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Berliner Kurier 20.07.2019

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Die Kostenfür Photovoltaik-Anlagen sind in den<br />

letzten Jahren rapide gefallen, wasSonnenstromzur<br />

günstigstenEnergieform macht. Im<br />

<strong>Berliner</strong> Stadtgebiet sind die Monteurevon Zolar<br />

unterwegs, im Speckgürtel arbeiten sie mit<br />

ausgewählten Partnerunternehmen zusammen.<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

ALEX MELZER<br />

Eine Steuererklärung mussauf einen Bierdeckel passen, sagtemal ein Politiker.AlexMelzer,Gründer und Geschäftsführer vonZolar,<br />

findet hingegen: Eine Solarstomanlagebestellen, das mussganzeinfach gehen –und zwar in wenigen Schrittenüber das Internet.<br />

Herr Melzer,was unterscheidet Ihr Unternehmen<br />

von den vielen anderen Solarfirmen, die<br />

es gibt?<br />

Wir haben uns gegründet mit der Vision, auf<br />

jedes Dach eine Solaranlage zu bringen ...<br />

Ihr Unternehmen sitzt in mitten Berlin, in Kreuzberg.<br />

Eine Stadt mit hohen Häusern und vielen<br />

Wohnungen, aber wenig Dachfläche. Wie<br />

wollen Sie da Ihr Vorhaben umsetzen?<br />

In Berlin und im Speckgürtel gibt es immerhin<br />

185.000 Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />

Die haben viel Platz auf dem Dach für Solarstrom-Anlagen.<br />

Und auch Platz für eine<br />

Elektroauto- und E-Bike-Tankstelle. Das ist<br />

unser Markt.<br />

Wasmachen Sieandersals IhreMitbewerber?<br />

Wir bieten einen Online-Konfigurator an,<br />

man kann die Solaranlage übers Internet bei<br />

uns kaufen. Der Kunde ruft die Seite „anfrage.zolar.de“<br />

auf und wählt, was er haben will:<br />

eine neue Solaranlageoder auch einen Stromspeicher?<br />

Dann trägt erein paar Daten ein<br />

und schickt die Anfrage los –ganz einfach.<br />

Müssendanicht furchtbar viele Daten eingegeben<br />

werden –Dinge wieDachneigung undAusrichtung<br />

des Hauses? Das ist doch ziemlich kompliziert!<br />

Das dauert nur zwei Minuten, denn es werden<br />

nur die nötigsten Daten erfragt. Wenn<br />

man nicht weiß, welche Ausrichtung das<br />

Haus hat, gibt man die Adresse ein –wir<br />

schauen dann für den Kunden nach.<br />

Bilder:Zolar<br />

AlexMelzer gründete2016mit einem Partner<br />

das Start-up Zolar mit Sitz in Kreuzberg.<br />

Und wie geht es dann weiter?<br />

Hat der Kunde die Anfrage abgeschickt,<br />

dann bekommt er einen Rückruf von einem<br />

unserer Berater. Anschließend schicken wir<br />

ihm eine individuelle Konfiguration für sein<br />

Hausdach. Da steht ganz genau drin: Was<br />

ihn die Sache kostet, wie viel Strom er sparen<br />

kann. Wir legen Wert auf Transparenz,<br />

zeigen mehrere Produktalternativen auf.<br />

Gibt der Kunde uns den Auftrag, installieren<br />

wir die Anlage auf seinem Dach.<br />

Seit wann sind Sie in der Solarbranche tätig?<br />

Seit mehr als zwölf Jahren. Ich bin Wirtschaftsingenieur,<br />

habe an der TU Dresden<br />

studiert und unter anderem bei der Firma<br />

Solarwatt gearbeitet. Vor einigen Jahren<br />

ging ich nach Kanada, dann nach Chile, um<br />

Großprojekte zu verwirklichen. 2016 kam<br />

ich zurück und gründete mit meinem Partner<br />

Gregor Loukidis das Start-up Zolar.<br />

Washat sich in den letzten zehn Jahren in der<br />

Solarbranche am meisten verändert?<br />

Der Preis. Im Jahr 2009 dachten alle noch,<br />

das rechnet sich niemals! Jetzt ist Solarstrom<br />

weltweit die günstigste Energieform.<br />

Welche Entwicklungen sehen Sie kommen?<br />

Elektromobilität wird wichtiger. Immer<br />

mehr Menschen laden ihr Auto zuhause mit<br />

eigenem Strom. Schon jetzt denken alle unserer<br />

Kunden über die Anschaffung eines Elektroautos<br />

nach.<br />

Wasmögen Sie an Berlin?<br />

Berlin ist so international, ähnlich wie Toronto.<br />

Ich bin nicht von hier, aber ich find’s<br />

toll. Trotzdem ist in den Randbezirken ein<br />

fast kleinstädtischer Charakter erhalten geblieben.<br />

Das echte Berlin findet man aber<br />

auch schon im Kiez, zum Beispiel in Charlottenburg<br />

und Lichtenberg.<br />

Waswünschen Sie sich für Berlin?<br />

Ich kann mich mit dem „Masterplan Solarcity“<br />

des Senats identifizieren, der ungenutzte<br />

Flächenpotenziale für Solaranlagen erschließen<br />

will. Das entspricht ganz meiner Vision.<br />

Wir müssen jetzt handeln –der Klimawandel<br />

ist Realität!<br />

Das Interview führte Ingrid Bäumer

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