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Berliner Kurier 14.10.2019

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LEUTE<br />

NEUE CDS<br />

Zurück zum Groove<br />

Tim Bendzko, CD: Filter<br />

(BMG). Bendzko hatte sich<br />

in einen Sackgasse manövriert.<br />

Sanfte Stimme, viel<br />

zu softe Arrangements. Das<br />

Vorgängeralbum kannte<br />

nur eine<br />

Richtung.<br />

Richtung<br />

Langeweile.<br />

Aber es<br />

gibt wieder<br />

Hoffnung.<br />

Nicht, dass Tim Bendzko<br />

jetzt rocken würde. Aber<br />

die Beats werden aufgedreht.<br />

Bendzko groovt wieder,<br />

vorsichtig, aber immerhin.<br />

Kool Savas rappt in<br />

„Nicht genug“, das vorwärts<br />

marschierende<br />

„Hoch“ hat das Zeug zur<br />

Hymne. Ganz passabel.<br />

Jazz im Hynde-Park<br />

Chrissie Hynde, CD: Valve<br />

bone woe (BMG). Dass<br />

die Pretenders-Sängerin<br />

auch<br />

das Zeug<br />

zur Grand<br />

Dame des<br />

Jazz hat,<br />

hätte man nicht gedacht.<br />

Mal im Burt-Bacharach-<br />

Style („Caroline, no“), mal<br />

als Barjazz („Once Iloved“)<br />

covert sie mit gelebter Stimme<br />

Brian Wilson, Ray Davies<br />

oder Charles Mingus.<br />

Einfach großartig. STH<br />

NEUE DVDS<br />

Nach dem Krieg<br />

Winter 1946: Rachel Morgan<br />

(Keira Knightley)<br />

kommt im<br />

zerbombten<br />

Hamburg<br />

an. Sie<br />

wird wieder<br />

bei ihrem<br />

Ehemann<br />

Lewis<br />

(Jason<br />

Clarke) leben, einem britischen<br />

Oberstleutnant, der<br />

damit beauftragt ist, Hamburg<br />

wiederaufzubauen.<br />

Die Stadt ist zerstört, die<br />

Beziehung kaputt. Beide<br />

ziehen bei einem deutschen<br />

Witwer (Alexander Skarsgard)<br />

und seiner Tochter<br />

ein. „Niemandsland: The<br />

Aftermath“ (Fox, DVD –<br />

12,99 Euro, BD –13,99 Euro)<br />

ist ein gefühlvoll, aber<br />

viel zu melodramatisch<br />

inszenierter Film über<br />

die Situation im Nachkriegs-Deutschland.<br />

Bonusmaterial: entfallene<br />

Szenen, Entstehung der visuellen<br />

Effekte, First Look,<br />

Galerie, Kinotrailer.<br />

Zazie Beetz<br />

Berlins<br />

schönster<br />

Joker<br />

Im Kino-Hit „Joker“ brilliert<br />

Joaquin Phoenix (44) derzeit<br />

als irrer Comic-Bösewicht.<br />

Aber was ist ein Mann ohne<br />

die Frau an seiner Seite? Die<br />

<strong>Berliner</strong>in Zazie Beetz (28),<br />

Tochter eines Schreiners aus<br />

Lichtenberg, spielt die Rolle<br />

der Joker-Geliebten. Beetz,<br />

geboren 1991 in der Charité,<br />

ist der neue Stern am Kino-<br />

Himmel. Als nächstes spielt<br />

sie mit Natalie Portman (38).<br />

In der Brust von Zazie Beetz<br />

schlagen zwei Herzen: Sie ist<br />

Deutsche und Amerikanerin,<br />

wuchs teils in Charlottenburg<br />

und teils in New York auf –und<br />

in den Ferien ging es zu den<br />

Großeltern nach Lichtenberg.<br />

Das alles entspringt der großen<br />

Romanze ihrer Eltern: Ihren<br />

Ost-<strong>Berliner</strong> Papa zog es nach<br />

der Wende in die USA, wo er<br />

Zazies Mutter kennenlernte –<br />

eine New Yorker Sozialarbeiterin.<br />

Seither ist die Familie auf<br />

zwei Kontinenten zu Hause.<br />

Fotos: WireImage/Amy Sussman, AP<br />

In einem Interview beschrieb<br />

Zazie ihr Leben als Hin und<br />

Her. Nach High-School-Zeit<br />

und Studium in New York sei<br />

sie zwar irgendwie mehr Amerikanerin<br />

–„aber ich habe in<br />

Berlin immer noch mein Herz“.<br />

Mit ihrem Papa spricht sie<br />

Deutsch, Opa und Oma wohnen<br />

weiter an der Landsberger Allee<br />

und vor der Kino-Karriere<br />

hat Zazie auch mal in einem<br />

Klamotten-Laden am Alex gejobbt.<br />

Dass wird sie künftig<br />

nicht mehr tun müssen, denn<br />

nach Kurzfilm-Rollen und einem<br />

Auftritt in „Deadpool 2“ im<br />

vorigen Jahr ist sie nun ganz<br />

oben im Star-Geschäft angekommen.<br />

So schnell geht es<br />

SEITE17<br />

BERLINER KURIER, Montag, 14. Oktober 2019<br />

Der sexy Co-Star von Film-Bösewicht Joaquin Phoenix hat Wurzeln in Lichtenberg<br />

Schauspiel-Genie Joaquin Phoenix<br />

als krimineller Psychopath „Joker“<br />

Die <strong>Berliner</strong>in Zazie<br />

Beetz kommt im tief<br />

ausgeschnittenen<br />

Kleid zur „Joker“-<br />

Weltpremiere.<br />

manchmal. Dabei hat Zazie in<br />

ihrer erst wenige Jahre zurückliegenden<br />

Uni-Zeit nicht mal<br />

Schauspiel studiert, sondern<br />

Französisch und Literatur.<br />

Als Naturtalent mit dem richtigen<br />

Instinkt zeigte sie sich<br />

jetzt auch auf der US-Premiere<br />

von „Joker“ in Hollywood. Ihre<br />

Entscheidung, sich im supertief<br />

ausgeschnittenen Glitzerkleid<br />

zu zeigen, sorgte für fast<br />

so viel Aufmerksamkeit wie der<br />

oscarverdächtige Film selbst.<br />

In den deutschen Kinos läuft<br />

„Joker“ seit 10. Oktober. Neben<br />

Beetz und Joaquin Phoenix ist<br />

Norbert De Niro (76) zu sehen.<br />

Noch kein deutscher Kino-<br />

Start steht für den nächsten<br />

Film mit Zazie Beetz fest –das<br />

Science-Fiction-Drama „Lucy<br />

in the sky“. In den USA läuft der<br />

Streifen seit 4. Oktober. Der<br />

Film basiert auf den kriminellen<br />

Aktivitäten einer realen US-<br />

Astronautin, gespielt von Natalie<br />

Portman. Zazie Beetz spielt<br />

ihre Kollegin Erin. M. Wilms

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