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FineTobacco 03/2019

Die Welt perfekt genießen

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dort gut dinieren. Ähnlich geht es im eleganten<br />

Café Landtmann zu. Nahe dem Burgtheater,<br />

dem Rathaus und dem Parlament gelegen<br />

kann man außer Theaterleuten oft auch<br />

Politiker als Sitznachbarn haben.<br />

Wem mehr der Sinn nach Zeitung lesen oder<br />

Aufschreiben der Erlebnisse steht, kann nach<br />

dem Essen eines der vielen, meist ruhigen<br />

Kaffeehäuser gehen, die viel von ihrer Ursprünglichkeit<br />

bewahrt haben und dabei eine<br />

Reise durch verschiedene Stilepochen der<br />

Inneneinrichtung im 20 Jahrhundert machen.<br />

Das Cafe Jelinek, unweit der Einkaufsstraße<br />

Mariahilfer Straße gelegen, überrascht<br />

durch eine Einrichtung an der seit den 50ern<br />

so gut wie gar nichts geändert wurde. Die<br />

Tapeten sind alt und vergilbt und geheizt<br />

wird ausschließlich mit zwei uralten Öfen, die<br />

mit Holz gefeuert werden. Kein Wunder also,<br />

dass das Jelinek oft als Filmkulisse herhält.<br />

Dass so wenig wie möglich geändert wurde<br />

geht auf den Wunsch der Stammkunden<br />

zurück, eine bunte Mischung aus Anwohnern,<br />

Studenten und Künstlern, die ihr altes Café<br />

gerne unverfälscht erhalten wollten. Aber<br />

keine Sorge, Küche und sanitäre Einrichtungen<br />

im Jelinek sind auf der Höhe der Zeit!<br />

Von dort ist es nicht weit zum Wiener Naschmarkt<br />

und wer will, kann von dort aus in<br />

den bei Touristen hauptsächlich wegen des<br />

Hundertwasserhauses und dem Belvedere<br />

bekannten dritten Bezirk von Wien gehen.<br />

Dort gibt es in einer ruhigen Seitenstraße<br />

gelegen das Café Benedikt, ein einfaches<br />

und urgemütliches Café für die Anwohner<br />

der Umgebung.<br />

An zwei Cafés lässt sich beobachten, dass<br />

sich das Wiener Kaffeehaus neu erfindet<br />

und weiter entwickelt. Da ist das ehemalige<br />

Café Dogenhof, früher ein Spielercafé<br />

(Kartenspiele und Pferdewetten) und jetzt<br />

teils ein Café mit guter Küche, teils ein Verkaufs-<br />

und Showroom für allerhand analoge<br />

Geräte (Foto, Schreibmaschinen und Audio)<br />

einschließlich eines analogen Aufnahmestudios.<br />

Am Anfang der Josefstädter Straße<br />

liegt das Café Eiles. In älteren Reiseführern<br />

wird es noch als verschlafen und altertümlich<br />

beschrieben, aber der neue Betreiber Gert<br />

Kunze hat das Kunststück fertiggebracht,<br />

das Café von Grund auf zu renovieren, aber<br />

dabei dessen Seele zu erhalten. Zudem ist im<br />

Café Eiles ein junges Team am Werk, was der<br />

klassischen Umgebung zusätzlich Dynamik<br />

verleiht. Das Wiener Kaffeehaus ist also keineswegs<br />

ein Stück Nostalgie sondern durchaus<br />

lebendig und für die Zukunft gerüstet

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