RegioBusiness 08.2019

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II Ein Mensch • Eine Marke • Ein Unternehmen August 2019 „Hungrig auf mehr“ Vor sieben Jahren hat Christian A. W. Berner die Leitung der Berner Group übernommen. Im Rekordtempo transformierte er das Familienunternehmen zu einem kundenzentrierten und digitalisierten Großhändler, der heute in 23 Ländern mehr als 8200 Mitarbeiter beschäftigt. Die Berner Group Ein Familienunternehmen mit Tradition. 1957 Albert Berner macht sich selbstständig und gründet im Alter von 21 Jahren seine eigene Schraubenhandlung im badenwürttembergischen Künzelsau. 1961 Die erste Umsatzmillion wird überschritten und der Gründer entscheidet sich für den Bau eines eigenen Firmengebäudes. 1969 Berner Belgien wird als erste Auslandsniederlassung gegründet. Noch im gleichen Jahr folgen Berner Österreich, Berner Frankreich und Berner Schweiz. 1972 Gründung der BTI Befestigungstechnik mit Sitz in Ingelfingen. 1983 Die Berner Trading Holding GmbH wird als strategisches Dach der Berner Group gegründet. 1989 Die Holding und Berner Deutschland ziehen vom alten Firmensitz, der Hofratsmühle in Künzelsau, auf den Garnberg. 2007 Caramba, der führende Hersteller für Spezialchemie, wird Teil der Berner Group. 2011 Die Berner Group tritt erstmals selbstständig mit eigenem Logo auf. Zudem wird im Bereich der Spezialchemie erweitert. 2012 Es folgt ein Wechsel an der Unternehmensspitze: Christian A. W. Berner wird CEO der Berner Group und führt die Erfolgsgeschichte seines Vaters fort. 2016 Der Sitz der Holding wird nach Köln verlegt. Zwischen den Kranbauten am Rheinauhafen entsteht ein modernes Büro im Industriecharme mit 2000 Quadratmetern Arbeitsfläche. 2017 Die Unternehmensgruppe wird 60 Jahre alt. Zu diesem feierlichen Anlass unterstützt das Handelsunternehmen europaweit 60 soziale Projekt mit rund 500 000 Euro. 2019 Die Berner Group erzielt einen neuen Umsatzrekord. Mit dem Spatenstich für ein neues Logistikzentrum im niederländischen Kerkrade wird zudem der Ausbau des Logistiknetzwerkes in ganz Europa eingeleitet. Als Christian A. W. Berner 2012 das Handelsunternehmen seines Vaters übernahm, war er 27 Jahre alt und gerade mit dem Studium fertig geworden. „Mein Plan war eigentlich, im Ausland zu arbeiten und dort erfolgreich zu sein“, sagt er. „Letztendlich war es aber für mich eine Berufung.“ Als er begann, gab es kein Wachstum: 30 von 60 Unternehmen der Firmengruppe befanden sich in den roten Zahlen. Inzwischen ist Christian Berner 35 – und eilt mit der Berner Group von einem Umsatzrekord zum nächsten. ERFOLG Durch den europaweiten Verkauf von Produkten und Services an Profis in Industrie, Bau, Mobilität und Spezialchemie legte der B2B-Großhändler aus Künzelsau jetzt schon zum fünften Mal in Folge zu. Der um Konsolidierungseffekte bereinigte Anstieg des Umsatzes hat sich zuletzt verdoppelt und erreichte mit 4,8 Prozent den höchsten Wert seit sieben Jahren. Insgesamt erzielte die Berner Group in ihren Geschäftsfeldern Omnichannel Trading und Spezialchemie Umsatzerlöse von rund 1,07 Milliarden Euro. „Unser Mut vor sechs Jahren die radikale Digitalisierung durchzusetzen, unser Ehrgeiz konsequent alle Geschäftsprozesse zu optimieren und zu harmonisieren und unsere Ehrlichkeit andere Wege zu gehen, zahlt sich aus“, sagt Christian Berner. Und ergänzt: „Rekorde machen bekanntlich stolz und hungrig auf mehr.