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LA KW 20

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(dgh) Dass einem im Bezirk Landeck ein Ski gestohlen wird,<br />

kommt recht oft vor; dass in sein Haus eingebrochen wird, sehr<br />

selten; die Wahrscheinlichkeit, dass man Opfer eines Internetbetrugs<br />

wird, steigt. Mit einer Straftat ungestraft davon zu kommen,<br />

wird immer unwahrscheinlicher: Mittlerweile beträgt die Aufklärungsquote<br />

gut 44 Prozent.<br />

Die Richtung stimmt: Die Zahl<br />

der Anzeigen sinkt, die der aufgeklärten<br />

Fälle steigt. Im vergangenen<br />

Jahr wurden im Bezirk Landeck<br />

3.400 Delikte bekannt (193 weniger<br />

als ein Jahr zuvor) – das bedeutet:<br />

Alle rund zweieinhalb Stunden wird<br />

Anzeige erstattet. Geklärt wurden davon<br />

1.501 Fälle (<strong>20</strong>17: 1.389). Damit<br />

ist die Aufklärungsquote von 38,7<br />

auf 44,1 Prozent gestiegen. Anders<br />

ausgedrückt: 5,4 Prozentpunkte weniger<br />

bei den Straftaten, 5,4 Prozentpunkte<br />

mehr bei der Aufklärung.<br />

DREI EINBRÜCHE IN WOH-<br />

NUNGEN. Stark rückläufig war die<br />

Einbruchskriminalität. Es wurden<br />

beispielsweise nur drei Einbruchsdiebstähle<br />

in Wohnungen oder<br />

Wohnhäusern verzeichnet – „eine<br />

sehr positive Entwicklung im Hinblick<br />

auf das subjektive Sicherheitsgefühl<br />

der Bevölkerung in unserem<br />

Bezirk“, sagt Bezirkspolizeikommandant<br />

Werner Hauser. Gab in<br />

der ersten Dekade des Jahrhunderts<br />

noch ca. 140 Delikte im Jahresschnitt,<br />

waren es seit <strong>20</strong>10 rund 100<br />

pro Jahr, der Wert des Jahres <strong>20</strong>17<br />

(114 Delikte) wurde im Jahr <strong>20</strong>18 auf<br />

64 fast halbiert. Bei den angezeigten<br />

Sachbeschädigungen (217 Fälle) ergab<br />

sich im letzten Jahr ein leichter<br />

Rückgang; Deliktsformen wie Vandalismus<br />

sind nicht auffällig.<br />

TATORT PISTE. Die Tourismusintensität<br />

Landecks schlägt sich<br />

auch in der Kriminalstatistik nieder:<br />

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Richtige Richtung<br />

Bezirk: weniger Delikte angezeigt, mehr geklärt<br />

Mehr als ein Viertel aller angezeigten<br />

Delikte betreffen den Diebstahl von<br />

Ski/Snowboard/Zubehör – wobei<br />

der angezeigte Diebstahl auch<br />

ein Versicherungsbetrug oder vielleicht<br />

nur eine Verwechslung sein<br />

könnte. 906 Fälle wurden angezeigt,<br />

was einem Minus von gut 9 % entspricht.<br />

Auch in diesem Bereich<br />

gab es schon deutlich mehr Fällle,<br />

nämlich mehr als 1.400. Trotzdem<br />

haben diese Massendelikte einen<br />

sehr negativen Einfluss auf die gesamte<br />

Kriminalstatistik, speziell auf<br />

die Aufklärungsquote. Und auch<br />

„Strafbare Handlungen gegen Leib<br />

und Leben“ sind eng mit dem Tourismus<br />

verknüpft – vielfach handelt<br />

es sich um Ski-Kollisionsunfälle<br />

und Alpinunfälle. 863 Delikte sind<br />

etwas weniger als in den Vorjahren.<br />

Vorsätzliche Gewaltdelikte kommen<br />

relativ konstant vor: Im letzten<br />

Jahrzehnt waren es jeweils zwischen<br />

rund 150 und 2<strong>20</strong> Fällen, im vergangenen<br />

Jahr 190. „Strafbare Handlungen<br />

gegen die sexuelle Integrität<br />

und Selbstbestimmung“ sind relativ<br />

gleichbleibend: <strong>20</strong>12 – 27 Delikte,<br />

<strong>20</strong>13 – 9, <strong>20</strong>14 – 18, <strong>20</strong>15 – 18, <strong>20</strong>16<br />

