AUTOINSIDE Ausgabe 7/8 – Juli/August 2019
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RUNDUMSERVICE<br />
Der anschliessende Apéro fand inmitten von automobilen Erinnerungen statt.<br />
Kurt Wyss (Präsident Carrossier Suisse), Erik Paul Papinski (Präsident des internationalen Carrosserie-Verbands<br />
AIRC) und AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli.<br />
Moderator Stephan Klapproth.<br />
und Landeplätze?» Lenhart machte klar, dass<br />
wir diese neuen Fluggeräte in Zukunft sehen<br />
werden. «Aber sie werden nicht das Auto ersetzen,<br />
sondern eher die heutigen Helikopter<br />
<strong>–</strong> sofern sie leiser und wirtschaftlicher sind.»<br />
Den Auftakt in die Reihe der Referate<br />
machte Jörg Beckmann, Direktor der Mobilitätsakademie<br />
des TCS und Geschäftsführer<br />
von Swiss E-Mobility. Beckmann fasste seine<br />
Erkenntnisse über künftige Megatrends in<br />
der Mobilität unter dem Slogan «E6» zusammen:<br />
Entkarbonisierung, Entprivatisierung,<br />
Entmotorisierung (in urbanen Räumen),<br />
Entglobalisierung, Entmaterialisierung und<br />
Entschleunigung. Während in der Schweiz<br />
aktuell rund fünf Prozent aller verkauften<br />
Neuwagen über einen Stecker verfügen (reinelektrisch<br />
oder Plug-in-Hybrid), beträgt dieser<br />
Anteil in Norwegen bereits 50 Prozent.<br />
Beckmann rechnet auch in der Schweiz «mit<br />
einem massiven Zuwachs in den nächsten<br />
Jahren». Alternativen wie Wasserstoff oder<br />
Power-to-Liquid wischte Beckmann mit dem<br />
Hinweis auf die Gesamteffizienz vom Tisch.<br />
Einer, der mit reinelektrischen Fahrzeugen<br />
den Markt aufmischen will, war der<br />
nächste Redner: Oliver Ouboter, COO der<br />
Microlino AG und Sohn von Firmengründer<br />
Wim Ouboter, stellte sein reinelektrisches<br />
Stadtfahrzeug vor, das eigentlich in diesem<br />
Frühjahr hätte auf den Markt gebracht werden<br />
sollen. Ouboter <strong>–</strong> mit Dreitagebart, Lederjacke<br />
und offenem Hemd ganz der Typ<br />
Start-up-Unternehmer <strong>–</strong> präsentierte das<br />
Konzept der «Knutschkugel», die von den<br />
Kabinenrollern der 1950er-Jahre inspiriert<br />
ist, erzählte aber auch von den Schwierigkeiten<br />
und den Hintergründen des verzögerten<br />
Produktionsstarts. Die Partnerfirma, mit der<br />
die Ouboters ihren 2016 in Genf als Prototypen<br />
präsentierten Microlino produzieren<br />
wollten, plant offenbar ein sehr ähnliches<br />
Konkurrenzprodukt auf den Markt zu bringen.<br />
«Trotzdem sind wir zuversichtlich, dass<br />
wir unseren Microlino noch in diesem Jahr<br />
auf den Strassen sehen.»<br />
15 000 Reservationen wurden für das<br />
«Fast-Auto» bisher getätigt. Ouboter will den<br />
Zweiplätzer mit rund 125 Kilometern Reichweite<br />
ganz bewusst als Zweitwagen lancieren.<br />
«Die Hürde ist kleiner, ein Elektrofahrzeug als<br />
Zweitwagen zu kaufen. Viele der Teslas, die<br />
bei uns am rechten Zürichseeufer herumkurven,<br />
sind ebenfalls Zweitwagen», so Ouboter.<br />
«Irgendwo steht immer noch ein SUV …»<br />
Unternehmer Oliver Ouboter.<br />
Ob elektrisch oder konventionell mit Verbrennungsmotor<br />
angetrieben <strong>–</strong> Felix Wyss,<br />
der Präsident von Carrosserie Suisse, betrachtet<br />
die Gefahr als gering, dass seinen<br />
Berufskollegen die Arbeit ausgehen könnte.<br />
«Ich glaube an uns Menschen», begründete<br />
er seine Einschätzung mit einem verschmitzten<br />
Lächeln. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Juli</strong><strong>–</strong><strong>August</strong> <strong>2019</strong>29