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Berliner Kurier 11.07.2019

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*<br />

Sommerserie<br />

Vorhang auf für die<br />

Theater-Matrosen!<br />

SEITEN 16-17<br />

SEITE7<br />

BERLINER KURIER, Donnerstag, 11. Juli 2019<br />

Neubau-Streit in Treptow<br />

Hochhaus-Pläne<br />

begraben Kiezkino<br />

Von<br />

CHRISTIAN GEHRKE<br />

Treptow – Das große Cinestar-Kino<br />

an der Elsenstraße<br />

neben dem Treptower Park<br />

muss weichen. Dafür will Immobilienriese<br />

und Union-<br />

Sponsor „Aroundtown“ auf<br />

dem Gelände ein Hochhaus<br />

mit Büros und Apartments<br />

bauen. Senat und Bezirk finden<br />

die Pläne schon mal gut.<br />

„Aroundtown“ hat bei der letzten<br />

Sitzung des Baukollegiums<br />

ihre Pläne vorgestellt. Das Baukollegium<br />

ist ein Expertengremium,<br />

das Bezirke und Senat<br />

berät. Dem KURIER liegt eine<br />

Präsentation von „Aroundtown“<br />

vor. Die Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung verrät<br />

weitere Details auf eine Anfrage<br />

der Linken.<br />

Das Unternehmen, gleichzeitig<br />

neuer Sponsor der Union-<br />

Fußballer, plant demnach ein<br />

76 Meter hohes Hochhaus mit<br />

Gewerberäumen und kleinen<br />

Apartments. Auch ein Hotel ist<br />

denkbar. Abriss des Kinos und<br />

der Baustart beginnen aber erst<br />

in zwei bis drei Jahren. So lange<br />

dauert jetzt das Bebauungsplanverfahren,<br />

wie Treptows<br />

Baustadtrat Rainer Hölmer<br />

(SPD) dem KURIER mitteilt.<br />

„Die Überlegungen sind spannend,<br />

aber erst ganz am Anfang“,<br />

sagt er. Senat und BVV<br />

müssten den Plänen noch zustimmen.<br />

Erst danach könne<br />

„Aroundtown“ überhaupt einen<br />

Bauantrag stellen. Hölmer<br />

macht keinen Hehl daraus, dass<br />

ihm die „Aroundtown“-Überlegungen<br />

gefallen. Er stellt aber<br />

eine Bedingung: Das Erdgeschoss<br />

müsse öffentlich genutzt<br />

werden. Eine Kita oder eine Bibliothek<br />

wären denkbar. Auch<br />

das Dach müsse öffentlich sein.<br />

Hölmer: „Der Investor hat eine<br />

Verantwortung für den Kiez.“<br />

Ein Kino-Neubau sei vom<br />

Tisch und vom Investor nicht<br />

geplant, erklärt er. Der Senat<br />

hält in seiner Antwort die Pläne<br />

für „angemessen“. Man hat den<br />

Eindruck: Die Politik öffnet<br />

„Aroundtown“ hier die Tür.<br />

Katalin Gennburg (Linke)<br />

spielt da nicht mit. Sie gehe mit<br />

ihren Kindern gern in dieses Kino<br />

und wolle es erhalten,sagt sie<br />

dem KURIER. „Die kaputte Elsenbrücke<br />

und die unfertige<br />

A100 sind Probleme, die man an<br />

der Kreuzung erst lösen muss,<br />

bevor man an ein Hochhaus<br />

denkt.“ Für Gennburg hat der<br />

Investor nur ein Ziel: Rendite.<br />

Nezar M., ein<br />

fröhlicher Mann, hier an<br />

einem der vielen <strong>Berliner</strong> Seen.<br />

Foto: Sabine Gudtah<br />

Ein Hochhaus ist in<br />

der Elsenstraße 115<br />

geplant.Das Kino wird<br />

dann abgerissen.

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