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RegioBusiness 08.2019

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08 Firmen & Märkte<br />

August 2019 I Jahrgang 18 I Nr. 205<br />

Das Glas ist halbvoll<br />

Mit 240 Millionen Euro Umsatz bleibt die Arnold-Gruppe 2018 deutlich hinter dem selbstgesteckten Ziel zurück. Trotzdem herrscht Optimismus<br />

beim Ernsbacher Verbindungsspezialisten: Die Geschäftsführer setzen unter anderem auf Leichtbau und E-Mobilität. VON FRANK LUTZ<br />

Der Umbruch der Automobilindustrie<br />

hin zur Elektromobilität<br />

betrifft auch das<br />

Hohenloher Traditionsunternehmen:<br />

„Die Branche ist im Wandel.<br />

Branchenteilnehmer wie Tesla,<br />

die vor fünf Jahren noch belächelt<br />

wurden, sind angesagt“, sagte<br />

Gert-Thomas Höhn, Geschäftsführer<br />

der Arnold-Gruppe Anfang Juli<br />

beim Bilanz-Pressegespräch am<br />

Firmenhauptsitz in Ernsbach.<br />

Hoffnungsträger: Die Schraube „Flowform“, entwickelt für die Karosseriemontage, kommt im Leichtbau<br />

häufig zum Einsatz und wurde auch in die Verschraubung der Akku-Packs von Tesla eingebracht. Foto: Fotolia<br />

