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Reportage<br />
Erntehelfer in Catania<br />
bei ihrer Arbeit.<br />
Er drückt mir eine frisch gepflückte<br />
Zitrone in die Hand, sie ist<br />
prall und saftig und verströmt einen<br />
Duft, der selbst nach mehrmaligem<br />
Händewaschen noch an den<br />
Fingern haften wird. Die berühmte<br />
Zitrone aus Syrakus, Sorte Femminello.<br />
Warum die so heißt? Ettore<br />
hält sich eine Frucht an die Brust<br />
und grinst. Am Stielansatz hat diese<br />
Sorte eine Wölbung, die an eine<br />
Brustwarze erinnert.<br />
AM FRUCHTPARCOURS. Vom<br />
Dach der Industriehalle bei Syrakus<br />
ragen in grellem Gelb die Buchstaben<br />
„Agrumi“ in den blauen<br />
Himmel – das italienische Wort<br />
für Zitrusfrüchte.<br />
Drinnen wieder dieser Duft,<br />
doch diesmal von abertausenden<br />
Zitronen. Unglaublich intensiv,<br />
aber überraschend angenehm.<br />
„Ich rieche das gar nicht mehr“,<br />
sagt Salvatore Magliocco lachend.<br />
Er und seine Schwester Silvia<br />
gehören zu dem Familienunternehmen,<br />
das seit Generationen auf<br />
vielen der Haine in der Umgebung<br />
Zitronen anbaut – auch auf jenem,<br />
den wir gerade besucht haben.<br />
Die beiden erwarten uns am Eingang<br />
der Halle, in der die Früchte<br />
sortiert und verpackt werden. Es<br />
ist eine Art Wellnessbehandlung<br />
für Zitronen, durch deren Stationen<br />
Silvia und Salvatore uns<br />
führen. Zuerst springen die Früchtchen<br />
vom Förderband in ein warmes<br />
Bad, dann kommt eine kalte<br />
Dusche und eine Massagebehandlung<br />
mit rauen Bürsten und feinen<br />
Sortieren, waschen,<br />
polieren: Die Zitronen<br />
durchlaufen<br />
eine Wellnessbehandlung.<br />
FEEL GOOD EDITION 65