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Organics by Red Bull 2019

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Reportage<br />

Bevor es in die Marktregale oder<br />

zur Weiterverarbeitung geht,<br />

werden die Zitronen gewa schen.<br />

Schnelle Transportkette: Die Bio-<br />

Zitronen sind am nächsten Tag<br />

in den Marktregalen zu finden.<br />

Agronom Ettore Forte kontrolliert<br />

den Anbau und die Qualität der<br />

Früchte.<br />

gesprochen sauer, doch er entfaltete<br />

auch ein einzigartiges<br />

Aroma im Mund, das nicht nur<br />

gegen Mundgeruch wirkte, sondern<br />

angeblich auch gegen allerlei<br />

Krankheiten und Vergiftungen.<br />

Kurz: Die Zitrone war so etwas<br />

wie das Superfood der Antike.<br />

Ein Zitronenbaum im Garten galt<br />

bei den alten Römern als Statussymbol:<br />

Nur die Reichsten konnten<br />

es sich leisten, sich an ihrem Duft<br />

zu erfreuen oder ihren Saft und<br />

ihre Schale in der Küche zu verwenden.<br />

Auf Sizilien, so stellte sich heraus,<br />

herrschten ideale Bedingungen,<br />

um die Früchte besonders gelb<br />

leuchten und intensiv duften zu<br />

lassen. Um diese Bedingungen<br />

selbst unter die Lupe zu nehmen,<br />

fahren wir von Catania aus in<br />

Richtung Süden. Unser Ziel: die<br />

Provinz Syrakus, wo die milde<br />

Brise des nahen Ionischen Meeres<br />

das ganze Jahr für ein wohltemperiertes<br />

Klima sorgt. Weder zu<br />

feucht noch zu kalt, weder zu heiß<br />

noch zu trocken. Wie gemacht für<br />

den Anbau der Zitronen.<br />

IM ZITRONENHAIN. Zwischen Bäumen,<br />

die sich vor reifen Früchten<br />

Seit Sonnenaufgang<br />

klet tern<br />

die Erntehelfer<br />

in den Baumkronen<br />

herum.<br />

förmlich biegen, erwartet uns Ettore<br />

Forte. Der Agronom überwacht den<br />

Anbau und kontrolliert die Qualität<br />

der Zitronen, die hier geerntet<br />

werden. Und momentan hat er viel<br />

zu tun, denn wir kommen mitten<br />

in der Haupternte.<br />

Seit Sonnenaufgang schon klettern<br />

die Arbeiter auf Leitern in<br />

die Baumkronen und schneiden<br />

die reifen Früchte mit kleinen<br />

Scheren von den Ästen. Für eine<br />

Maschinenernte seien die Bäume<br />

zu empfindlich, erzählt Ettore.<br />

In Spanien würde man mitunter<br />

Spritzmittel mit Hormonen verwenden,<br />

damit die Zitronen quasi<br />

von alleine vom Baum fallen und<br />

nur noch aufgeklaubt werden<br />

müssen. Nicht so in diesem Hain.<br />

Bei den Bio-Zitronen aus Syrakus<br />

ist noch Handarbeit nötig.<br />

Gespritzt wird lediglich mit einer<br />

Kupferlösung, um Pilzbefall zu verhindern.<br />

Und die unscheinbaren<br />

Pflanzen, die zwischen den Stämmen<br />

der Zitronenbäume sprießen,<br />

seien kein Unkraut, sondern Leguminosen<br />

– Verwandte von Bohnen<br />

und Linsen –, die den Boden mit<br />

Stickstoff anreichern. Biofrüchte<br />

würden eben viel mehr Arbeit machen,<br />

sagt Ettore. Aber die zahle<br />

sich aus.<br />

FEEL GOOD EDITION 63

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