01.09.2019 Aufrufe

KURT Extrablatt: 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gifhorn

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gifhorn Eine Sonderveröffentlichung des Gifhorner Stadtmagazins KURT September 2019

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gifhorn
Eine Sonderveröffentlichung des Gifhorner Stadtmagazins KURT
September 2019

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug<br />

» Stadthallen-Baustelle“,<br />

weiß der erfahrene Saxophonist<br />

und Sohn des im September<br />

2008 verstorbenen<br />

Gründungs-Dirigenten Josef<br />

Paukner. „Noch während der<br />

laufenden Veranstaltung im<br />

Saal stand urplötzlich Karl-<br />

Heinz Krüger auf der Bühne<br />

– keine Ahnung, wo der auf<br />

einmal herkam.“ Der damalige<br />

Major und heutige Ehrenmajor<br />

der Bürgerschützen<br />

war an diesem Abend gerade<br />

auf der benachbarten Baustelle<br />

zu Gast: „Dort sollte<br />

Richtfest gefeiert werden. Ein<br />

paar Ratsherren waren auch<br />

da. Die hatten schon mit den<br />

Handwerkern auf deren gelungene<br />

Arbeit angestoßen – erst<br />

dann ist denen wohl aufgefallen,<br />

dass zu einem gelungenen<br />

Fest noch die passende Musik<br />

fehlt“, lacht Dieter Paukner.<br />

Die Lösung, wenn mal was<br />

hakt: Karl-Heinz Krüger,<br />

selbst Ratsmitglied und <strong>Feuerwehr</strong>mann<br />

– und natürlich<br />

die <strong>Gifhorn</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>,<br />

