RegioBusiness 08.2019
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August 2019 I Jahrgang 18 I Nr. 205<br />
Pilotprojekt bei Stegmaier<br />
Mit dem „Service Profi“ genannten Konzept will Ford die Qualität seiner Werkstattdienstleistungen<br />
verbessern. Die Idee kommt aus Crailsheim. VON MARIUS STEPHAN<br />
Wenn Unternehmen Fahrzeuge<br />
einsetzen, müssen<br />
diese funktionieren.<br />
Und wenn doch einmal ein<br />
Defekt auftritt, muss der LKW<br />
oder Transporter schnell wieder<br />
auf die Straße – nur so verdient<br />
er Geld. Die Stegmaier-<br />
Gruppe verfügt durch ihre<br />
MAN-Lkw-Branche über jahrzehntelange<br />
Erfahrung auf diesem<br />
Gebiet und will dies nun<br />
auf die kleineren Fahrzeuge<br />
von Ford – speziell den Transit<br />
– übertragen. Alex Kröper, Serviceleiter<br />
des Automobil-Forums<br />
in Crailsheim, arbeitete<br />
das Konzept aus. „Wir haben<br />
das Projekt Service-Profi ins Leben<br />
gerufen, um den Service<br />
für die Gewerbetreibenden zu<br />
verbessern. In der Region ist es<br />
im leichten Nutzfahrzeugbereich<br />
so, dass die Werkstätten,<br />
die sich Reparaturen zutrauen<br />
immer weniger werden.“<br />
Ausfallzeiten<br />
minimieren<br />
Um dem Kunden möglichst geringe<br />
Ausfallzeiten des Fahrzeugs<br />
bieten zu können, repariert<br />
das Automobilforum die<br />
fahrbaren Untersätze nun auch<br />
samstags bis 16 Uhr. „Dabei<br />
geht es hauptsächlich auch um<br />
Leistungen wie Inspektionen,<br />
Schnell: Stegmaier will Kundenfahrzeuge in kürzerer Zeit wieder auf die Straße bringen.<br />
diese fallen dann nicht mehr in<br />
die Arbeitszeit des Kundenunternehmens“,<br />
sagt Kröper.<br />
Seit Juli fährt das Automobil-Forum<br />
am Samstag eine Art<br />
Schichtbetrieb, um durchschnittlich<br />
vier zusätzliche<br />
Werkstattdurchläufe zu schaffen.<br />
„Die Resonanz ist bislang<br />
sehr positiv“, stellt Kröper fest.<br />
„Solch einen Service bietet von<br />
den anderen Marken nur Mercedes“,<br />
weiß der 25-Jährige.<br />
Das Projekt stieß auch bei Ford<br />
in Köln auf große Aufmerksamkeit:<br />
Der Hersteller startete mit<br />
dem Automobil-Forum ein Pilotprojekt,<br />
welches sowohl die<br />
Übernahme des „Service<br />
Profi“-Konzepts in Ford-Autohäuser<br />
im süddeutschen Raum<br />
überträgt, als auch die Bereitstellung<br />
von Ersatzfahrzeugen<br />
durch die Stegmaier-Gruppe an<br />
Ford-Kollegen beinhaltet. Davon<br />
profitiert der Kunde: Wenn<br />
ein Fahrzeug liegen bleibt, stellen<br />
die bislang zehn Partner<br />
der Stegmaier-Gruppe einen Ersatzwagen<br />
– auch wenn es sich<br />
um ein Spezialfahrzeug mit beispielsweise<br />
einem Kühlaufbau<br />
handelt.<br />
„Das Ziel ist es, den Kunden innerhalb<br />
von vier Stunden wieder<br />
mobil zu machen“, erklärt<br />
Kröper. Die Standards, welche<br />
verschiedenen Transporterkonfigurationen<br />
als Ersatzfahrzeuge<br />
eingesetzt werden können,<br />
wurde ebenfalls in Crailsheim<br />
erarbeitet. Die Partnerunternehmen<br />
des Automobil-Forums<br />
erhalten mit dem „Fleet<br />
Mobility Concept“ ein fix und<br />
fertig ausgearbeitetes Konzept,<br />
das „die Servicequalität deutlich<br />
erhöht“.<br />
„Wir bekommen gerade täglich<br />
Anfragen von anderen Fordhändlern,<br />
die bei dem Projekt<br />
mitspielen wollen und die Resonanz<br />
von Kunden mit großen<br />
Fuhrparks und Ford selbst ist<br />
sehr gut“, freut sich Kröper.<br />
www.afs-cr.de<br />
Foto: Ford<br />
Firmen & Märkte 11<br />
Für die Nachwelt<br />
Jetzt beginnt der Umbau für Schrauben-Museum.<br />
Ein Jahr vor Eröffnung liegen<br />
die Arbeiten für das Museumsprojekt<br />
in der Alten Mühle in<br />
Forchtenberg-Ernsbach im Hohenlohekreis<br />
voll im Zeitplan.<br />
Dort soll im Sommer 2020 ein Museum<br />
eröffnet werden, in dem die<br />
Geschichte und das technische<br />
Wissen der Schrauben- und Befestigungsindustrie<br />
in Hohenlohe erlebbar<br />
werden. „Noch stehen die<br />
Räume leer, aber sofort nach Genehmigung<br />
des Baugesuchs, spätestens<br />
im August, beginnen wir<br />
mit dem Umbau“, sagt Dirk Döllner,<br />
Vorsitzender des Vereins „Förderer<br />
des Schrauben- und Befestigungsclusters<br />
Hohenlohe“, der<br />
den Museumsbau vorantreibt. 15<br />
Unternehmen aus der Region hatten<br />
sich im September 2018 zusammengeschlossen<br />
und den Verein<br />
gegründet.<br />
Auf etwa 400 Quadratmetern soll<br />
die Dauerausstellung bei kostenlosem<br />
Eintritt einen Überblick über<br />
die Wirtschaftsgeschichte der Region<br />
im Bereich Schrauben und<br />
Befestigung von den Anfängen der<br />
Industrialisierung in Hohenlohe<br />
bis heute geben. Der Ort ist programmatisch:<br />
1898 produzierte<br />
die Firma Arnold im alten Mühlengebäude<br />
die ersten industriell gefertigten<br />
Schrauben. Inzwischen<br />
stellen rund 30 Unternehmen mit<br />
über 10 000 Mitarbeitern in der<br />
Region entweder selbst Schrauben-<br />
und Befestigungsteile her<br />
oder handeln damit.<br />
Exponate und Dokumente der Firmenhistorien,<br />
digitale Zugänge<br />
und Technik zum Anfassen und<br />
Ausprobieren sollen Einblick in<br />
das Wirtschaften damals und<br />
heute geben. Nicht zuletzt soll das<br />
Museum mit einem Raum für Veranstaltungen<br />
und Tagungen zum<br />
Treffpunkt und Ausflugsziel werden.<br />
Die Initiative zu diesem Projekt,<br />
das auch von der Stadt Forchtenberg<br />
und dem Hohenlohekreis<br />
unterstützt wird, ging von Reinhold<br />
Würth aus.<br />
pm<br />
Museum: Im August soll mit dem Umbau begonnen werden.<br />
Foto: Würth<br />
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