Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
*<br />
PANORAMA<br />
SEITE41<br />
BERLINER KURIER, Sonnabend, 20. Juli 2019<br />
NACHRICHTEN<br />
Hemingways-Treffen<br />
„Estonia“-Unglück<br />
Key West –Doppelgänger<br />
des Schriftstellers Ernest<br />
Hemingway stürmen Key<br />
West (Florida): Jedes Jahr<br />
wird in der Touristenstadt<br />
das beste Double gekürt.<br />
Siegerehrung ist in Hemingways<br />
Stammkneipe<br />
„Sloppy Joe’s“.<br />
Kind stürzt aus Bus<br />
Bonn –Ein fünfjähriges<br />
Mädchen ist in Bonn durch<br />
eine geplatzte Glasscheibe<br />
aus einem fahrenden Linienbusgefallenund<br />
schwer<br />
verletzt worden. Die Kleine<br />
kam mit Schnittverletzungen<br />
ins Krankenhaus.<br />
Anschlag aus Rache?<br />
Kyoto –Der mutmaßliche<br />
Brandstifter, der beim Anschlag<br />
auf ein Animationsfilmstudio<br />
in Kyoto 33 Menschen<br />
tötete, fühlte sich<br />
durch die Produktionsfirma<br />
betrogen. Als Motiv gab er<br />
an, das Studiohabe seine<br />
Idee für ein Werk gestohlen.<br />
Beben erschüttertAthen<br />
Athen –Ein Erdbeben hat<br />
die griechische Hauptstadt<br />
Athen erschüttert. Das Epizentrumdes<br />
Bebens mit der<br />
Stärke 5,1 lag 23 Kilometer<br />
nordwestlich der Stadt. In<br />
Athen brachenTelefon- und<br />
Handyverbindungen zusammen,Menschen<br />
steckten<br />
in Fahrstühlenfest.<br />
Irre Raser-Tour gestoppt<br />
Dortmund –Nachdem sie<br />
von einem Mann in einer<br />
Tempo-80-Zone mit 190<br />
km/h überholt worden waren,<br />
stoppten Polizisten in<br />
Dortmund den Raser (30).<br />
Irre Entdeckung. Im Rückraum<br />
seines Autos drängten<br />
sich fünf Kinder (2 Monate<br />
bis 11 Jahre), nur zwei waren<br />
angeschnallt.<br />
Foto: AFP<br />
Gericht sprichtdeutsche<br />
Werft frei<br />
Angehörige der Opfer hatten 40 Millionen Euro<br />
Schadenersatz von Unternehmen gefordert<br />
Nanterre –Fast 25 Jahre nach<br />
dem Untergang der Ostseefähre<br />
„Estonia“ mit 852 Toten hat<br />
ein Gericht die deutsche Meyer<br />
Werft entlastet: Die Richter<br />
in Nanterre bei Paris wiesen<br />
gestern Schadenersatzklagen<br />
gegen die Werft in Millionenhöhe<br />
ab. Auch eine Schuld der<br />
französischen Schiffs-Prüfgesellschaft<br />
Bureau Veritas lässt<br />
sich demnach nicht nachweisen.<br />
Die mehr als tausend Kläger –<br />
darunter Überlebende und<br />
Hinterbliebene der Opfer –hatten<br />
mehr als 40 Millionen Euro<br />
Schadenersatz verlangt. Der<br />
Untergang der „Estonia“ gilt als<br />
die größte zivile Schiffskatastrophe<br />
seit dem Untergang der<br />
„Titanic“.<br />
Um das Unglückranken sich<br />
diverse Mythen, es wird über<br />
die Ursache der Tragödie in<br />
der Ostsee spekuliert. Klar ist:<br />
Die Ostseefähre sank bei stürmischer<br />
See vor der Südküste<br />
Finnlands. Die Stockholmer<br />
Staatsanwaltschaft hatte<br />
1998 alle Ermittlungen<br />
zur Klärung der<br />
Schuldfrage ergebnislos<br />
eingestellt.<br />
Unstrittig<br />
ist, dass<br />
die Bugklappe des Schiffs sich<br />
auf offenerSee öffneteund abriss.<br />
Unmengen von Wasser<br />
strömten schnell und ungehindert<br />
ins Autodeck. Nur 137<br />
Menschen wurden lebend geborgen,<br />
49 tot. Hunderte Tote<br />
blieben im Schiffsinneren eingeschlossen.<br />
Die „Estonia“ liegt bis heute<br />
auf dem Grund und wurde nie<br />
gehoben –sie ist zum Grab für<br />
die meisten ihrer Passagiere geworden.<br />
In den Jahren nach<br />
der Tragödie gab es ein Hickhack<br />
diverser Untersuchungskommissionen.<br />
Experten aus<br />
Estland, Finnland und Schweden<br />
kamen 1997 zu dem Ergebnis,<br />
dass ein Konstruktionsfehler<br />
an der Bugklappe vorlag –<br />
die Fähre sei gar nicht für die<br />
einwirkenden Kräfte ausgelegt<br />
gewesen. Die Schließvorrichtungen<br />
sind dem Bericht<br />
zufolge viel zu schwach<br />
gewesen –unter<br />
dem Druck der<br />
Wellen<br />
Die Bugklappe,die fürdie<br />
Havarie verantwortlich<br />
gemacht wird, wurdenach<br />
dem Unglück gehoben.<br />
gaben sie nach. Die ungewöhnlich<br />
raue See an diesem Abend<br />
sei die denkbar schlechteste Situation<br />
für das Schiff gewesen.<br />
Eine von der Meyer Werft<br />
eingesetzte Untersuchungskommission<br />
sieht das anders.<br />
Sie macht die Besatzung und<br />
die estnische Reederei für<br />
die Katastrophe verantwortlich.<br />
Das Schiff sei<br />
nicht seetüchtig gewesen,<br />
als es den Hafen<br />
von Tallinn<br />
verlassen<br />
hatte, so die Experten. Die<br />
Gründe dafür seien fahrlässige<br />
Inspektionen und rücksichtsloser<br />
Betrieb des Schiffs.<br />
Zudem halten sich Spekulationen,<br />
dass es an Bord eine<br />
Explosion gegeben habe. Sie<br />
soll ein Loch in den Bug der<br />
Fähre gerissen haben. Diese<br />
Explosion soll im Zusammenhang<br />
mit streng geheimen militärischen<br />
Transporten auf dem<br />
Schiff stehen, so die Theorie.<br />
Tätsächlich gab es Tage vor<br />
der Katastrophe militärische<br />
Geheimtransporte auf der „Estonia“.<br />
Explosiv war die<br />
Ladung jedoch nicht.<br />
EUROJACKPOT<br />
Gewinnzahlen 5aus 50:<br />
31, 32, 45, 47,49<br />
Eurozahlen 2aus 10:<br />
7und 9<br />
(ohne Gewähr)<br />
KENO-ZAHLEN<br />
4, 9, 10, 22, 25, 27,29, 30, 33, 34,<br />
40, 45, 46, 51, 53, 54, 56, 58, 59,<br />
70; plus-5-Gewinnzahl:<br />
41767 (ohne Gewähr)<br />
Fotos: dpa<br />
Die estnische Ostseefähre<br />
„Estonia“ im Jahr 1994.<br />
Seit einer Havarie liegt sie<br />
auf dem Meeresgrund.