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2019/41 - Unternehmen [!] 69

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SPEZIAL unternehmen [!]<br />

Das virtuelle Haus<br />

BIM Der digitale Zwilling hält Einzug in der Baubranche: Per Computeranimation wird der<br />

gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes erfasst, erst dann wird wirklich gebaut.<br />

Beim Umbau des Weserstadions half ein<br />

digitales, dreidimensionales Modell.<br />

Der Blick ist etwas verstellt.<br />

Auf seinem Platz<br />

hinter einer Dachstütze<br />

überblickt der Fußballfan<br />

nicht das ganze Stadion. Auf<br />

einem anderen Sitz sieht er die<br />

Anzeigetafel nicht optimal. Obwohl<br />

auf einzelnen Plätzen das<br />

Sichtfeld ohnehin schon eingeschränkt<br />

ist, wurden beim Umbau<br />

des Weserstadions sichtversperrende<br />

Dachstützen verwendet.<br />

Der Grund: Freitragende<br />

Stadiondächer sind teurer. Dass<br />

sich die Bremer Bauherren beim<br />

Umbau für die günstige, gestützte<br />

Dachvariante entschieden haben,<br />

liegt an einem digitalen<br />

Zwilling mit 3D-Modell.<br />

Simulation aus Sicht der Fans<br />

Geplant hat diesen Eberhard<br />

Beck. Der Stuttgarter ist<br />

BIM-Experte der Bundesarchitektenkammer.<br />

BIM steht für<br />

Building Information Modeling,<br />

und meint eine virtuelle Methodik,<br />

die den gesamten Lebenszyklus<br />

eines Gebäudes beschreibt:<br />

von der Planung bis<br />

zum Rückbau. „Wir erstellen einen<br />

digitalen Klon“, verdeutlicht<br />

Architekt Beck, dessen<br />

dreidimensionales Modell<br />

Grundlage für den Umbau des<br />

Fußballstadions an der Weser<br />

war. In dieser Simulation konnten<br />

die Bauherren von jedem der<br />

mehr als 42 000 Sitzplätze die<br />

Fan-Perspektive einnehmen. Ihr<br />

Urteil: Die Sichteinschränkungen<br />

sind vertretbar. Daher wurde<br />

das Dach günstiger gebaut.<br />

Auch auf der derzeit in Heilbronn<br />

stattfindenden Bundesgartenschau<br />

kam BIM zum Einsatz.<br />

Ein Holz- sowie ein Carbon-Pavillon<br />

wurden mit Hilfe<br />

eines Datenmodells zuerst komplett<br />

simuliert – und danach gebaut.<br />

„Dabei wird jedes Bauteil<br />

nicht nur gezeichnet, sondern<br />

mit Parametern hinterlegt“, erklärt<br />

Beck den Unterschied zu<br />

herkömmlichen Plänen und

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