“ So startete die Berner Group jetzt eine breitangelegte Logistikoffensive Erfolgreich: Christian A. W. Berner, Vorstandsvorsitzender der Berner Group. mit Investitionen in Höhe von knapp 40 Millionen Euro und treibt damit ihre Unternehmenstransformation weiter konsequent voran. Den Auftakt macht der Bau eines neuen europäischen Zentrallagers in Kerkrade in den Niederlanden, mit dem das B2B-Handelsunternehmen seine Kunden in Be- NeLux und der Metropolregion Rhein-Ruhr deutlich schneller mit mehr Produkten und besseren Services beliefern kann. Ziel ist es, die Kunden noch am selben Tag zu bedienen. „Kunden noch am selben Tag, also ,intraday’, beliefern zu können, wird in Zeiten der Digitalisierung zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Wir haben über unsere gewachsenen Strukturen hinausgedacht und wollen ein superschnelles, europaweites Logistiknetzwerk aufbauen, das uns langfristig in allen europäischen Ballungsgebieten eine Intraday-Belieferung ermöglicht“, erklärt Christian Berner. Darüber hinaus investiert die Gruppe jeweils einen hohen Millionenbetrag in die Logistikinfrastruktur für Osteuropa am Standort Braunau und in eine neue Lagerlogistik bei der auf Profikunden im Bausektor spezialisierten Tochter BTI am Standort Ingelfingen. Der Standort Künzelsau wird im Zuge der Logistikoffensive ebenfalls weiter gestärkt. Auf dem Weg in die Zukunft vergisst das Unternehmen seine Wurzeln nicht: Diese liegen in einer kleinen Garage, in der Albert Berner am 1. April 1957 eine Schraubenhandlung eröffnete. Schritt für Schritt baute er den Einmann-Betrieb, gegründet mit einem alten Auto und 3000 Mark Startkapital, zu einem internationalen Player aus, der heute in 23 Ländern mehr als 8200 Mitarbeiter beschäftigt. Ehrlichkeit, Bodenständigkeit und Zuverlässigkeit zählten dabei immer zu seinen Handlungsgrundlagen. „Meine Eltern Fotos: Berner Group haben mich von Anfang an ins Unternehmen eingebunden“, berichtet Christian Berner. „Mit 14 habe ich angefangen in den Ferien im Lager zu arbeiten, und später habe ich im Vertrieb gearbeitet und unsere Werkzeuge verkauft.“ VERANTWORTUNG Der Diplom-Ökonom war sich stets bewusst, dass Betriebsvermögen auch Verantwortung bedeutet. „So haben es mir meine Eltern vorgelebt“, betont Christian Berner. Der junge Firmenchef sorgt deshalb dafür, dass die Berner Group Tradition und Moderne vereint: „Die tiefgreifende digitale Transformation, in der wir uns befinden, verläuft nur erfolgreich, wenn sie auf gemeinsamen Wertvorstellungen basiert, die von allen Mitarbeitern getragen werden. Werte, die das Unternehmen seit 1957 erfolgreich gemacht haben und die es in Zukunft noch erfolgreicher machen sollen.“ International erfolgreich. Vor Ort ein starker Partner. Die Berner Group ist ein familiengeführtes europäisches Handels unternehmen. Unsere Vision lautet: „We keep the world together and moving“. Das heißt, wir sind der zentrale B2B-Handelspartner für alle Materialien im Bereich Wartung, Reparatur und Produktion für unsere Kunden im Bau-, Mobilitäts- und Industriesektor. Die Berner Group. Dynamisch wachsend und europaweit erfolgreich. www.berner-group.com
