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Berliner Zeitung 17.09.2019

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6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 216 · D ienstag, 17. September 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

DAX-30 in Punkten<br />

17.6.19<br />

17.6.19<br />

MÄRKTE<br />

▼ 12380,31 (–0,71 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

17.6.19<br />

Stand der Daten:16.09.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

16.9.19<br />

▲ 67,77 (+12,5 %)<br />

16.9.19<br />

▼ 1,1031 (–0,59 %)<br />

Quelle<br />

aus DAXund MDAX vom16.09.zum Vortag<br />

16.9.19<br />

Cancom 53,75 +5,08 WWWWWWWWWWW<br />

Wirecard 153,65 +2,54 WWWWWW<br />

Siltronic NA 72,84 +2,33 WWWWWW<br />

Telefonica Deutschl. 2,54<br />

+1,03 WWW<br />

E.ON NA 8,92 +0,96 WWW<br />

Osram Licht NA 37,70 +0,53 WW<br />

Verlierer<br />

aus DAXund MDAX vom16.09.zum Vortag<br />

Airbus 121,16 WWWWWWWW –3,41<br />

Commerzbank 5,87 WWWWWWW –3,28<br />

Fielmann 64,50 WWWWWWW –3,23<br />

DeliveryHero 43,26 WWWWWWW –2,96<br />

Lufthansa vNA 14,52 WWWWWWW –2,84<br />

HeidelbergCement 67,88 WWWWWW –2,72<br />

Leitbörsen imÜberblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 16.09. ±% z. 13.09.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) –0,89<br />

3574/2909 3518,45<br />

CAC 40(FR) – 0,94<br />

5673/4556 5602,23<br />

S&P UK(UK) – 0,58<br />

1562/1323 1479,34<br />

RTS (RU) +1,98<br />

1414/1033 1396,09<br />

IBEX (ES) –0,94<br />

9665/8286 9052,00<br />

Dow Jones (US) –0,54<br />

27399/21713 27071,83<br />

Bovespa (BR) –0,06<br />

106650/76677103438,30<br />

Nikkei (JP) +1,05<br />

24448/18949 21988,29*<br />

Hang Seng (HK) –0,81<br />

30280/24541 27091,01<br />

Stx Singap. 20 (SG) +0,43<br />

1657/1350 1601,93<br />

Tagesgeld Zins p.a. für Beträge<br />

Kundenkontakt ab 1€ 5.000€ 50.000€<br />

Advanzia */**<br />

advanzia.com - 1,00 1,00<br />

Renault Bank direkt */**<br />

renault-bank-direkt.de 0,70 0,70 0,70<br />

Ikano Bank **<br />

ikanobank.de 0,34 0,34 0,34<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,31 0,31 0,31<br />

RaboDirect **<br />

rabodirect.de 0,30 0,30 0,30<br />

ING *<br />

ing.de 1,00 1,00 1,00<br />

Santander<br />

santander.de 0,03 0,03 0,03<br />

Postbank<br />

postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse (Online)<br />

berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />

mbsdirekt.de 0,01 0,01 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />

Sparda-Bank Berlin (Online)<br />

sparda-b.de - 0,001 0,001<br />

BBBank<br />

bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

Mittelwert von 85 Banken 0,17 0,17 0,16<br />

*Neukunden /Neuanlagen<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch), Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen<br />

(Samstag).<br />

Quelle: FMH-Finanzberatung<br />

Der Osram-Betriebsrat will denKaufinteressenten AMS nicht zumZug kommen lassen.<br />

Osram-Beschäftigte fürchten um Jobs<br />

Traditionskonzern steht vor dem Verkauf –aggressives Auftreten des Bieters verstört Belegschaft<br />

