DER BIEBRICHER, Nr. 332, Juli 2019
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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MONIKA HEILHECKER-WINKLER<br />
Im Garten von Monika Heilhecker-Winkler<br />
Natürlich hört man den Autoverkehr<br />
rauschen, schließlich befinden<br />
sich zwei große Straßen in<br />
der Nähe. Aber das Zwitschern<br />
der Vögel ist mindestens genauso<br />
gut zu hören im<br />
wunderschönen Garten<br />
von Monika Heilhecker-<br />
Winkler. Eigentlich ist<br />
es gar nicht ihr eigener<br />
Garten, sondern er gehört<br />
zu dem Mehrfamilienhaus,<br />
in dem sie mit ihrem<br />
Mann seit über 15 Jahren in einer<br />
Eigentumswohnung mit vier<br />
weiteren Parteien wohnt. Doch<br />
Monika Heilhecker-Winkler hat<br />
in dem Garten, der zum Haus<br />
gehörte und eigentlich nur aus<br />
einer ungepflegten Rasenfläche<br />
und ein paar Sträuchern und<br />
Bäumen bestand, gleich Potenzial<br />
gesehen. Nachdem sie ihre<br />
Nachbarn überzeugt hatte, dass<br />
hier ein richtiger Zier- und Nutzgarten<br />
entstehen könnte und<br />
das Projekt natürlich auch selbst<br />
anpacken wollte, ist im Laufe<br />
der Jahre ein Kleinod entstanden,<br />
das auch schon mehrfach<br />
in Zeitungen und kürzlich erst im<br />
Hessischen Rundfunk vorgestellt<br />
wurde.<br />
Grüne<br />
Oasen in<br />
Biebrich<br />
Monika Heilhecker-Winkler, im<br />
Hauptberuf Verwaltungsangestellte,<br />
nutzt ihren grünen Daumen<br />
als Ausgleich zum Bürojob.<br />
Auf die Frage, seit wann der<br />
Garten denn „fertig“ sei, lacht<br />
sie nur. „Der ist nie richtig fertig“,<br />
sagt sie und berichtet von<br />
neuen Ideen, die sie immer<br />
wieder verwirklicht.<br />
Die erhält sie vom Austausch<br />
mit anderen Gartenfreundinnen,<br />
die sich<br />
heute ganz einfach übers<br />
Internet vernetzen können.<br />
Monika Heilhecker-Winklers mit<br />
ebenso viel Liebe gestalteter<br />
Blog „Country Living in the City“<br />
hat ihr schon viele internationale<br />
Bekanntschaften eingebracht,<br />
die teils auch schon zu Besuch<br />
waren und im Gegenzug auch<br />
für sie ihre Gärten geöffnet haben.<br />
Besonders gute Beziehungen<br />
pflegt sie zu rheinhessischen<br />
Gärtnerinnen, die ein regelrechtes<br />
Netzwerk pflegen und<br />
regelmäßig auch gemeinsame<br />
Veranstaltungen anbieten. Monika<br />
Heilhecker-Winkler hat diese<br />
Bekanntschaften genutzt, um<br />
wunderschöne Fotos anzufertigen,<br />
die mittlerweile regelmäßig<br />
in Gartenkalendern veröffentlicht<br />
werden. Auch einen „Shabby<br />
Chic“-Kalender hat sie fotografiert:<br />
Dahinter verbergen sich<br />
Motive von malerisch „angerosteten“<br />
Gartendekorationen, von<br />
denen sie auch selbst zahlreiche<br />
Monika Heilhecker-Winkler in ihrem Garten.<br />
im eigenen Garten aufgestellt<br />
hat. Alte Fensterläden, eiserne<br />
Stühle, Metall-Wärmflaschen,<br />
Zinkwannen, steinerne Statuen –<br />
alles, was von Efeu und Rosen<br />
umrankt nochmal so schön<br />
wirkt.<br />
Auf Flohmärkten, hier und am<br />
regelmäßigen Feriendomizil in<br />
der Provence, findet die Biebricherin<br />
ihre schönen Deko-Objekte.<br />
Oder sie gräbt sie sogar im eigenen<br />
Garten aus: „Ich habe hier<br />
schon einige dieser grün glasierten<br />
Scherben gefunden“, zeigt<br />
sie dem Besuch. Auch diese drapiert<br />
sie dekorativ in die Beete.<br />
Ein Hochbeet mit Trockenmauern<br />
ist Pflanzort für Kräuter, von<br />
denen sich natürlich alle Bewohner<br />
bedienen dürfen. Ein Feigenbaum<br />
trägt üppige Frucht – „im<br />
letzten, heißen Sommer sogar<br />
zweimal“ freut sich die Gärtnerin.<br />
Sie hat verschlungene Wege<br />
angelegt, die mit Steinen oder<br />
Hölzern begrenzt und mit Rindenmulch<br />
bestreut sind. Mehrere<br />
kleine Sitzecken laden zum Sonnen,<br />
Lesen und Unterhalten ein –<br />
natürlich für alle Hausbewohner,<br />
die gerne mit ihrem Besuch hier<br />
Platz nehmen. In Kübeln wachsen<br />
Tomatenpflanzen und anderes<br />
Gemüse, in Zinkwannen sind<br />
Wasserpflanzen untergebracht,<br />
Rosen schicken sich gerade mit<br />
vielen Knospen an zu blühen –<br />
teils stammen auch sie aus der<br />
Provence. Riesige Wolfsmilchgewächse<br />
setzen Akzente, ein<br />
großes Beet mit Herbstanemonen<br />
gibt es, die erst am Ende des<br />
Sommers blühen werden, und<br />
zum Zeitpunkt unseres Besuches<br />
blüht eine große Menge Akelei<br />
in allen Blau- und Rosatönen. Die<br />
lässt Monika Heilhecker-Winkler<br />
auch dort blühen, wo sie wollen.<br />
ANJA BAUMGART-PIETSCH<br />
Der eigene Garten dient Monika Heilhecker-Winkler auch immer wieder als Motiv für ihren Internet-<br />
Blog unter der Adresse http://www.monikas.country-living-in-the-city.de/.<br />
Gerne bindet sie auch Sträuße<br />
aus den eigenen Blumen und<br />
stellt sie in Vasen auf die vielen<br />
Tische, die sie im Garten aufgestellt<br />
hat. Wie ein richtiger kleiner<br />
Park wirkt der ehemals trostlose<br />
Garten und seine Gestalterin<br />
blüht gleich selbst mit auf, wenn<br />
sie dem Besuch zeigen kann, was<br />
sie alles schon gemacht hat und<br />
noch verwirklichen möchte. Und<br />
natürlich geht auch der Besuch<br />
nicht ohne zwei kleine Ableger<br />
in Töpfen wieder nach Hause.<br />
(art)<br />
6 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / JULI <strong>2019</strong>