August 2019 Ein Mensch • Eine Marke • Ein Unternehmen III Einen Schritt voraus Kundenorientierte Lösungen sieht Roland Rüdinger als sein Erfolgsrezept. Dafür baut er schon mal einen Lkw rund um das zu transportierende Produkt herum. Vielseitig: Roland Rüdinger ist Tüftler, Kommunalpolitiker und Logistikexperte. Wird Roland Rüdinger nach seiner Lieblingsfarbe gefragt, lautet die Antwort prompt „Orange“. Dreht sich doch sein ganzes Leben um die Spedition, die eben diese Farbe mit großem blauen Rüdinger-Schriftzug in die ganze Welt hinaus trägt. Denn aus dem kleinen Familienbetrieb hat sich inzwischen ein Unternehmen entwickelt, welchem in der Logistikbranche so schnell niemand etwas vormacht. „Wir wollen eben immer die neueste Technik für unsere Fahrzeuge haben – und das natürlich schneller als andere“, betont Roland Rüdinger. HERAUSFORDERND Seit 1999 leitet der Altkrautheimer nun schon den Familienbetrieb. „Ich habe mich ganz bewusst dem Ausbau zum Transportunternehmen gestellt – und das sehr erfolgreich“, berichtet er. Das liegt mitunter am Tüftler-Geist des 57-Jährigen. „Wenn die benötigte Technik auf dem Markt nicht zu finden ist, überlege ich mir eben selbst etwas. Das sehe ich dann immer als neue Herausforderung. Ich möchte schließlich meinen Kunden eine optimale Lösung für jedes zu transportierende Teil anbieten können.“ Siebzig Prozent des Rüdinger- Fuhrparkes sind inzwischen Spezialfahrzeuge. Entweder, weil der Geschäftsführer eine Technikneuheit verbauen lassen hat, oder weil die Lkw ganz speziell um ein Kundenprodukt herum gebaut wurden. Auf die Frage, ob das nicht ein zu großer Aufwand für einen einzelnen Kunden sei, antwortet Roland Rüdinger geschäftsmännisch: „Nein. Habe ich eine Lösung gefunden, um beispielsweise eine Anlage mit Überlänge zu transportieren, kann ich mit dem Foto: Alisa Grün gleichen Fahrzeug ja auch alle anderen kleineren Maschinen befördern. Aber die Aufträge des einen Kunden haben wir sicher, da nur die Spedition Rüdinger über den passenden Lkw verfügt.“ REISEBEGLEITER Die Einstellung, sich immer weiterzuentwickeln, kommt nicht von ungefähr: Schon sein ganzes Leben lang ist der Logistikexperte für jede Herausforderung zu haben. „Als ich in den 80er-Jahren mit in den Betrieb eingestiegen bin, haben wir noch viele Busreisen angeboten. In Paris war ich dann so oft, dass ich die Gruppe selbst durch die Stadt führen konnte“, erinnert sich der Geschäftsführer. Dafür bleibe heute nicht mehr so viel Zeit. Denn neben den täglichen Aufgaben in der Spedition, ist Roland Rüdinger kommunalpolitisch und in der Verbandsarbeit sehr aktiv. Themen wie die Digitalisierung, das Erschließen neuer Lagermöglichkeiten sowie die Zulassung von Lang-Lkw beschäftigen ihn oftmals monatelang. Aber er sagt: „Als Pionier fährt man nicht immer nur Soforterfolge ein.“ Immerhin reiche seine Zeit noch aus, um sonntags in den Dörzbacher Weinbergen spazieren zu gehen. „Da kann ich unsere fünf Logistikhallen von oben betrachten und sehe, was wir schon erreicht haben. Das tut gut“, schmunzelt Roland Rüdinger. An die rund 180 orangenen Lkw, die – mal nicht im Einsatz – idyllisch neben den grünen Jagstwiesen geparkt sind, haben sich die Einheimischen längst gewöhnt. „Vielleicht kommt ja bei manchen sogar ein Heimatgefühl auf, wenn sie ein Fahrzeug unserer Flotte auf der Autobahn sehen“, vermutet der Logistiker. GEMEINWOHL Dennoch möchte