Von Thomas Magenhein<br />

Die Bieterschlacht um den<br />

Münchner Traditionskonzern<br />

Osram entwickelt<br />

Züge einer feindlichen<br />

Übernahme. „Das ist kein<br />

freundlicher Akt“, findet IG-Metall-<br />

Vorstand Irene Schulz. „Das Vorgehen<br />

ist aggressiv“, bekräftigt Osram-<br />

Gesamtbetriebsratschef Thomas<br />

Wetzel. Beide sprechen vomKaufangebot<br />

des kleinen österreichischen<br />

Sensorspezialisten AMS.<br />

Der will Osram für rund 4,3 Milliarden<br />

auf Pump kaufen und bietet<br />

damit ein Zehntel mehr als die beiden<br />

Finanzinvestoren Bain und Carlyle.<br />

Mit Letzteren könnten sich Gewerkschaft<br />

und Belegschaft anfreunden.<br />

Eine Übernahme durch AMS<br />

wäreriskanter für Jobs und Standorte<br />

als eine durch Bain und Carlyle, behaupten<br />

IG Metall und Betriebsräte.<br />

Käme AMS zum Zuge drohten betriebsbedingte<br />

Kündigungen, so die<br />

Befürchtung. In der Pflichtstellungnahme<br />

des Osram-Aufsichtsrats hat<br />

die Arbeitnehmerseite deshalb<br />

gegen das AMS-Kaufangebot gestimmt.<br />

Auch der Osram-Vorstand<br />

unter Olaf Berlien äußerte Bedenken,<br />

empfahl letztlich aber eine Annahme<br />

der AMS-Offerte zu 38,50 Euro je Osram-Aktie.Das<br />

Angebotsei aber nur<br />

aus finanzieller Sicht attraktiv,relativierteBerlien.Esenthalteeinigekritische<br />

Punkte hinsichtlich Strategie,<br />

Standorten und Integrationskonzept,<br />

also praktisch auf der gesamten<br />

900 Arbeitsplätze weg?<br />

Siemens Gamesasoll Unternehmensteile des Windkraftanlagenbauers Senvion übernehmen<br />

