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Die Kostenfür Photovoltaik-Anlagen sind in den<br />
letzten Jahren rapide gefallen, wasSonnenstromzur<br />
günstigstenEnergieform macht. Im<br />
<strong>Berliner</strong> Stadtgebiet sind die Monteurevon Zolar<br />
unterwegs, im Speckgürtel arbeiten sie mit<br />
ausgewählten Partnerunternehmen zusammen.<br />
IM GESPRÄCH MIT<br />
ALEX MELZER<br />
Eine Steuererklärung mussauf einen Bierdeckel passen, sagtemal ein Politiker.AlexMelzer,Gründer und Geschäftsführer vonZolar,<br />
findet hingegen: Eine Solarstomanlagebestellen, das mussganzeinfach gehen –und zwar in wenigen Schrittenüber das Internet.<br />
Herr Melzer,was unterscheidet Ihr Unternehmen<br />
von den vielen anderen Solarfirmen, die<br />
es gibt?<br />
Wir haben uns gegründet mit der Vision, auf<br />
jedes Dach eine Solaranlage zu bringen ...<br />
Ihr Unternehmen sitzt in mitten Berlin, in Kreuzberg.<br />
Eine Stadt mit hohen Häusern und vielen<br />
Wohnungen, aber wenig Dachfläche. Wie<br />
wollen Sie da Ihr Vorhaben umsetzen?<br />
In Berlin und im Speckgürtel gibt es immerhin<br />
185.000 Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />
Die haben viel Platz auf dem Dach für Solarstrom-Anlagen.<br />
Und auch Platz für eine<br />
Elektroauto- und E-Bike-Tankstelle. Das ist<br />
unser Markt.<br />
Wasmachen Sieandersals IhreMitbewerber?<br />
Wir bieten einen Online-Konfigurator an,<br />
man kann die Solaranlage übers Internet bei<br />
uns kaufen. Der Kunde ruft die Seite „anfrage.zolar.de“<br />
auf und wählt, was er haben will:<br />
eine neue Solaranlageoder auch einen Stromspeicher?<br />
Dann trägt erein paar Daten ein<br />
und schickt die Anfrage los –ganz einfach.<br />
Müssendanicht furchtbar viele Daten eingegeben<br />
werden –Dinge wieDachneigung undAusrichtung<br />
des Hauses? Das ist doch ziemlich kompliziert!<br />
Das dauert nur zwei Minuten, denn es werden<br />
nur die nötigsten Daten erfragt. Wenn<br />
man nicht weiß, welche Ausrichtung das<br />
Haus hat, gibt man die Adresse ein –wir<br />
schauen dann für den Kunden nach.<br />
Bilder:Zolar<br />
AlexMelzer gründete2016mit einem Partner<br />
das Start-up Zolar mit Sitz in Kreuzberg.<br />
Und wie geht es dann weiter?<br />
Hat der Kunde die Anfrage abgeschickt,<br />
dann bekommt er einen Rückruf von einem<br />
unserer Berater. Anschließend schicken wir<br />
ihm eine individuelle Konfiguration für sein<br />
Hausdach. Da steht ganz genau drin: Was<br />
ihn die Sache kostet, wie viel Strom er sparen<br />
kann. Wir legen Wert auf Transparenz,<br />
zeigen mehrere Produktalternativen auf.<br />
Gibt der Kunde uns den Auftrag, installieren<br />
wir die Anlage auf seinem Dach.<br />
Seit wann sind Sie in der Solarbranche tätig?<br />
Seit mehr als zwölf Jahren. Ich bin Wirtschaftsingenieur,<br />
habe an der TU Dresden<br />
studiert und unter anderem bei der Firma<br />
Solarwatt gearbeitet. Vor einigen Jahren<br />
ging ich nach Kanada, dann nach Chile, um<br />
Großprojekte zu verwirklichen. 2016 kam<br />
ich zurück und gründete mit meinem Partner<br />
Gregor Loukidis das Start-up Zolar.<br />
Washat sich in den letzten zehn Jahren in der<br />
Solarbranche am meisten verändert?<br />
Der Preis. Im Jahr 2009 dachten alle noch,<br />
das rechnet sich niemals! Jetzt ist Solarstrom<br />
weltweit die günstigste Energieform.<br />
Welche Entwicklungen sehen Sie kommen?<br />
Elektromobilität wird wichtiger. Immer<br />
mehr Menschen laden ihr Auto zuhause mit<br />
eigenem Strom. Schon jetzt denken alle unserer<br />
Kunden über die Anschaffung eines Elektroautos<br />
nach.<br />
Wasmögen Sie an Berlin?<br />
Berlin ist so international, ähnlich wie Toronto.<br />
Ich bin nicht von hier, aber ich find’s<br />
toll. Trotzdem ist in den Randbezirken ein<br />
fast kleinstädtischer Charakter erhalten geblieben.<br />
Das echte Berlin findet man aber<br />
auch schon im Kiez, zum Beispiel in Charlottenburg<br />
und Lichtenberg.<br />
Waswünschen Sie sich für Berlin?<br />
Ich kann mich mit dem „Masterplan Solarcity“<br />
des Senats identifizieren, der ungenutzte<br />
Flächenpotenziale für Solaranlagen erschließen<br />
will. Das entspricht ganz meiner Vision.<br />
Wir müssen jetzt handeln –der Klimawandel<br />
ist Realität!<br />
Das Interview führte Ingrid Bäumer