RÜCKSCHLAG Nicht alles läuft<br />

rund: Mit 240 Millionen Euro Umsatz<br />

blieb Arnold 2018 deutlich<br />

unter dem angestrebten Ziel von<br />

250 Millionen Euro. Die Nachfrage<br />

nach Motorersatzteilen aus<br />

der Automobilindustrie, einem<br />

Hauptabnehmer für die Arnold-<br />

Produkte, sinkt durch den Wandel<br />

zur Elektromobilität. Internationale<br />

Handelskonflikte und Brexit-Angst<br />

belasten die Branche zusätzlich.<br />

Doch die beiden Arnold-<br />

Geschäftsführer bleiben optimistisch:<br />

„Wir sind gut aufgestellt für<br />

die Zukunft und haben die richtigen<br />

Antworten auf den Mobilitätswandel<br />

parat“, meinte Gert-Thomas<br />

Höhn. Dirk Döllner fügte<br />

hinzu: „Wir bieten ein Gesamtpaket.<br />

Es gibt nur wenige Marktbegleiter,<br />

die so aufgestellt sind.“<br />

Den Bilanzgewinn gibt das Unternehmen<br />

nicht bekannt. Nur das<br />

Betriebsergebnis der gesamten<br />

Würth-Gruppe, zu der Arnold seit<br />

1994 gehört, wird veröffentlicht:<br />

Es lag 2018 bei 340 Millionen<br />

Euro. Beim Umsatz indes verfehlt<br />

Arnold – trotz immerhin neun Millionen<br />

Euro oder 3,9 Prozent<br />

Wachstum im letzten Jahr – wohl<br />

die „Vision 2020“: 300 Millionen<br />

Euro Umsatz im Jahr 2020 lautet<br />

die Zielmarke, die zu Beginn des<br />

Jahrzehnts aufgestellt wurde. 83<br />

Millionen Euro wurden im ersten<br />

Jahresdrittel erwirtschaftet – damit<br />

sei in diesem Jahr ein besseres<br />

Ergebnis drin als 2018, „aber<br />

wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen“,<br />

sagte Höhn.<br />

Doch der Spezialist für Verbindungssysteme<br />

entwickelt sich stetig<br />

weiter: Ein besonderes Augenmerk<br />

richte das Unternehmen auf<br />

die Themen Leichtbau und Elektromobilität,<br />

sagte Höhn. So<br />

kommt etwa die im vergangenen<br />

Jahr vorgestellte Schraube<br />

„Flowform“, die für den Einsatz in<br />

der Karosseriemontage entwickelt<br />

wurde, im Leichtbau häufig zum<br />

Einsatz und wurde auch in die Verschraubung<br />

der Akku-Packs von<br />

Tesla eingebracht. Eine weitere<br />

vielversprechende Kooperation<br />

läuft mit Bosch im Bereich E-Bikes:<br />

Hier verbaut Arnold Verbindungselemente<br />

im Akku und dessen<br />

Befestigung. Über die genauen<br />

Anwendungen und Fahrradtypen<br />

will Arnold aus Gründen der<br />

Geheimhaltung keine Auskunft geben.<br />

Überhaupt biete die E-Mobilität<br />

viele Chancen: Rund 200 Arnold-Teile<br />

könnten allein in der<br />

Batteriebox eines E-Autos verbaut<br />

werden.<br />

Und so investiert der Verbindungsexperte<br />

kräftig in die beiden Standorte<br />

in der Region: 59 Projekte<br />

mit über 18 Millionen Euro Gesamtvolumen<br />

sind an den Werken<br />

des Kernunternehmens, Arnold<br />

Umformtechnik, am Laufen.<br />

Größte Projekte sind der Neubau<br />

von Härterei, Galvanik und siebter<br />

Produktionshalle in Dörzbach sowie<br />

die Erweiterung von Halle 6.<br />

Bereits abgeschlossen ist die neue<br />

Versandhalle in Ernsbach.<br />

FORTSCHRITT Die Mitarbeiterzahl<br />

ist im letzten Jahr um rund<br />

150 auf 1350 Mitarbeiter angestiegen,<br />

bei Arnold Umformtechnik<br />

wurde die 1000. Mitarbeiterin begrüßt.<br />

Das Kernunternehmen<br />

überschritt auch die 200-Millionen-Euro-Umsatzmarke.<br />

Ein weiterer Meilenstein wird die<br />

für Sommer 2020 geplante Eröffnung<br />

des Museums zur Schrauben-<br />

und Befestigungsindustrie in<br />

Hohenlohe im historischen Mühlengebäude<br />

von Ernsbach. Dort<br />

produzierte Arnold einst die ersten<br />

industriell gefertigten Schrauben.<br />

Die leerstehenden Räume sollen<br />

ab diesem Monat saniert werden.<br />

Vorsitzender des Vereins<br />

„Förderer des Schrauben- und Befestigungsclusters<br />

Hohenlohe“,<br />

der den Museumsbau vorantreibt,<br />

ist Arnold-Geschäftsführer Dirk<br />

Döllner. (Mehr zum geplanten Museum<br />

auf Seite 11.)<br />

www.arnold-fastening.com<br />

Standorte und Unternehmenshistorie<br />

Zur Arnold-Gruppe gehören die Unternehmen Arnold Umformtechnik<br />

mit Standorten in Forchtenberg-Ernsbach und Dörzbach,<br />

Arnold Technique France (Frankreich), Arnold Fastening Systems<br />

(USA) und Arnold Fasteners Shenyang (China). Als ältestes Unternehmen<br />

der Gruppe wurde Arnold Umformtechnik 1898 gegründet<br />

und produzierte ursprünglich Holzschrauben. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg kamen Blech- und Schneideschrauben hinzu, 1970<br />

Schraubsysteme. Seit 1994 gehört Arnold zur Würth-Gruppe.<br />

2011 wurde die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro geknackt.<br />