Von Eckart Gienke<br />

Nach Wochen der Unsicherheit<br />

lichtensichdieNebelumdieZukunft<br />

des insolventen WindanlagenbauersSenvion.Vondenzuletztnoch<br />

1400 Arbeitsplätzen in Deutschland<br />

werden voraussichtlich 900 wegfallen,<br />

aber auch die übrigen 500 sind<br />

noch nicht gesichert. Der deutschspanische<br />

Anlagenbauer Siemens<br />

Gamesa soll Teile des Unternehmens<br />

übernehmen, wie Senvion am Montag<br />

mitteilte.<br />

Dabei handele es sich um ausgewählte<br />

europäische Service- und<br />

Onshore-Segmente. Der Gläubigerausschuss<br />

habe einer entsprechenden<br />

Exklusivvereinbarung zugestimmt.<br />

Damit würden die Parteien<br />

nunmehr in die Schlussphase der<br />

Vergleich: Wenn AMSbei<br />

Osram zum Zug kommt,<br />

dann übernimmt David den<br />

Goliath. AMS mit Sitz in<br />

Premstetten bei Graz kommt<br />

auf 9000 Mitarbeiter und zuletzt<br />

1,4 Milliarden Euro Umsatz.<br />

Mehr als die Hälfte davongeht<br />

auf den Großkunden<br />

Apple zurück. Osram<br />

beschäftigt hingegen rund<br />

26000 Leute bei 3,8 Milliarden<br />

Euro Umsatz.<br />

operativen Seite. Bemerkenswert ist<br />

auch, dass Berlien eigene Osram-Aktien<br />

nicht verkaufen will.<br />

AMS-Chef Alexander Everke ist<br />

dagegen sicher, zum Zuge zu kommen.<br />

„Wir kriegen sie“, meinte er<br />

über die 62,5 Prozent Osram-Aktien,<br />

die neuerdings als Annahmeschwelle<br />

der eigenen Offerte dienen. Bisher<br />

galten 70 Prozent als Minimum. Und<br />

werdie Schwelle senkt, ist sich erfahrungsgemäß<br />

seiner Sache nicht wirklich<br />

sicher.Für IG Metall und Osram-<br />

Betriebsräte ist das außerdem ein<br />

weiteres Indiz für Sprunghaftigkeit<br />

und Unzuverlässigkeit vonAMS. Ein<br />

erstes Übernahmeangebot für Osram<br />

hatten die Österreicher binnen<br />

DAVID ÜBERNIMMT GOLIATH<br />

Wachstum: AMS mag auf<br />

den ersten Blick klein erscheinen.<br />

Allerdings ist der<br />

Umsatz der Österreicher in<br />

den vergangenen Jahren im<br />

Schnitt um fast die Hälfte<br />

jährlich gewachsen und damit<br />

so stark wie bei keinem<br />

Konkurrenten weltweit. Die<br />

operativeAMS-Margeliegt<br />

zudem bei über einem Viertel.<br />

Auch das gilt als ausgesprochen<br />

hoch.<br />

Risiko: Banken sehen im<br />

Gegensatz zur IG Metall das<br />

Kaufangebot vonBain und<br />

Carlyle als riskanter an. Für<br />

den kreditfinanzierten Anteil<br />

ihrer Offerte wollen Geldgeber<br />

im Schnitt 8Prozent haben.<br />

AMS berechnen finanzierende<br />

Banken dagegen<br />

unter 4Prozent Zinsen. Auch<br />

kann AMS Synergien im Umfang<br />

von300 Millionen Euro<br />

heben.<br />

24 Stunden wieder zurückgezogen,<br />

umwenigeWochenspätererneutanzutreten.<br />

Der jetzige Anlauf sei finanziell<br />

der Offerte von Bain und Carlyle<br />

überlegen sowie hinsichtlich Jobund<br />

Standortgarantien gleichwertig,<br />

sagt Everke. Auf dem Papier stimme<br />

das, räumte Gewerkschafterin<br />

Schulz ein. Bei AMS sei sie aber viel<br />

skeptischer,dass die dreijährigen Garantien<br />

für deutsche Standorte auch<br />

eingelöst werden. Inklusive bestehender<br />

AMS- und Osram-Schulden<br />

ginge das kreditfinanzierte Gesamtgebilde<br />

mit der enormen Schuldenlast<br />

von 6,4 Milliarden Euro an<br />

den Start. Bain und Carlyle dagegen<br />

Verhandlungen eintreten, die bis Ende<br />

September dauern könne. Die<br />

Turbinenfertigung in Bremerhaven<br />

mit 200 Mitarbeitern dagegen steht<br />

zum Jahresende vor der Schließung.<br />

