Berliner Kurier 11.07.2019
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20 SPORT BERLINER KURIER, Donnerstag, 11. Juli 2019<br />
Marcus Ingvartsen<br />
Erst Deutsch lernen,<br />
dann Tore schießen<br />
Der Däne über den<br />
Neuanfang nach<br />
seiner schweren<br />
Zeit beim KRC Genk<br />
Stürmer Marcus<br />
Ingvartsen setzt im Trainingslager<br />
zum<br />
Schussan.<br />
Aus dem Trainingslager<br />
berichtet MATHIASBUNKUS<br />
Windischgarsten – Der Urlaub<br />
war kurz. Nur zehn Tage<br />
hatte Marcus Ingvartsen<br />
nach der U21-EM. Doch der<br />
Neuzugang vom belgischen<br />
Meister KRC Genk, wollte es<br />
partout so. „Ich hatte nicht so<br />
viele Chancen letztes Jahr“,<br />
meint der 23-Jährige, der in<br />
Windischgarsten mit seinem<br />
Landsmann Jakob Busk ein<br />
Zimmer teilt. Der Neustart<br />
sollte möglichst schnell her,<br />
für den einstigen Torschützenkönig<br />
der dänischen<br />
Superliga.<br />
Foto: Koch<br />
Seine 23 Buden für den FC<br />
Nordsjælland verhalfen ihm<br />
2017 zum Wechsel<br />
nach Genk. Für<br />
satte fünf Millionen<br />
Euro Ablöse.<br />
Glücklich wurde Marcus<br />
in Belgien aber<br />
nicht.<br />
„Wir hatten einen Trainerwechsel.<br />
Der Neue hatte andere<br />
Vorstellungen von Fußball.<br />
Passiert im Fußballerleben“, so<br />
der Däne, für seine 23 Lenze<br />
ziemlich reif.<br />
Bereut hat er den Wechsel<br />
trotzdem nicht. Er würde sich<br />
wieder für diesen Schritt entscheiden.<br />
So, wie<br />
er sich<br />
jetzt für Union entschieden hat.<br />
Denn weil Genk ihn loswerden<br />
wollte, konnte ihn Manager<br />
Oliver Ruhnert dem Vernehmen<br />
nach für nur anderthalb<br />
Millionen Euro vom belgischen<br />
Meister loseisen.<br />
„Wir waren schon länger in<br />
Kontakt. Dass es jetzt sogar die<br />
Jakob Busk mussbehandelt werden, später ging’s sogar ins Krankenhaus.<br />
Foto: Koch<br />
Bundesliga geworden ist und<br />
nicht nur die 2. Liga, ist ein Bonus“,<br />
freut sich der 1,87 mgroße<br />
Angreifer, der am liebsten als<br />
echter Mittelstürmer und Strafraumspieler<br />
agiert, sich aber<br />
auch unmittelbar hinter einem<br />
Stoßstürmer wohlfühlt.<br />
Dass er bei Union mit Sebastian<br />
Polter, Sebastian Andersson<br />
und Anthony Ujah auf starke<br />
Konkurrenz trifft, ist ihm bewusst.<br />
Aber: „Ich will mich<br />
durchsetzen!“<br />
Wichtig ist für ihn, sich nun<br />
schnell einzugewöhnen, mit<br />
seiner Freundin Simone eine<br />
Bleibe zu finden − und Deutsch<br />
zu lernen. „Ich verstehe zwar<br />
einiges auf dem Platz. Aber das<br />
langt nicht.“ Mit Sebastian Andersson<br />
hat er schon Pläne geschmiedet,<br />
wie das nach Österreich<br />
angegangen werden soll.<br />
Bandagen und Blessuren Es klappertbei Union<br />
Nach drei Tagen im Camp lichtet sich die Trainingsgruppe schon, nun erwischte es Andrich und Busk<br />
Windischgarsten – Langsam<br />
wird es übersichtlicher für<br />
Unions Trainer Urs Fischer.<br />
Mit 32 Mann war der Schweizer<br />
Fußballlehrer nach Windischgarsten<br />
gereist. Die Reihen<br />
lichten sich aber.<br />
Im Frühtraining, das Neven<br />
Subotic (Trainingsrückstand)<br />
und Florian Hübner (Muskelblessur)<br />
ohnehin schon separat,<br />
absolvieren, geht es richtig zur<br />
Sache. Schon beim Zusammenprall<br />
zwischen Grischa Prömel<br />
und Jakob Busk gab es eine<br />
Schrecksekunde. Doch nach einer<br />
kurzen Behandlungspause<br />
ging es für beide zunächst noch<br />
weiter.<br />
Später erwischte es den Dänen<br />
dann aber doch − am rechten<br />
Knöchel, als er bei einer<br />
Standübung in Michael Parensen<br />
reinknallte. Nach dem Mittag<br />
ging es für ihn − vorsichtshalber!<br />
− ins Krankenhaus zur<br />
Untersuchung.<br />
Zuvor hatte sich schon Robert<br />
Andrich den rechten Oberschenkel<br />
und das Knie bandagieren<br />
lassen müssen und das<br />
Training abgebrochen. MB<br />
Warten auf Manni<br />
kompakt<br />
Noch immer hat es Flügelstürmer<br />
Suleiman Abdullahi<br />
nicht bis nach Windischgarsten<br />
geschafft. Der junge<br />
Nigerianer, der in seiner<br />
Heimat zuletzt unverschuldet<br />
Pass- und Visa-Probleme<br />
hatte, fehlt damit nun<br />
schon den zwölften Tag in<br />
Folge.<br />
Freier Tag<br />
Trainer Urs Fischer bleibt<br />
sich selber treu. Wie auch<br />
im Vorjahr streut er im<br />
Trainingslager regelmäßig<br />
Freizeit für seine Kicker<br />
ein. Am Mittwoch konnten<br />
die Union-Profis nach dem<br />
Mittagessen machen, was<br />
sie wollen.<br />
Foto: imago images/Eibner