in diesem Fall repräsentiert<br />

durch ihren Musikzug. „Karl-<br />

Heinz wusste zum Glück, wo er<br />

uns finden kann – auch ohne<br />

erst die 112 zu wählen“, lacht<br />

Saxophon-Veteran Paukner.<br />

„Und Karl-Heinz weiß, dass<br />

die <strong>Feuerwehr</strong> nicht nur für<br />

ernsthafte, lebensbedrohliche<br />

Notfälle jederzeit bereit<br />

ist, sondern dass wir auch<br />

für spontane Späße zu haben<br />

sind. Also sind wir kurzerhand<br />

rüber in den Rohbau, um dort<br />

noch zwei, drei Lieder zu spielen<br />

– und wurden zum Dank<br />

dafür auf ein, zwei Getränke<br />

eingeladen“, verrät Dieter<br />

Paukner – und schiebt nach:<br />

„Naja... ehrlich gesagt haben<br />

wir dann die halbe Nacht auf<br />

der Baustelle verbracht. Mitten<br />

im Dezember.“ Wahrlich<br />

ein einmaliges Erlebnis, nicht<br />

nur für Dieter Paukner, der<br />

auch heute – 15 <strong>Jahre</strong> nach<br />

dieser denkwürdigen Dezembernacht<br />

– immer noch keine<br />

vernünftige Antwort gefunden<br />

hat auf seine berechtigte Frage:<br />

„Welcher Musiker lässt sich<br />

denn schon die Chance entgehen,<br />

als allererste Band in der<br />

größten und schönsten Veranstaltungshalle<br />

unserer Stadt<br />

zu spielen?“<br />

Anita Keller lacht – schließlich<br />

hat sie auch noch eine Geschichte<br />

zu erzählen, in der<br />

ebenfalls Karl-Heinz Krüger<br />

eine entscheidende Rolle<br />

spielt. Es ist die Schützenfest-Story,<br />

die sie am liebsten<br />

zum Besten gibt: „Auch das<br />

Kinderschützenfest beginnt ja<br />

traditionell mit einem Marsch<br />

zum Festplatz. 2016 hat‘s an<br />

diesem Samstag aber nicht<br />

einfach nur ein bisschen geregnet,<br />

so wie wir Gifhoner<br />

das von unserem Schützenfest-Wochenende<br />

nun mal<br />

gewohnt sind“, holt Anita<br />

Keller aus. „Kaum waren wir<br />

losmarschiert, fing‘s schon<br />

an zu nieseln. Und das wurde<br />

dann – nach und nach – immer<br />

schlimmer. Als wir auf der<br />

Hindenburgstraße mitten in<br />

der Innenstadt angekommen<br />

waren, hat‘s so heftig geschüttet,<br />

als hätten unsere Kameraden<br />

sämtliche Hydranten der<br />

Stadt aufgedreht“, lacht die<br />

Der Auftritt auf der großen<br />

Rathaus-Bühne beim<br />

<strong>Gifhorn</strong>er Altstadtfest ist<br />

gern absolvierte Pflicht für<br />

den <strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug.<br />

Foto: Michael Uhmeyer<br />

musikalische Führungskraft.<br />

„So manchem Gast war das<br />

dann leider – aber verständlicherweise<br />

– einfach zu viel: Einige<br />

haben den Umzug wegen<br />

dieser widrigen Bedingungen<br />

vorzeitig verlassen. Unser Musikzug<br />

hätte das aber selbstverständlich<br />

tapfer durchgezogen<br />

bis zum Schützenplatz“,<br />

ist Anita Keller stolz auf die<br />

Moral ihrer Truppe. „Doch<br />

Major Krüger, der den gesamten<br />

Umzug anführte, stellte<br />

mal wieder unter Beweis, wie<br />

spontan, einfallsreich und<br />

rücksichtsvoll er ist.“ Zwischen<br />

Bushaltestelle und Polizeiinspektion<br />

gab er das Kommando<br />

„Links um“ – „und wir<br />

staunten nicht schlecht, als er<br />

dann tatsächlich ins Parkhaus<br />

abgebogen ist“, erzählt Anita<br />

Keller. „Natürlich sind wir ihm<br />

alle gefolgt. Und hatten dadurch<br />

plötzlich ein schützendes<br />

Dach überm Kopf – eines,<br />

das für all unsere Köpfe groß<br />

genug war.“ So konnten alle<br />

Marschierenden ein Päuschen<br />

einlegen. Aber einfach nur<br />

Füße und Finger still halten<br />

und der Dinge harren, die da<br />

kommen, ist kein Fall für den<br />

<strong>Feuerwehr</strong>-Musikzug: „Wir<br />

haben halt einfach zwischen<br />

den parkenden Autos weitergespielt“,<br />

erinnert sich die<br />

Taktgeberin mit einem Strahlen<br />

in ihren Augen. „Nachdem<br />

wir zwei, drei Stücke durchs<br />

Parkdeck geschmettert hatten,<br />

hat der Regen auch so weit<br />

nachgelassen, dass der Major<br />

das Kommando zum Weitermarschieren<br />

geben konnte:<br />

So kamen wir in jenem Jahr<br />

ausnahmsweise mal mit etwas<br />

Verspätung auf dem Festplatz<br />

an – in Uniformen und anderen<br />

Klamotten, die immer<br />

noch triefend nass waren;<br />

dafür aber auch immer noch<br />

mit dem Trompetenecho aus<br />

dem Hindenburg-Parkhaus in<br />

den Ohren“, lacht Anita. „Die<br />

Akustik im Parkdeck hat echt<br />

gut geknallt!“<br />

Wir motzen auf:<br />

Unsere Bahnen werden nun<br />

computergesteuert und ein<br />

40‘‘ Monitor ziert jede einzelne<br />

Bahn – bekannt vom Bowling.<br />

Freizeitzentrum Malibu<br />

Mo. - Fr. ab 17 Uhr,<br />

Sa. - So. ab 15 Uhr, Dienstag Ruhetag<br />

(Bei Nordclubs-Spielen früher)<br />

(Ausnahme: bei<br />

Champions League ab 20 Uhr)<br />

Tel. 05371 / 990815 • Mobil: 0171 / 5227143<br />

40 <strong>KURT</strong> <strong>KURT</strong>41<br />

NEU

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!