Bereits in diesem Monat werden die<br />

ersten Kündigungen ausgesprochen.<br />

Derschleswig-holsteinische Wirtschaftsminister<br />

Bernd Buchholz<br />

(FDP) nannte den 26. September als<br />

geplantenTerminfürdieUnterzeichnung<br />

der Verträge. „Noch ist nichts<br />

unterschrieben, die Unsicherheit<br />

bleibt noch bestehen“, sagte Buchholz<br />

in Kiel. Unter den gegebenen<br />

Umständen habe der Insolvenzverwalter<br />

keine andere Möglichkeit gehabt.In<br />

derSenvion-Mitteilungheißt<br />

es, für die übrigen Geschäftsfelder<br />

prüfe das Unternehmen Optionen<br />

und setzedie Verhandlungen mit Investoren<br />

fort. Buchholz machte jedoch<br />

deutlich, dass er keine weiteren<br />

Verkäufe von Unternehmensteilen<br />

mehr erwarte, auch wenn man die<br />

Hoffnung nie aufgeben solle.<br />

Planungen unklar<br />

Wenn der Einstieg von Siemens Gamesa<br />

umgesetzt würde, könnten in<br />

Schleswig-Holstein 300 Mitarbeiter<br />

ihren Jobbehalten, 280 Arbeitsplätze<br />

fielen sofort und weitere 200 etwas<br />

später weg. DieGewerkschaft IG Metallgehtdavonaus,dassrund900von<br />

den gegenwärtig noch 1400 Senvion-<br />

Beschäftigten ihren Jobverlieren.<br />

„Mit dem geplanten Verkauf von<br />

Teilen des Unternehmens an Siemens<br />

Gamesa zeichnet sich nur für<br />

500 der einstmals 1800 Beschäftigten<br />

in Deutschland eine Übernahme<br />

FOTO: MATTHIAS BALK/DPA<br />

würden eine Übernahme zu zwei<br />

Dritteln aus Eigenmitteln finanzieren.<br />

Dazu hat AMS schon einen Stellenabbau<br />

vorallem in der Münchner<br />

Osram-Zentrale angekündigt. Einige<br />

hundert Jobs dürfte das kosten, sagt<br />

Everke. Doppelfunktionen würden<br />

aufgelöst, Fertigungsstandorte im<br />

Ausland angepasst. Gleichzeitig ködertermit<br />

dem Aufbau einiger hundertStellen<br />

im Regensburger Osram-<br />

Hauptwerk.<br />

Aufjeden Fall verkaufen will AMS<br />

bei einer Übernahme das Osram-Digitalgeschäft<br />

mit zuletzt 900 Millionen<br />

Euro Jahresumsatz und weltweit<br />

rund 5000 Beschäftigten. Das ist ein<br />

Viertel der gesamten Konzernumsätze<br />

und knapp ein Fünftel der Gesamtbelegschaft.<br />

IG Metall und Betriebsräte<br />

werten das als Zerschlagung,<br />

die quer durch ganzeWerke gehe.<br />

Soproduziert die Hälfte der Belegschaft<br />

im 690 Leute starken Werk<br />

Berlin voneinem Spartenverkauf betroffene<br />

Produkte.<br />

IG Metall und Betriebsräten ist<br />

auch mulmig, weil AMS plant,<br />

17000 Osram-Patente nach Singapur<br />

zuverlagern,woderAMS-Großaktionär<br />

Temasek sitzt. Zudem hätten die<br />

Österreicher noch nie eine Übernahme<br />

in der Dimension vonOsram gemanagt.<br />

Die Münchner sind hinsichtlich<br />

Stellen und Umsatz dreimal<br />

größer als AMS. DieÖsterreicherwiederum<br />

sind profitabler und wachstumsstärker.<br />

Davon würden Osram<br />

und seine Belegschaft profitieren,<br />

meint Everke.<br />

durch den neuen Investor ab“, sagte<br />

Meinhard Geiken, Bezirksleiter der<br />

IG Metall Küste. Weder die Gewerkschaft<br />

noch Buchholz konnten sagen,<br />

welche Standorte in welchem<br />

Umfang betroffen sein werden. Das<br />

hänge auch vonden bisher nicht bekannten<br />

Planungen des Investors ab.<br />

Die IGMetall sei froh über jeden<br />

Beschäftigen, der übernommen werde,sagte<br />

Geiken. „Wir haben aber bis<br />

zuletzt gehofft, dass auch bei einer<br />

ZerschlagungmehrBeschäftigteeine<br />

langfristige Perspektive bekommen.“<br />

Für die Arbeitnehmer wurde<br />

eine Transfergesellschaft für vier Monate<br />

