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LEUTE<br />
NEUE CDS<br />
Zurück zum Groove<br />
Tim Bendzko, CD: Filter<br />
(BMG). Bendzko hatte sich<br />
in einen Sackgasse manövriert.<br />
Sanfte Stimme, viel<br />
zu softe Arrangements. Das<br />
Vorgängeralbum kannte<br />
nur eine<br />
Richtung.<br />
Richtung<br />
Langeweile.<br />
Aber es<br />
gibt wieder<br />
Hoffnung.<br />
Nicht, dass Tim Bendzko<br />
jetzt rocken würde. Aber<br />
die Beats werden aufgedreht.<br />
Bendzko groovt wieder,<br />
vorsichtig, aber immerhin.<br />
Kool Savas rappt in<br />
„Nicht genug“, das vorwärts<br />
marschierende<br />
„Hoch“ hat das Zeug zur<br />
Hymne. Ganz passabel.<br />
Jazz im Hynde-Park<br />
Chrissie Hynde, CD: Valve<br />
bone woe (BMG). Dass<br />
die Pretenders-Sängerin<br />
auch<br />
das Zeug<br />
zur Grand<br />
Dame des<br />
Jazz hat,<br />
hätte man nicht gedacht.<br />
Mal im Burt-Bacharach-<br />
Style („Caroline, no“), mal<br />
als Barjazz („Once Iloved“)<br />
covert sie mit gelebter Stimme<br />
Brian Wilson, Ray Davies<br />
oder Charles Mingus.<br />
Einfach großartig. STH<br />
NEUE DVDS<br />
Nach dem Krieg<br />
Winter 1946: Rachel Morgan<br />
(Keira Knightley)<br />
kommt im<br />
zerbombten<br />
Hamburg<br />
an. Sie<br />
wird wieder<br />
bei ihrem<br />
Ehemann<br />
Lewis<br />
(Jason<br />
Clarke) leben, einem britischen<br />
Oberstleutnant, der<br />
damit beauftragt ist, Hamburg<br />
wiederaufzubauen.<br />
Die Stadt ist zerstört, die<br />
Beziehung kaputt. Beide<br />
ziehen bei einem deutschen<br />
Witwer (Alexander Skarsgard)<br />
und seiner Tochter<br />
ein. „Niemandsland: The<br />
Aftermath“ (Fox, DVD –<br />
12,99 Euro, BD –13,99 Euro)<br />
ist ein gefühlvoll, aber<br />
viel zu melodramatisch<br />
inszenierter Film über<br />
die Situation im Nachkriegs-Deutschland.<br />
Bonusmaterial: entfallene<br />
Szenen, Entstehung der visuellen<br />
Effekte, First Look,<br />
Galerie, Kinotrailer.<br />
Zazie Beetz<br />
Berlins<br />
schönster<br />
Joker<br />
Im Kino-Hit „Joker“ brilliert<br />
Joaquin Phoenix (44) derzeit<br />
als irrer Comic-Bösewicht.<br />
Aber was ist ein Mann ohne<br />
die Frau an seiner Seite? Die<br />
<strong>Berliner</strong>in Zazie Beetz (28),<br />
Tochter eines Schreiners aus<br />
Lichtenberg, spielt die Rolle<br />
der Joker-Geliebten. Beetz,<br />
geboren 1991 in der Charité,<br />
ist der neue Stern am Kino-<br />
Himmel. Als nächstes spielt<br />
sie mit Natalie Portman (38).<br />
In der Brust von Zazie Beetz<br />
schlagen zwei Herzen: Sie ist<br />
Deutsche und Amerikanerin,<br />
wuchs teils in Charlottenburg<br />
und teils in New York auf –und<br />
in den Ferien ging es zu den<br />
Großeltern nach Lichtenberg.<br />
Das alles entspringt der großen<br />
Romanze ihrer Eltern: Ihren<br />
Ost-<strong>Berliner</strong> Papa zog es nach<br />
der Wende in die USA, wo er<br />
Zazies Mutter kennenlernte –<br />
eine New Yorker Sozialarbeiterin.<br />
Seither ist die Familie auf<br />
zwei Kontinenten zu Hause.<br />
Fotos: WireImage/Amy Sussman, AP<br />
In einem Interview beschrieb<br />
Zazie ihr Leben als Hin und<br />
Her. Nach High-School-Zeit<br />
und Studium in New York sei<br />
sie zwar irgendwie mehr Amerikanerin<br />
–„aber ich habe in<br />
Berlin immer noch mein Herz“.<br />
Mit ihrem Papa spricht sie<br />
Deutsch, Opa und Oma wohnen<br />
weiter an der Landsberger Allee<br />
und vor der Kino-Karriere<br />
hat Zazie auch mal in einem<br />
Klamotten-Laden am Alex gejobbt.<br />
Dass wird sie künftig<br />
nicht mehr tun müssen, denn<br />
nach Kurzfilm-Rollen und einem<br />
Auftritt in „Deadpool 2“ im<br />
vorigen Jahr ist sie nun ganz<br />
oben im Star-Geschäft angekommen.<br />
So schnell geht es<br />
SEITE17<br />
BERLINER KURIER, Montag, 14. Oktober 2019<br />
Der sexy Co-Star von Film-Bösewicht Joaquin Phoenix hat Wurzeln in Lichtenberg<br />
Schauspiel-Genie Joaquin Phoenix<br />
als krimineller Psychopath „Joker“<br />
Die <strong>Berliner</strong>in Zazie<br />
Beetz kommt im tief<br />
ausgeschnittenen<br />
Kleid zur „Joker“-<br />
Weltpremiere.<br />
manchmal. Dabei hat Zazie in<br />
ihrer erst wenige Jahre zurückliegenden<br />
Uni-Zeit nicht mal<br />
Schauspiel studiert, sondern<br />
Französisch und Literatur.<br />
Als Naturtalent mit dem richtigen<br />
Instinkt zeigte sie sich<br />
jetzt auch auf der US-Premiere<br />
von „Joker“ in Hollywood. Ihre<br />
Entscheidung, sich im supertief<br />
ausgeschnittenen Glitzerkleid<br />
zu zeigen, sorgte für fast<br />
so viel Aufmerksamkeit wie der<br />
oscarverdächtige Film selbst.<br />
In den deutschen Kinos läuft<br />
„Joker“ seit 10. Oktober. Neben<br />
Beetz und Joaquin Phoenix ist<br />
Norbert De Niro (76) zu sehen.<br />
Noch kein deutscher Kino-<br />
Start steht für den nächsten<br />
Film mit Zazie Beetz fest –das<br />
Science-Fiction-Drama „Lucy<br />
in the sky“. In den USA läuft der<br />
Streifen seit 4. Oktober. Der<br />
Film basiert auf den kriminellen<br />
Aktivitäten einer realen US-<br />
Astronautin, gespielt von Natalie<br />
Portman. Zazie Beetz spielt<br />
ihre Kollegin Erin. M. Wilms