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14 ** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 251 · D ienstag, 29. Oktober 2019<br />
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Berlin<br />
27 SUV<br />
mit weißer<br />
Farbe bespritzt<br />
Die Täter zogen nachts<br />
durch Prenzlauer Berg<br />
Inder Nacht zu Sonntag wurden in<br />
Prenzlauer Berg insgesamt 27 geparkte<br />
Fahrzeuge großflächig mit<br />
weißer Farbe bespritzt. Die meisten<br />
betroffenen Automobile waren sogenannte<br />
Sport Utility Vehicle (SUV).<br />
Nach Angaben der <strong>Berliner</strong> Polizei<br />
zogen die Täter durch mehrere<br />
Wohnviertel und beschädigten die<br />
abgestellten Fahrzeuge gezielt. Die<br />
Tatorte befinden sich zum Beispiel<br />
im Bötzowviertel, imWinsviertel, am<br />
Ernst-Thälmann-Park im Umfeld<br />
der Fröbelstraße und in der Raumerstraße<br />
am Helmholtzplatz. DieTäter<br />
konnten nach bisherigen Erkenntnissen<br />
unerkannt entkommen.<br />
Gezielte Sachbeschädigungen an<br />
SUV hatte es nach Informationen<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> bereits in den<br />
vergangenen Wochen gegeben. Autobesitzer<br />
in Prenzlauer Berg entdeckten<br />
morgens früh zum Beispiel<br />
schwarz-weiße Aufkleber mit der<br />
Aufschrift „FCK SUV“, Fuck SUV, an<br />
ihren Fahrzeugen. Unter Umweltschützerngelten<br />
SUV aufgrund ihrer<br />
Klimabilanz als Feindbild. Zuletzt<br />
war nach dem Unfall eines Porsche-<br />
SUV mit vier Toten in der Invalidenstraße<br />
im September eine Debatte<br />
um ein SUV-Verbot in der Innenstadt<br />
entbrannt. Umweltsenatorin Regine<br />
Günther (Grüne) lehnte pauschale<br />
Verbote ab,bezeichnete SUV aber als<br />
„platzfressende Fahrzeuge“. (mow.)<br />
Projekt mit Pioniercharakter<br />
In einer Holzbausiedlung im Süden Pankows sollen sechs Wohnungen an geflüchtete Familien gehen<br />
VonJan Karon<br />
Mehr als 6000 Kubikmeter<br />
Holz für fast 150 Genossenschafts-<br />
und 40<br />
Eigentumswohnungen,<br />
verteilt auf fünf Gebäude. Gemeinschaftsräume,<br />
dazu ein<br />
Schwimmbad, ein Demenzwohnheim,<br />
ein Kiosk und sogar eine Kita<br />
mit 25 Plätzen: Das„Quartier Wir“ im<br />
Süden Pankows ist ein ambitioniertes<br />
Projekt.<br />
Noch liegt Bauschutt auf dem Gelände<br />
an der Piesporter Straße, doch<br />
bereits im Januar sollen die ersten<br />
Mieter einziehen. Bis zum Frühjahr<br />
sollen dann schon 250 Menschen hier<br />
leben. Und: Sechs Genossenschaftswohnungen<br />
sind für Familien von<br />
Geflüchteten vorgesehen.<br />
Deshalb wirbt die Baugenossenschaft<br />
Begeno16 gemeinsam mit der<br />
Stiftung Trias und dem sozialpsychiatrischen<br />
Dienst für Geflüchtete Xenion<br />
um Kleinkreditgeber. Gesucht<br />
werden Menschen, die mit Hilfe von<br />
Mikro-Genossenschaftsanteilen ab<br />
3000 Euro das Vorhaben finanzieren.<br />
Von den 250 000 Euro, die für die<br />
sechs Wohnungen benötigt würden,<br />
seien bereits 160 000 Euro gesammelt<br />
worden, sagt BeaFünfrocken vonXenion.<br />
Die übrigen 90 000 Euro sollen<br />
im Laufe des Jahres zusammenkommen.<br />
Die Finanzierung folgt dem Prinzip<br />
Hilfe zur Selbsthilfe: Wenn die geflüchteten<br />
Familien erst einmal die<br />
Möglichkeit haben, auf eigenen Beinen<br />
zu stehen, so die Hoffnung, kön-<br />