er nun auch ganz speziell etwas für das Gemeinwohl der Krautheimer tun und steigt in das Geschäft mit Backwaren ein. Allerdings nicht als Bäcker, sondern nur als Vermieter von Ladenfläche. „In der Ortsmitte wird ein Geschäftsgebäude frei. Damit hier kein Leerstand, dafür aber ein neuer Treffpunkt entsteht, haben wir das Haus erworben und richten mit der Bäckerei Trabbold aus Osterburken eine Filiale mit Café ein“, erklärt der Spediteur. Und wer weiß, vielleicht tüftelt er ja in Zukunft nicht hinter seinem Schreibtisch über neue Logistiklösungen. Sondern er sitzt bei einer Tasse Kaffee im Herzen seiner Heimatstadt und sieht durch das Fenster die orangenen Brummis in die Ferne schweifen. Alisa Grün Rückblick: In den 70er-Jahren herrschten noch andere Farben vor. Orange für die Region Vom Kleinbetrieb zur Branchengröße – am sechsten Lagerstandort der Spedition Rüdinger rollen die Bagger an. Dass sich der kleine Omnibus-Betrieb innerhalb von knapp 90 Jahren zu einem richtigen Schwergewicht in der regionalen Logistikbranche mausern würde, hätte Franz Rüdinger bei der Gründung 1930 bestimmt nicht vermutet. Wurde damals noch der Nah- und Fernverkehr fokussiert, gilt die Spedition Rüdinger heute als Vorreiter in Sachen Maschinen- und Anlagenlogistik. Nachdem 1960 Helmut Rüdinger das Unternehmen übernahm und allmählich auch der heutige Geschäftsführer Roland Rüdinger die ersten beruflichen Schritte im familiären Betrieb machte, wurde diese Spezialisierung immer deutlicher. Die Nachfrage nach Lastkraftwagen mit Überbreite unter Plane führte unter anderem 1990 zur Neuentwicklung eines Planentiefladers mit Heckverbreiterung, der auch heute noch als Branchenlösung für diese Anforderungen gilt. Mit einer Vielzahl an verschiedenen Fahrzeugmodellen – zum Fuhrpark gehören heute etwa 180 Lkw – haben die „Orangenen“ inzwischen für nahezu jeden Bedarf die richtige Lösung. Seit 1999 ist Roland Rüdinger für die Geschicke des 450-Mitarbeiter-starken Betriebes zuständig. Aufgrund einer Kooperation mit ONLINE-Systemlogistik wurde immer mehr Stückgut in den Rüdinger-Lkw transportiert. Schnell stellte sich dem Geschäftsführer die Frage: Wohin mit all der Lagerware? Hochmoderne Lagerhallen, die zudem die gesamte Dachfläche zur Solarstromgewinnung zulassen, waren seine Lösung. An den Standorten Boxberg, Dörzbach, Osterburken entstanden insgesamt rund 20 Logistikhallen. Bis Oktober wird ein weiterer Standort in Weikersheim fertiggestellt. Und damit nicht genug: Ende Juli rollten die Bagger in Waldenburg an. Nach eineinhalb Jahren Wartezeit auf die Baugenehmigung, entstehen dort bis zum Frühjahr 2020 zwei Hallen mit etwa 8000 Quadratmetern Fläche. gra Waldenburg: Der Bau zweier Hallen hat begonnen. Fotos: Rüdinger 5 Rüdinger steht für… für… Unser Leistungsspektrum Zuverlässigkeit Digitalisierung und Transparenz Maschinentransport mit Planentiefladern Ausgefeilte Technik Langfristigkeit orange Hohenloher Tüftler Großer eigener Fuhrpark Lagerlogistik in der Region Baustellenlogistik Logistik- Komplettlösungen Zoll, Luft- und Seefracht Stückgut europaweit Starke Aus- undWeiterbildung Partner für Anspruchsvolles Stapler- und Fahrzeugtransport Teil- und Komplettladungen Spezialist imMaschinen- und Anlagenbau Langgut und XXL-Stückgut
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