24.06.2019 Aufrufe

AUTOINSIDE Ausgabe 7/8 – Juli/August 2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BILDUNG<br />

te für die Branche sind. Von den schweizweit<br />

rund 800 Automobil-Mechatronikern lässt<br />

sich etwa jeder Vierte zum Automobildiagnostiker<br />

weiterbilden. Aber auch Jobs wie<br />

Automobil-Verkaufsberater, Kundendienstberater,<br />

Automobil-Werkstattkoordinator,<br />

diplomierter Betriebswirt und seit kurzem<br />

Fahrzeugrestaurator mit eidgenössischem<br />

Fachausweis oder auch Strassenhelfer eröffnen<br />

den Jugendlichen attraktive Perspektiven<br />

innerhalb der Branche.<br />

Ein echtes Bedürfnis, wie die vielen Jugendlichen<br />

zeigen, die sich für den Future<br />

Day interessieren und darin mehr als bloss<br />

einen Ausflug in den Berner Jura sehen.<br />

«Ich habe schon früher immer mit Lego gespielt<br />

und mich für Technik begeistert»,<br />

erklärt Automobil-Mechatronikerin <strong>Juli</strong>a<br />

Felber. «Meine Berufswahl war perfekt, und<br />

während der Lehre sind die Aufgaben noch<br />

spannender geworden. Nun bin ich offen für<br />

Vieles.» Sie nutzt den Future Day in Vauffelin<br />

genauso wie andere Lernende, um sich über<br />

mögliche Perspektiven zu orientieren. Schon<br />

recht konkrete Vorstellungen hat dagegen Simon<br />

Flückiger: «Mich hat immer alles fasziniert,<br />

was mit Autos zu tun hatte. Ich möchte<br />

Autoingenieur werden. Ich bin nun hier, um<br />

zu schauen, was es dazu braucht und welche<br />

anderen Optionen es noch geben würde.»<br />

Über die Faszination zu grossen Fahrzeugen<br />

und zur Technik fand Matthias Hodel zur<br />

Lehre als Automobil-Mechatroniker: «Eine<br />

genaue Vorstellung, was ich nachher machen<br />

will, habe ich noch nicht. Aber der Tag hier<br />

bietet einen super Einblick. Ich könnte mir<br />

momentan vorstellen, die Ausbildung zum<br />

Automobildiagnostiker anzuhängen.»<br />

Die einzigartige Chance für einen vertieften<br />

Einblick in ihr Metier erhalten die<br />

jungen Berufsleuten in Vauffelin an den<br />

unterschiedlichsten Technikspots. Dort<br />

werden auch komplexe Themenfelder auf<br />

verständliche Weise vermittelt. Andreas<br />

Hüssy erläuterte etwa, wieso das neue<br />

WLTP-Abgasprüfverfahren so viel Aufwand<br />

bedeutet. Bruno Lauener zeigte unterschiedliche<br />

Materialbeschaffenheiten und die Vorzüge<br />

von Computersimulationen auf. Grossen<br />

Eindruck machte den angehenden Automobil-Mechatronikern<br />

vor allem der Technikspot<br />

mit dem Peugeot, der mit lediglich 10<br />

km/h gegen eine Mauer rollte. Sprüche wie<br />

«Sollen wir uns anschnallen?» verstummten<br />

spätestens nach dem Versuch mit den ersten<br />

vier Probanden. Kurzes Losrollen, heftiger<br />

Aufprall und gleichzeitiges Nicken aller vier<br />

Insassen <strong>–</strong> so unsanft hatte sich dies bei dem<br />

tiefen Tempo keiner vorgestellt! Plötzlich war<br />

sogar den Zuschauenden klar, welche Bedeutung<br />

Sicherheit und Insassenschutz im Fahrzeugbau<br />

haben. So sensibilisiert wurden die<br />

Crashvideos am nächsten Technikspot gleich<br />

aus einem ganz neuen Blickwinkel und mit<br />

viel mehr Aufmerksamkeit verfolgt.<br />

Absolutes Highlight für alle war jedoch<br />

der Live-Crashtest am Nachmittag. Ein Opel<br />

Astra donnerte mit 50 km/h auf eine feste<br />

Struktur, in diesem Fall einen Metallpfahl.<br />

Der Versuch soll unter anderem den Unterschied<br />

der Verformungen zwischen einem<br />

Fahrzeug mit quer eingebautem Motor wie<br />

beim Opel zu einem längs eingebauten Motor,<br />

der mehr Energie zu absorbieren vermag,<br />

deutlich machen. «Jetzt einfach nicht<br />

blinzeln, sonst verpasst ihr den Crash! Der<br />

dauert nämlich höchstens eine Zehntelssekunde»,<br />