vereinbart, falls Siemens Gamesa<br />

einsteigt. Senvion hatte im April<br />

Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet<br />

und sich auf die Suche nach<br />

Investoren begeben. (dpa)<br />

Tunnel und<br />

Tiefbahnhof<br />

für Frankfurt<br />

Mehr Platz und acht<br />

Minuten wenigerFahrzeit<br />

Von Isabell Scheuplein<br />

Für den geplanten milliardenschweren<br />

Baueines neuen unterirdischen<br />

Fernbahnhofs in Frankfurt<br />

will der Bund Kosten und Folgen für<br />

den Zugverkehr untersuchen. Der<br />

Hauptbahnhofalseinerderwichtigsten<br />

Eisenbahnknoten Deutschlands<br />

solle damit entlastet werden, teilten<br />

die Deutsche Bahn und das Bundesverkehrsministerium<br />

mit.<br />

Mit Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie<br />

wirdimFrühjahr 2021 gerechnet,<br />

fertig sein könnten der mehrere<br />

Kilometer lange Tunnel und der<br />

Tiefbahnhof frühestens 2035 oder<br />

2036, wie Verkehrsstaatssekretär<br />

Enak Ferlemann sagte. Bisher rechnet<br />

der Bund mit Kosten in Höhe von<br />

3,56 Milliarden Euro.<br />

Das Konzept sieht den Bau eines<br />

neuen Tunnels für den Fernverkehr<br />

vor, der den Frankfurter Hauptbahnhof<br />

von West nach Ost unterqueren<br />

und dort anvier neue, unterirdische<br />

Gleise angeschlossen werden soll.<br />

Diese sind als Ergänzung der vorhandenen<br />

oberirdischen Gleise gedacht.<br />

Die Machbarkeitsstudie soll zeigen,<br />

ob Tunnel und Tiefbahnhof überhaupt<br />

realisierbar sind.<br />

Hochgeschwindigkeitszüge und<br />

ein Kopfbahnhof wie derzeit in<br />

Frankfurtseien nicht vereinbar,denn<br />

dabei müssten die Züge nach dem<br />

Halt die Richtung wechseln, sagte<br />

Ferlemann. Der Frankfurter Hauptbahnhof<br />

sei ein „absoluter Kristallisationspunkt“<br />

im gesamten deutschen<br />

Schienennetz. Wenn es dort<br />

verstopft sei, komme der ganzebundesweite<br />

Takt durcheinander. Laut<br />

Bahn fahren zwei Drittel aller Fernzüge<br />

durch Frankfurt.<br />

„Nadelöhr beseitigen“<br />

Es sollen auch mehrereVarianten für<br />

die Streckenführung des zweigleisigen<br />

Tunnels erarbeitet werden.<br />

Nördlich oder südlich des Mains wird<br />

nach Korridoren gesucht. Zudem<br />

geht es in der Studie um Kosten und<br />

Auswirkungen des Projekts auf den<br />

Bahnverkehr.Erstdanach werdeentschieden,<br />

ob und wie das Vorhaben<br />

umgesetzt werde, sagte Ferlemann.<br />

Wenn sich der Fernverkehr nach<br />

dem Bau von Tunnel und Tiefbahnhof<br />

oberirdische Fahrten durchs<br />

Stadtgebiet sparen kann und der<br />

Richtungswechsel im Kopfbahnhof<br />

entfällt, könnte dies den bisherigen<br />

Berechnungen zufolge proZug bis zu<br />

acht Minuten Ersparnis bringen.<br />

Dies sei im Schienenverkehr „gewaltig“,<br />

sagte Ferlemann. Zugleich sei<br />

oberirdisch mehrPlatzfürdenRegionalverkehr.<br />

Zustimmung zu dem Projekt kam<br />

vom Fahrgastverband Pro Bahn.<br />

„Damit würde ein Nadelöhr beseitigt“,<br />

sagte der Landesvorsitzende<br />

Thomas Kraft. VonMannheim nach<br />

Fulda und von Köln nach Würzburg<br />

etwa wären die Züge damit deutlich<br />

schneller unterwegs. Kraft plädierte<br />

dafür, den unterirdischen Bahnhof<br />

so flexibel auszulegen, dass er auch<br />

auf lange Sicht genügend Kapazität<br />

habe.Auch die Stadt Frankfurtsowie<br />

der Rhein-Main-Verkehrsverbund<br />

äußerten sich positiv. (dpa)<br />

Der Frankfurter Kopfbahnhof giltals<br />

Bremsklotz im Zugverkehr. FOTO: A.ARNOLD/DPA

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