Bald bezugsfertig: der Gebäudekomplex an der Piesporter Straße.<br />
nen sie in absehbarer Zeit auch am<br />
gesellschaftlichen Leben teilhaben.<br />
„Wir wollen damit denjenigen helfen,<br />
die es auf dem <strong>Berliner</strong> Wohnungsmarkt<br />
ohnehin am schwersten haben“,<br />
sagt Fünfrocken.<br />
Sieweiß, welche Hürden Geflüchtete<br />
meisternmüssen, um Zugang zu<br />
Wohnraum zu erlangen. Solange das<br />
Asylverfahren laufe, müssten sie zu-<br />
BLZ/GERD ENGELSMANN<br />
meist in Unterkünften bleiben, könnten<br />
nur in begründeten Ausnahmefällen<br />
inWohnungen ziehen.„Der begrenzte<br />
Aufenthaltstitel wirkt wie ein<br />
Stigma.“ In die sechsWohnungen sollen<br />
unter anderen eine irakische Familie,<br />
eine alleinerziehende Mutter<br />
aus Dagestan, eine aus Bosnien oder<br />
zwei junge Frauen aus Iran und Afghanistan<br />
einziehen. Die Wohnungen<br />
seien für„Überlebende vonextremer<br />
Gewalt und Krieg“ vorgesehen,<br />
erklärte Dietrich Koch, ebenfalls von<br />
Xenion. „Der jahrelange Verbleib in<br />
Flüchtlingsunterkünften, ein fehlendes<br />
Zuhause und die Isolation von<br />
der Mehrheitsgesellschaft machen<br />
Integration schwierig“, so Koch.<br />
Mit dem Projekt solle ein „Brückenschlag“<br />
gelingen. Oder wie Fünfrocken<br />
es ausdrückt: Mitdem „Quartier<br />
Wir“ solle die „tolle Willkommenskultur<br />
in Deutschland zu einer<br />
Ankommenskultur werden.“ Auch<br />
der baupolitische Sprecher der Grünen<br />
im <strong>Berliner</strong> Abgeordnetenhaus,<br />
AndreasOtto, unterstützt das Projekt:<br />
„Das ,Quartier Wir’ könnte eine Mischung<br />
aus Genossenschafts- und<br />
Solidarsiedlung im Crowdfunding-<br />
Stile werden“, so Otto.Zudem seidas<br />
Quartier durch den Holzbau ökologisch<br />
verträglich und binde CO 2 .„Insofernist<br />
dasein Projektmit Pioniercharakter,<br />
das künftig auch für Bedürftige<br />
oder Obdachlose funktionierenkönnte.“<br />
Dass die Mischung aus jungen Familien,<br />
Geflüchteten und sozialen<br />
Einrichtungen zu Verwerfungen führen<br />
könnte, glauben die Projektbetreiber<br />
nicht. „Es ist zwar ein großes<br />
Abenteuer und natürlich wirdesReibungen<br />
geben“, so Fünfrocken, bisher<br />
aber hätte sich niemand beschwert<br />
und künftige Bewohner hätten<br />
im Wissen zugesagt, dass hier ein<br />
vielfältiger Kiez entstehe.„Es gab hier<br />
keine nationalistischen Auseinandersetzungen.Wenn<br />
dies auftreten sollte,<br />
ist es unser Job, da zu vermitteln.“<br />
POLIZEIREPORT<br />
Rassistisch beleidigt.<br />
EinBetrunkener soll einen TaxifahrerinCharlottenburgrassistisch<br />
beleidigt<br />
und geschlagen haben. Der62<br />
Jahrealte Fahrer,der nigerianischer<br />
Staatsbürger ist, blieb bei der Attacke<br />
am Sonntag in der Bismarckstraße<br />
unverletzt, wie die Polizei mitteilte.<br />
Der43Jahrealte mutmaßliche Angreifer<br />
wurde festgenommen. Ein<br />
Test ergab 2,2 Promille Atemalkohol.<br />
DerStaatsschutz ermittelt.<br />
Baum auf Auto gefallen.<br />
Beieinem Verkehrsunfall in der Onkel-Tom-Straße<br />
in Steglitz-Zehlendorfsind<br />
am Montagabend gegen<br />
20.45 UhrzweiPersonen schwer verletzt<br />
worden. Nach Angabeneines<br />
Polizeisprechers war aus bisher ungeklärter<br />
Ursacheein Baum aufein<br />
Auto gefallen.<br />
