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STAHL + TECHNIK 11 2019 Leseprobe

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54 | <strong>TECHNIK</strong><br />

Kokserzeugung für die Hochofen-Konverter-Route<br />

Moderne Verkokungstechnologien zur<br />

Erzeugung von hochqualitativem Koks<br />

Trotz intensiver Diskussionen über die Reduzierung der CO 2 -Emissionen in der deutschen Stahlindustrie wird die<br />

Hochofen-Konverter-Route für eine Übergangsphase das wichtigste Stahlherstellungsverfahren bleiben, denn<br />

die Entwicklung und industrielle Umsetzung neuer bahnbrechender Technologien werden noch Zeit in Anspruch<br />

nehmen. Daher sind die Hochofenbetreiber weiterhin auf hochqualitativen Koks angewiesen. Dieser Beitrag gibt<br />

einen Überblick über die Verkokungstechnologien in Deutschland. Hierbei werden die beiden Verfahren<br />

Schüttbetrieb und Stampfbetrieb verglichen und über ihre Vor- und Nachteile diskutiert. Große Anstrengungen<br />

wurden unternommen, um Überwachungs- und Steuersysteme zu verbessern, beispielsweise die<br />

Temperaturmessung des Kokses und der Koksbatterien sowie die Einzelkammerdruckregelung. Entwickelt und<br />

angewendet werden anspruchsvolle Steuertechniken, wie etwa die Fuzzy-Reglung. Besondere Aufmerksamkeit<br />

gilt auch dem Umweltschutz, um die zunehmend strengeren Regularien einhalten zu können. Darüber hinaus<br />

wird ständig an der Verbesserung der Koksqualität gearbeitet, insbesondere hinsichtlich des CSR-Wertes.<br />

Hierbei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Auswahl der Kokskohlen und auf der Überwachung und<br />

Kontrolle der Kohlequalität. Der Einsatz von hochqualitativem Koks ermöglicht den Hochofenbetreibern eine<br />

hohe Kohleeinblasrate und einen entsprechend geringen Koksverbrauch.<br />

T<br />

rotz intensiver Diskussionen über die<br />

Reduzierung der CO 2 -Emissionen der<br />

deutschen Stahlindustrie wird die<br />

Hochofen-Konverter-Route für eine Übergangsphase<br />

das wichtigste Stahlherstellungsverfahren<br />

bleiben, denn die Entwicklung<br />

und industrielle Umsetzung neuer<br />

bahnbrechender Technologien werden<br />

noch Zeit in Anspruch nehmen. Daher sind<br />

die Hochofenbetreiber weiterhin auf hochwertigen<br />

Koks angewiesen. Heute sind in<br />

Deutschland noch fünf Kokereien in<br />

Betrieb. Bild 1 zeigt die entsprechenden<br />

Standorte.<br />

Vier Kokereien sind direkt in Hüttenwerke<br />

integriert. Die einzige Kokerei ohne Hüttenverbund<br />

ist die Kokerei Prosper von<br />

ArcelorMittal. In Bild 2 ist die Entwicklung<br />

der Koksproduktion und des Koksverbrauchs<br />

in Deutschland dargestellt [1].<br />

Von 1980 bis 2015 ist die Koksproduktion<br />

von 28 Mio. t/a auf rd. 9 Mio. t/a<br />

zurückgegangen. Dieser Rückgang ist die<br />

Folge verschiedener Effekte, wie die Verringerung<br />

des Koksbedarfs der Hochöfen,<br />

Prozessoptimierungen, steigende Kohleeinblasraten<br />

und strukturelle Veränderungen<br />

in der deutschen Montanindustrie.<br />

Seit 1993 ist in Folge des Rückgangs der<br />

Kokserzeugung der Koksbedarf deutscher<br />

Hochöfen und Sinteranlagen höher als die<br />

heimische Koksproduktion. Diese Lücke<br />

muss durch Importkoks geschlossen werden.<br />

Vergleich von Schüttbetrieb und<br />

Stampfbetrieb<br />

Bild 1. Standorte der aktuell in Deutschland betriebenen Kokereien (Quelle: VDEh)<br />

Um die Abhängigkeit von Koksimporten zu<br />

verringern, haben einige integrierte Hüttenwerke<br />

ihre Kapazität der Koksproduktion<br />

erneuert bzw. ausgebaut. Dies<br />

geschah entweder durch die Sanierung<br />

älterer oder den Bau neuer Koksbatterien.<br />

So beauftragte die Zentralkokerei Saar<br />

(ZKS), die zu der AG der Dillinger<br />

Hüttenwerke und der Saarstahl AG gehört,<br />

Paul Wurth damit, eine neue Koksbatterie<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>11</strong>

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