KURT Extrablatt: 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gifhorn

Interview
Interview
» auch dafür sorgen, dass sie
alle einsatzfähig bleiben.
Nach dem ICE-Unglück von
Eschede im Juni 1998 hat es
Helfer gegeben, die sich später
selbst das Leben genommen
haben. So etwas darf nie wieder
geschehen.
So eine tolle Kameradschaft
ist doch sicher auch über den
Feuerwehr-Alltag hinaus ganz
nützlich.
Ja, das stimmt. Wenn mal einer
sagt, dass er Hilfe beim
Umzug braucht, stehen sofort
sieben Mann parat. Das ist
wohl der angenehme Nebeneffekt
unseres ehrenamtlichen
Engagements. Im Einsatz gibt
es zwar immer einen, der den
Hut aufhat. Aber wenn wir
„Nach dem ICE-Unglück von Eschede im Juni 1998 hat es Helfer gegeben,
die sich später das Leben genommen haben“, so Ortsbrandmeister Maik
Schaffhauser. „So etwas darf nie wieder geschehen.“
Archivfoto: Nils Fretwurst
hinterher zusammensitzen,
sind wir Feuerwehrmänner
und Feuerwehrfrauen alle auf
einer Ebene.
Gilt das nur für eine eingeschworene
Gemeinschaft – oder trifft
das auch für jeden zu, der neu
dazukommt?
Selbstverständlich gilt das für
jeden. Uns ist es auch vollkommen
egal, welches Geschlecht,
welche Religion oder welche
Hautfarbe jemand hat, der zu
uns kommt. Uns eint alle, dass
wir anderen helfen wollen.
Also sind wir auch untereinander
Mensch zu Mensch zueinander.
Eure Einsatzfahrzeuge sieht man
so oft auf den Straßen der Stadt,
dass nicht wenige Bürger denken,
wir hätten eine Berufsfeuerwehr.
Das stimmt, das hören wir leider
sehr häufig: Wie, Ihr macht
das freiwillig? Wie, Ihr bekommt
kein Geld dafür? Manchem
scheint solch ein ehrenamtliches
Engagement wohl unbegreiflich
zu sein.
Wie genau sieht dieses Engagement
bei der Freiwilligen Feuerwehr
in Gifhorn denn aus?
Wir haben circa 350 Einsätze
im Jahr und treffen uns alle
einmal pro Woche jeweils am
Freitagabend zum Übungsdienst.
Hinzu kommen noch
viele Sonderdienste: Da müssen
die Fahrzeuge, die uns
von der Stadt zur Verfügung
gestellt werden, in Schuss gehalten
werden. Da gilt es Fortbildungen
in Sachen Einsatztaktik
zu absolvieren. Oder es
müssen auch einfach nur neue
Brandmeldeanlagen in Betrieb
genommen werden.
Kann diese Fülle an Aufgaben
nicht auch abschreckend für
potenzielle Neumitglieder sein?
Für manchen ist dies sicher
abschreckend. Wir erfreuen
uns aber trotzdem eines großen
Zulaufs – zurzeit sind das
vor allem Quereinsteiger zwischen
25 und 45 Jahren, die
sagen: Ich möchte was machen,
ich möchte mich engagieren.
Und wenn man das dann sagt
und den Schritt in die Feuerwehr
gegangen ist, muss man dann
alles mitmachen?
Man sollte schon bei so vielen
Diensten wie möglich dabei
sein. Wenn man nur alle paar
Wochen oder Monate mal bei
einer Übung dabei ist, hat es
schlussendlich keinen Zweck.
Im Einsatzgeschehen wird
dann aber keineswegs von
jedem alles erwartet. Wer »
ULG
Unabhängige Liste Gifhorn
Fraktion
Stadt-Gifhorn
150 Jahre Freiwillige
Feuerwehr Gifhorn!
Wir gratulieren herzlich zu diesem besonderen Jubiläum und
danken allen Freiwilligen für ihren unermüdlichen Einsatz und das
große Engagement zum Wohle Gifhorns und darüber hinaus.
Jürgen Völke
Meike Pollack
Dr. Stefan Armbrecht
Andreas Katsch-Herke
Klaus-Peter Fischer
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