonod, als er frisch aus dem Wasser gezogen wurde... ...und mitPlattform-Arbeiter Vitisak Fotos: AP;AFP Vitisak Payalaw erklärte, dasserden Hund adoptieren werde. „Seit er auf die Plattform gekommen ist, hat er weder gejault noch gebellt“, beschrieb Vitisak das gute Verhältnis zu seinem neuen Begleiter. Dererholt sich derweil von seinen Strapazen. Nach zwei Nächten auf der Ölplattform wurde er an Land gebracht, woervon einem Tierarzt aufgepäppelt wird. Der Hund hatte zunächst viel Körperflüssigkeit durch das Meerwasser verloren, doch seine Gesundheit sei okay, erleide lediglich unter Hautproblemen, sagte ein Mitarbeiter der Hilforganisation Smile Dog House, wo Boonod bis Ende des Monats leben wird. Dann kommt Vitisak von der Bohrinsel und zeigt ihm seine neue Heimat. Böhmermann blitzt vorGericht ab Der Satiriker scheitertmit seiner Klage gegen Angela Merkel –weil keine Wiederholungsgefahr droht Jan Böhmermann sah sich durch die Kritik Merkels in seiner Kunstfreiheit beschränkt. Berlin – Eine drei Jahre alte Satire-Nummer beschäftigte gestern das <strong>Berliner</strong> Verwaltungsgericht. Satiriker Jan Böhmermann hatte das Bundeskanzleramt auf Unterlassung verklagt, nachdem Kanzlerin Angela Merkel sich kritisch über seine lyrische „Schmähkritik“ geäußert hatte. Erfolg hatte er damit allerdings nicht. Weder Böhmermann noch Merkel waren gestern vor dem <strong>Berliner</strong> Gericht zugegen, als die Klage des ZDF-Moderators abgewiesen wurde. Böhmermann hatte versucht, Merkel zu verbieten, sein „Schmähgedicht“ gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als „bewusst verletzend“ zu kritisieren. Das Gericht erklärte die Klage für unzulässig. Sie könne nur erhoben werden, wenn eine Wiederholung drohe. Da das Kanzleramt jedoch bereits vor Prozessbeginn klarstellte, die Kritik nicht zu wiederholen, sah das Gericht die Wiederholungsgefahr als nicht gegeben an. Böhmermann hatte das „Schmähgedicht“ gegen Erdogan Ende März 2016 in der ZDF-Sendung „Neo Magazin Royale“ vorgetragen und damit einen diplomatischen Eklat ausgelöst. Die Kanzlerin kritisierte die Verse zunächst als „bewusst verletzend“. Später bezeichnete sie selber diese Kritik als „Fehler“. Böhmermanns Anwalt Reiner Geulen hatte vor dem Prozess argumentiert, die Kritik Merkels stelle eine „nicht hinzunehmende staatliche Vorverurteilung“ dar. Böhmermann sehe seine Grundrechte auf Presse- und Kunstfreiheit verletzt. Es sei nicht zu akzeptieren, dass sich die Bundesregierung „aus politischenGründen mit juristischen Bewertungen in die freie und unabhängige Rechtsprechung einmischt.“ Laut Geulen stand Böhmermann zeitweise unter Polizeischutz. Die Polizei habe ihn informiert, dass von türkischer Seite eine „Bestrafungsaktion“ gegen ihn und sein privates Umfeld vorbereitet werde. Er habe auch seine Wohnung wechseln müssen. Die Türkei hatte nach der Ausstrahlung der Sendung rechtliche Schritte verlangt. Die Bundesregierung machte den Weg für ein Strafverfahren wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhauptes frei. Ermittlungen gegen Böhmermann wegen Beleidigung wurden im Herbst 2016 eingestellt. Ineinem anderen Verfahren wurde ihm aber untersagt, bestimmte „ehrverletzende“ Passagen des Gedichts zu wiederholen. Angela Merkel bezeichnete ihreKritik an Böhmermanns „Schmähgedicht“ später als Fehler.
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