– 32, <strong>20</strong>17 – 18, <strong>20</strong>18 – 17.<br />

INTERNETBETRUG KOMMT<br />

ÖFTER VOR. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

Opfer eines Betrugs zu werden,<br />

ist auch im Bezirk Landeck gestiegen:<br />

166 Delikte sind der höchste Wert der<br />

letzten vier Jahre, wobei der Anteil<br />

durch Missbrauch des Internets (Cybercrime)<br />

weiterhin deutlich steigt:<br />

Obstlt Werner Hauser: „von Schwerkriminalität jeglicher Art in hohem Maße verschont.“<br />

RS-Fotos: Archiv<br />

<strong>20</strong>15 waren dies noch 33 Delikte,<br />

<strong>20</strong>16 dann 39, <strong>20</strong>17 bereits 51 Delikte<br />

und im vergangenen Jahr 96 Delikte.<br />

Besitz/Weitergabe gefälschter Banknoten<br />

wurde 81 Mal festgestellt, seit<br />

drei Jahren wieder einmal ein Wert<br />

unter 100. Da derartige Delikte oft<br />

erst bei der Prüfung der Banknoten<br />

in den Geldinstituten bekannt werden,<br />

ist hier die Ermittlungstätigkeit<br />

der Polizei sehr erschwert.<br />

DROGENANZEIGEN RECHT<br />

KONSTANT. Die angezeigten<br />

Suchtmitteldelikte sind im Bezirk<br />

Landeck im Vergleich zum Vorjahr<br />

leicht rückläufig: 237 Mal wurde<br />

Anzeige erstattet (- 7,8 %). Die Zahl<br />

bewegt sich aber seit Jahren rund um<br />

die <strong>20</strong>0, 142 war der niedrigste, 285<br />

der höchste Wert. Werner Hauser<br />

spricht von „recht hohen Anfallszahlen“,<br />

die aber wenig über den<br />

tatsächlichen Suchtmittelkonsum<br />

aussagen: „Vielmehr handelt es sich<br />

hier um das Ergebnis konsequenter<br />

und erfolgreicher Arbeit der spezialisierten<br />

Ermittlungsbeamten der<br />

Polizeiinspektionen“, sagt der Bezirkspolizeikommandant.<br />

Ihn freut<br />

neben dem spürbaren Rückgang<br />

besonders, dass im Bezirk Landeck<br />

Schwerkriminalität selten ist: „Wenngleich<br />

Einfluss organisierter Kriminalität<br />

– vornehmlich organisierte<br />

Eigentumskriminalität – auch im<br />

Bezirk Landeck gelegentlich spürbar<br />

ist, bleibt der Bezirk nach wie vor<br />

von Schwerkriminalität jeglicher Art<br />

in hohem Maße verschont und kann<br />

Hptm Enrico Gabl: Schwerpunkt Bekämpfung<br />

der steigenden Internet-Kriminalität<br />

sowie strafrechtlich relevanter<br />

Kommunikation in sozialen Medien.<br />

daher grundsätzlich als sehr sicherer<br />

Bezirk bezeichnet werden.“ Laut<br />

Kriminalreferent Hptm Enrico Gabl<br />

hat sich gezeigt, dass die Schwerpunktthemen<br />

im Ermittlungs- und<br />

Präventionsbereich vielfach richtig<br />

gesetzt wurden. Die Bekämpfung<br />

der stark steigenden Internet-Kriminalität<br />

sowie strafrechtlich relevanter<br />

Kommunikation in sozialen<br />

Medien werden vermehrt Arbeitsschwerpunkte<br />

im Ermittlungs- und<br />

Präventionsbereich sein.<br />

RUNDSCHAU Seite 8 15./16. Mai <strong>20</strong>19

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