mahnte DTC-Geschäftsführer<br />

Bernhard Gerster, dann setzte sich der vom<br />

Stahlseil gezogene Opel langsam in Bewegung,<br />

wurde immer schneller, bis bei 50<br />

km/h das Führungsseil ausgeklinkt wurde.<br />

Plötzlich herrschte absolute Ruhe und höchste<br />

Konzentration. Gebannt starrten alle Richtung<br />

Metallpfahl und schon knallte es! Die<br />

Front des Opels bohrte sich unter lautem<br />

Knirschen in den Pfahl, schien ihn zu umarmen,<br />

während das Heck des Astra angehoben<br />

wurde und mit lautem Rumps zu Boden<br />

kam. Der Aufprall hat gesessen und wird<br />

einen bleibenden Eindruck hinterlassen,<br />

hoffentlich genauso wie die ganzen Infos,<br />

welche die Jugendlichen am Future Day für<br />

ihre Berufszukunft sammeln durften.<br />

Eine positive Bilanz zieht Olivier Maeder<br />

von der AGVS-Geschäftsleitung: «Wir haben<br />

viele motivierte Lernende begrüssen können»,<br />

erklärt der Bildungs-Experte zufrieden.<br />

«Und sie haben viele interessante Fragen gestellt!»<br />

Ein sehr positives Zeichen für die Zukunft<br />

des Schweizer Garagengewerbes. <<br />

Sehr eindrücklich für alle Lernenden: der Live-Crash des<br />

Opel Astra, der mit 50 km/h auf einen Pfahl prallt.<br />

Den Sprung von analog zu digital geschafft<br />

Das DTC Dynamic Test Center in Vauffelin BE<br />

geht technischen Problemen zugunsten von<br />

mehr Sicherheit auf den Grund. Als es vor 25<br />

Jahren gegründet wurde, waren für mehr aktive<br />

Sicherheit in Fahrzeugen Tempomat, ABS und<br />

ESP die einzigen Fahrassistenten. Zur Unfallfolgenminderung<br />

waren damals neben Sicherheitsgurten<br />

Airbags oder Gurtstraffer für mehr<br />

passive Sicherheit vorhanden, doch unabhängige<br />

Crashtests steckten 1994 noch in den Kinderschuhen.<br />

Homologationsversuche erfolgten mit<br />

50 km/h Frontalanprallgeschwindigkeit und 100<br />

Prozent Überdeckung an die Betonmauer <strong>–</strong> nicht<br />

wirklich repräsentativ für Unfälle im Alltag. Gefilmt<br />

wurde mit 16-mm-Filmspulen und Highspeed-<br />

Kameras. In der Unfallanalyse wurden Unfallstellen<br />

häufig noch auf grossen Papierbogen<br />

aufgetragen <strong>–</strong> heute kaum noch vorstellbar.<br />

Mit zunehmender Digitalisierung und verbesserter<br />

Konnektivität hat sich die Arbeit am DTC massiv<br />

geändert. Praktisch alle Realversuche lassen<br />

sich heute auch als reine Computersimulation<br />

ausführen. Arbeits- und Rechenaufwand entscheiden,<br />

welche Variante sinnvoller ist. Die sehr<br />

präzisen Simulationsrechnungen verlangen immer<br />

noch nach einer Validation in der Realität, da<br />

deren Genauigkeit im Einzelfall zu untersuchen ist.<br />

Auf der hauseigenen Prüfstrecke testet das DTC<br />

in Realversuchen verschiedenste Systeme wie<br />

Kolonnen-, Notbrems- und Abbiegeassistenten<br />

sowie Stabilisierungssysteme. So können die<br />

Experten aufzeigen, dass die Digitalisierung und<br />

insbesondere die Automatisierung der Fahrzeuge<br />

neue Wege bei der Fahrzeugzulassungsprüfung<br />

bedingt. Nur so ist auch in Zukunft die höchstmögliche<br />

Sicherheit garantiert. www.dtc-ag.ch<br />

OODYEAR - JEEP - LANCIA - LEXUS - MG - MICHELIN - MOBIL - MOTOREX - NOKIAN - OSRAM - PANOLIN - PIRELLI - ROVER - THULE - TOYOTA - VREDESTEIN - WYNNS - YOKOHAMA<br />

und und und...<br />

Bestellen Sie jetzt unter:<br />

> E-Shop: shop.fibag.ch<br />

> E-Mail: orders@fibag.ch<br />

> Hotline: 062 285 61 30<br />

Fibag AG<br />

Lischmatt 17<br />

4624 Härkingen<br />

OODYEAR - JEEP - LANCIA - LEXUS - MG - MICHELIN - MOBIL - MOTOREX - NOKIAN - OSRAM - PANOLIN - PIRELLI - ROVER - THULE - TOYOTA - VREDESTEIN - WYNNS - YOKOHAMA

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!