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„Wo Regionalität<br />
noch gelebt wird!“<br />
Fisser Landwirtschaft: funktionierender regionaler Kreislauf<br />
(upi) Weil zuletzt im Zusammenhang mit der Landwirtschaft<br />
einige Fragen seitens der Bevölkerung aufgetaucht sind, will man<br />
in Fiss Klarheit schaffen. Ortsbauernobmann Christoph Plangger<br />
und Schlachtvieh-Koordinator Franz Geiger nehmen gegenüber<br />
der RUNDSCHAU Stellung.<br />
„Wir wollen klarstellen, dass bei<br />
uns die Landwirtschaft funktionert“,<br />
erklärt der Fisser Ortsbauernobmann<br />
Christoph Plangger, „und<br />
unser Tourismus sowie die Landwirtschaft<br />
spielen perfekt zusammen!“<br />
Zuletzt waren in der Bevölkerung<br />
einige Fragen um den Zustand der<br />
Fisser Landwirtschaft aufgetaucht,<br />
nun wolle man Klarheit schaffen:<br />
„Es läuft hervorragend! Das ganze<br />
Schlachtvieh – vom Jahrling bis zur<br />
Kuh – wird alles an die Bergbahnen<br />
und Gastronomie vermarktet“, so<br />
Plangger, wobei die Fisser Bergbahnen<br />
der Hauptabnehmer sind.<br />
Dazu hält der Ortsbauernobmann<br />
Agrarstruktur Fiss<br />
In der Gemeinde Fiss gibt es 38 Betriebe,<br />
die einen Antrag für Flächenförderungen<br />
(Mehrfachantrag) bei<br />
der AMA einreichen. In Fiss werden<br />
derzeit in 21 landwirtschaftlichen<br />
Betrieben <strong>20</strong>2 Rinder gehalten, wobei<br />
rund <strong>20</strong>0 zusätzliche Rinder aus<br />
der Umgebung aufgenommen werden,<br />
die ebenfalls auf den Almen<br />
sind. Von den <strong>20</strong>2 Rindern sind 47<br />
Milchkühe, bis vor <strong>20</strong> Jahren wurden<br />
hauptsächlich Kalbinnen zur<br />
Aufzucht herangezogen. Weiters gibt<br />
es 60 Schafe und 70 Pferde. In Fiss<br />
werden ca. 45 Hektar einmähdige<br />
Wiesen, ca. 110 Hektar mehrmähdige<br />
Wiesen und ca. sieben Hektar<br />
Hutweiden bewirtschaftet. Insgesamt<br />
werden also 162 Hektar bewirtschaftet.<br />
Auch der Obstbau ist in Fiss wieder<br />
von Interesse.<br />
fest: „Alle Kälber, die bei uns und<br />
in der Umgebung auf die Welt kommen,<br />
werden dazugekauft, dann<br />
über zwei Jahre gehalten, müssen<br />
zweimal gealpt werden und werden<br />
dann geschlachtet und vermarktet.“<br />
Auch etwaigen Unkenrufen bezüglich<br />
Tiertransport will man nachdrücklich<br />
entgegnen: „Die Tiere<br />
werden nur ganz kurz transportiert,<br />
es sind sehr kurze Wege“, sagt Franz<br />
Geiger, Schlachtvieh-Koordinator,<br />
er fügt an: „Das Vieh wird bei uns<br />
im Dorf vermarktet – auch der<br />
Großteil aus Ladis wird mitvermarktet<br />
– und keinen unnötigen Qualen<br />
und Stress ausgesetzt.“ Bezogen auf<br />
das Schlachtvieh habe man „einen<br />
fairen Preis“.<br />
VORBILDHAFT. Außerdem:<br />
„Es ist für unsere Almen essenziell,<br />
dass diese bestoßen werden. Aber<br />
auch für den Tourismus ist es sehr<br />
wichtig, dass unser Vieh auf unseren<br />
Almen weidet“, weiß Plangger. Zudem<br />
herrsche ein gutes Einvernehmen<br />
„sowohl mit den Bergbahnen,<br />
dem Tourismus als auch der Gemeinde<br />
über die Gestaltung der Landwirtschaft“.<br />
In Fiss gibt es weiters einen<br />
Landwirtschaftsförderungsfonds, in<br />
den TVB, Bergbahnen und Gemeinde<br />
einzahlen: „Daraus kommt der<br />
Großteil der Viehhaltung zugute.“<br />
Tirolweit könnte man sich an Fiss<br />
ein Beispiel nehmen und schauen,<br />
wie gut es funktioniert, so Plangger.<br />
Ebenfalls schätzen würden diesen<br />
Franz Geiger (l.) und Christoph Plangger: „Bei uns wird Regionalität gelebt!“<br />
RS-Foto: Unterpirker<br />
Rinder auf einer Fisser Alm<br />
funktionierenden regionalen Kreislauf<br />
die Gäste. Aber nicht nur bezüglich<br />
Viehhaltung spielt Fiss mittlerweile<br />
wieder eine vorbildhafte Rolle,<br />
jetzt werden sogar wieder vermehrt<br />
Gerste, Dinkel und Kartoffeln angebaut,<br />
und das, obwohl es bis vor<br />
rund 15 Jahren in Fiss „keinen Acker<br />
Foto: Christoph Plangger<br />
mehr gegeben hat“. Auch diese Produkte<br />
werden im Dorf vermarktet.<br />
Nicht zu vergessen die Fisser Imperial<br />
Gerste, zu deren Durchbruch u. a.<br />
die Tösener Bauern Gebhard Senn<br />
und Christian Sturm verholfen haben.<br />
Fiss ist der Ursprungsort dieser<br />
Getreidesorte.<br />
Erlebnisbad<br />
Prutz<br />
Je nach Wetterlage wird das Erlebnisbad Prutz<br />
ab Samstag, den 18. Mai geöffnet!<br />
RUNDSCHAU Seite 12 15./16. Mai <strong>20</strong>19