Berliner Kurier 11.07.2019
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30 PANORAMA BERLINER KURIER, Donnerstag, 11. Juli 2019*<br />
Mülheim<br />
An dieser Bushaltestelle<br />
sollen vier Jugendliche<br />
ein Mädchen sexuell<br />
belästigt haben.<br />
An diesem Spielplatzvergewaltigten<br />
fünf Teenager<br />
eine junge Frau. Nur einer<br />
vonmehreren Tatorten.<br />
Wieder eine<br />
Sex-Attacke,<br />
wieder warenesTeenager<br />
Fünf Jugendliche bedrängten eine 15-Jährige an der Bushaltestelle –auch in Herne gabeseinen Angriff<br />
Mühlheim – Die Ermittlungen<br />
im unfassbaren Vergewaltigungsfall<br />
von Mülheim<br />
stehen noch ganz am<br />
Anfang, da sorgt bereits der<br />
nächste sexuelle Übergriff<br />
in der kreisfreien Stadt an<br />
der Ruhr für Entsetzen.<br />
Wieder waren die mutmaßlichen<br />
Täter Jugendliche.<br />
Der Jüngste von ihnen soll<br />
nur elf Jahre alt gewesen<br />
sein.<br />
Die erneute Tat soll sich am<br />
Sonntagabend gegen 22 Uhr<br />
zugetragen haben. Opfer war<br />
ein 15 Jahre altes Mädchen,<br />
das gerade aus einem Linienbus<br />
ausgestiegen war. Wie eine<br />
Sprecherin der Duisburger<br />
Staatsanwaltschaft sagte, soll<br />
die Jugendliche von fünf Tatverdächtigen<br />
eingekreist und<br />
bedrängt worden sein. Die<br />
Täter hätten ihr zudem an<br />
den Po gefasst. Gegen vier von<br />
ihnen im Alter zwischen 15<br />
und 17 Jahren wird nun wegen<br />
sexueller Belästigung ermittelt.<br />
Der Elfjährige wurde<br />
sofort den Eltern übergeben.<br />
Die jugendlichen Täter sollen<br />
Foto: dpa<br />
In Freiburgstehen bereits<br />
elf junge Männer wegen einer<br />
Gruppenvergewaltigung vorGericht.<br />
aus Syrien und dem Libanon<br />
stammen. Alle sind auf freiem<br />
Fuß.<br />
Auch im Fall der am Freitagabend<br />
in einem Waldstück<br />
vergewaltigten 18-Jährigen<br />
sind noch vier der mutmaßlichen<br />
Täter auf freiem Fuß,<br />
ein 14-Jähriger sitzt seit<br />
Dienstag in Untersuchungshaft,<br />
da bei ihm Wiederholungsgefahr<br />
bestehe. Die Familien<br />
der beiden 12-Jährigen<br />
haben derweil die Hilfsangebote<br />
des Jugendamtes abgelehnt.<br />
Der Kontakt mit den<br />
Familien sei am Montag über<br />
die jeweilige Gegensprechanlage<br />
an den Haustüren erfolgt,<br />
heißt es. Eine Inobhutnahme<br />
der Kinder sei in der<br />
aktuellen Situation nicht<br />
möglich, sagte ein Sprecher.<br />
Die Fälle aus Mülheim<br />
haben nun auch einen mehrere<br />
Wochen alten Fall aus dem<br />
30 Kilometer entfernten Herne<br />
an die Öffentlichkeit gebracht.<br />
Dort hatten zwei<br />
Teenager (13, 14) im Mai einer<br />
14-Jährigen zunächst mit Gewalt<br />
Wodka eingeflößt, sie<br />
vergewaltigt und bewusstlos<br />
mit rund drei Promille im<br />
Blut in den Büschen liegen<br />
lassen. Das Mädchen konnte<br />
die Täter benennen, weil einer<br />
von ihnen in ihre Klasse<br />
geht. Während der jüngere<br />
noch nicht strafmündig ist,<br />
muss sich der 14-Jährige wegen<br />
Vergewaltigung und Körperverletzung<br />
verantworten.<br />
Während in diesen Fällen<br />
noch ermittelt wird, stehen in<br />
Freiburg bereits elf Angeklagte<br />
im Alter von 18 bis 30 Jahre,<br />
die meisten von ihnen Flüchtlinge,<br />
vor Gericht. Ihnen wird<br />
vorgeworfen, im Oktober vergangenen<br />
Jahres eine 18-Jährige<br />
vor einer Disco vergewaltigt<br />
zu haben. Als erster Angeklagter<br />
sagte gestern ein 25-<br />
jähriger Deutscher ohne<br />
Migrationshintergrund aus.<br />
Er stritt eine Vergewaltigung<br />
ab. Es habe sich um einvernehmlichen<br />
Sex gehandelt,<br />
nach dem die 18-Jährige verlangt<br />
haben soll. Er gab allerdings<br />
zu, dass die Frau sichtbar<br />
unter Drogen stand.