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ADVERTORIAL<br />

Würth Elektronik gratuliert<br />

Saisonabschluss der Formel-E-Weltmeisterschaft in New York<br />

Mit der Fahrt über die Ziellinie in<br />

New York endet die fünfte Saison<br />

der Formel E. Das Team Audi Sport<br />

ABT Schaeffler erringt den 2. Platz<br />

in der Teamwertung. Dieser Erfolg<br />

freut auch Würth Elektronik: Das<br />

Unternehmen ist seit der ersten<br />

Saison Technologiepartner des<br />

Teams und unterstützt es bei der<br />

Entwicklung der Rennboliden.<br />

Die fünfte Saison der Formel E war<br />

bis zum Ende eine wahre Achterbahnfahrt:<br />

Die Fahrer des Teams<br />

Audi Sport ABT Schaeffler Daniel<br />

Abt und Lucas di Grassi verbuchten<br />

sowohl Niederlagen als auch Spitzenerfolge.<br />

Lucas di Grassi erreicht<br />

Platz 3 in der Fahrerwertung und<br />

Daniel Abt erreicht Platz 7. Oliver<br />

Konz, CEO bei Würth Elektronik<br />

eiSos, gratuliert den Fahrern: „Diese<br />

Saison war so spannend wie keine<br />

zuvor und brachte sowohl Dämpfer<br />

als auch Freudentränen mit sich.<br />

Die Leistung unserer Fahrer und des<br />

gesamten Teams war aber in jedem<br />

einzelnen Rennen bemerkenswert<br />

und beeindruckt mich wirklich<br />

immer wieder. Wir sind stolz darauf,<br />

Audi Sport ABT Schaeffler schon<br />

seit fünf Jahren im Kampf um den<br />

Titel begleiten zu dürfen und freuen<br />

uns schon auf die sechste Saison<br />

mit weiteren Herausforderungen,<br />

neuen Destinationen und Neuerungen<br />

in Technik und Technologie.“<br />

Intensivierung der Technologiepartnerschaft<br />

Alexander Gerfer, CEO bei Würth<br />

Elektronik eiSos, ist von der<br />

Technologiepartnerschaft mit Audi<br />

Sport ABT Schaeffler überzeugt:<br />

Daniel Abt im Audi e-tron FE05 auf der Rennstrecke in New York.<br />

„Es ist erstaunlich, welche großen<br />

Fortschritte die Formel-E-Rennserie<br />

gemacht hat und welche Entwicklung<br />

das Thema Elektromobilität in<br />

den letzten fünf Jahren durchlebte.<br />

Wir sind stolz darauf, technisch mit<br />

vollem Einsatz dabei zu sein und<br />

das Team und die Fahrer bereits<br />

seit der ersten Stunde 2014 zu<br />

unterstützen. Auch in dieser Saison<br />

hat sich gezeigt, dass wir mit der<br />

Technologiepartnerschaft die richtige<br />

Entscheidung getroffen haben.“<br />

Würth Elektronik intensiviert<br />

kontinuierlich die technische<br />

Zusammenarbeit mit Audi Sport<br />

ABT Schaeffler. Neue Entwicklungen<br />

des Rennboliden sind in vollem<br />

Gang: Im Vordergrund stehen die<br />

Maximierung von Effizienz, die<br />

Optimierung der Leistung und die<br />

weitere Einsparung von Gewicht.<br />

Zusätzlich werden auch die bereits<br />

in der zweiten Saison verbauten<br />

REDCUBE Terminals noch einmal<br />

speziell für den Einsatz im Rennfahrzeug<br />

optimiert. Darüber hinaus<br />

finden Entwicklungen in den Bereichen<br />

Gate Driver Transformator und<br />

DC/DC-Wandler statt. Oliver Opitz,<br />

Vice President Wireless Connectivity<br />

Foto: Würth Elektronik eiSos<br />

& Sensors und Technical Coordinator<br />

Formula E erklärt: „Wir möchten<br />

unserem Partner Audi Sport ABT<br />

Schaeffler Bauteillösungen jeglicher<br />

Art aus einer Hand anbieten können.<br />

Hinzu kommen der intensive<br />

technische Support und die Nutzung<br />

unserer Hightechlaborausstattung<br />

im Headquarter am Standort<br />

Waldenburg. Gemeinsam wollen<br />

wir Entwicklungen in der Elektromobilität<br />

vorantreiben, immer mehr<br />

an Know-how in diesem Bereich<br />

dazugewinnen und unser Netzwerk<br />

erweitern, um wertvolle Erfahrungen<br />

für die Weiterentwicklung von<br />

Mobilitätskonzepten der Zukunft zu<br />

sammeln.“<br />

Davon profitieren auch die Kunden<br />

von Würth Elektronik: Die Erkenntnisse<br />

aus der Rennserie fließen<br />

in die Bauteilentwicklung und<br />

Weiterentwicklung ein.<br />

Würth Elektronik eiSos<br />

GmbH & Co. KG<br />

Max-Eyth-Straße 1<br />

74638 Waldenburg<br />

Telefon +49 7942 945-0<br />

www.we-online.de<br />

Von Waldenburg in die<br />

weite Welt!<br />

Würth Elektronik eiSos ist einer der führenden Hersteller von<br />

elektronischen und elektromechanischen Bauelementen für die<br />

Elektronikindustrie. Von Waldenburg aus sind wir in 50 Ländern<br />

der Welt aktiv. Erfolg und Höchstleistungen sind nur möglich,<br />

wenn ein starkes Team ein gemeinsames Ziel verfolgt.<br />

www.we-online.de

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