Auto angezündet.<br />
Erneut hat in Berlin ein Auto gebrannt.<br />
DasFahrzeug brannte in der<br />
Nachtzum Montag in der Sybelstraße<br />
im Stadtteil Charlottenburg,<br />
wie ein Sprecher derPolizei sagte.<br />
Einbrecher festgenommen.<br />
Polizisten nahmen am Sonntagabend<br />
einen Einbrecher fest. Anwohner<br />
der Käthe-Niederkirchner-<br />
Straße beobachteten gegen 20.50<br />
Uhreinen Mann, der abwechselnd<br />
mehrereHauseingangstüren benutzte,und<br />
alarmierten die Polizei.<br />
WeitereErmittlungen ergaben, dass<br />
in den Häusern, die der 28-Jährige<br />
zuvor betrat, Kellerverschläge aufgebrochen<br />
worden waren. Beidem Tatverdächtigen<br />
fanden die Polizisten<br />
Einbruchswerkzeug. (BLZ)<br />
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PRIVATSCHULEN IN BERLIN<br />
Vielseitige Angebote für vielseitige Schüler<br />
Privatschulen erfreuen sich auch in Berlin zunehmender<br />
Beliebtheit. Das Angebot ist dabei<br />
vielseitig – genau wie die Schülerschaft, die<br />
längst alle Einkommensklassen repräsentiert.<br />
Es waren Schocknachrichten, die im August<br />
durch die Medien liefen: 25.000 Schulplätze,<br />
so hieß es zunächst, würden in Berlin bis 2021<br />
fehlen. Kurz darauf wurde die Zahl auf 9.500<br />
fehlende Plätze korrigiert –doch der Handlungsdruck<br />
bleibt auch angesichts dieser Zahlen<br />
enorm.<br />
Zwar versicherte Schulsenatorin Sandra<br />
Scheeres (SPD), man werde für jedes Kind in<br />
Berlin Schulplätze schaffen. Dennoch suchen<br />
immer mehr Eltern nach Alternativen, zumal es<br />
oft um mehr als die reine Versorgung geht: Für<br />
die Wunsch-Schule müssen Bildungsangebote,<br />
Umfeld und geographische Nähe stimmen;<br />
manchmal spielen auch die mit dem Vollzeitjob<br />
der Eltern kompatiblen Stundenpläne der jeweiligen<br />
Schule eine Rolle.<br />
Hier kommen immer häufiger Privatschulen<br />
ins Spiel, wie Schulen in freier Trägerschaft offiziell<br />
genannt werden: „Privatschulen zeichnen<br />
sich nicht nur durch ihre pädagogischen Konzepte<br />
aus, sie decken zum Teil auch das öffentliche<br />
Schulangebot ab“, sagt Dietmar Schlömp, Bundesgeschäftsführer<br />
des Verbands Deutscher<br />
Privatschulverbände (VDP).<br />
Starker Anstieg<br />
Zwischen 1992 und 2017 stieg die Zahl der<br />
Privatschüler bundesweit um 81 Prozent, teilte<br />
das Statistische Bundesamt Anfang des Jahres<br />
mit. Und während sich angesichts steigender<br />
Geburtenzahlen zwischen 2000 und 2017 ein<br />
Rückgang von Schulen um 19 Prozent beobachten<br />
lässt, stieg die Anzahl der Privatschulen in<br />
Eine optimale Betreuung imKlassenzimmer –damit wollen viele Privatschulen bei Eltern und Schülern punkten.<br />
diesem Zeitraum um satte 43 Prozent. Laut VDP<br />
besucht jedes zehnte Kind in Deutschland eine<br />
Privatschule – in Berlin sind es im Schuljahr<br />
2018/19 gut 37.000.<br />
Angesichts dieser Zahlen verwundert es<br />
kaum, dass Privatschulen längst eine heterogene<br />
Schülerschaft abbilden. Das Klischee<br />
des ebenso abgehobenen wie abgeschlossenen<br />
Schulbetriebs für Gutbetuchte stimmt mit<br />
der Realität (nicht) mehr überein. „Privatschüler<br />
sind keine selektive Gruppe. Privatschulen<br />
sind gesellschaftlich durchmischt“, erläutert<br />
Schlömp. Er beruft sich dabei auf eine Studie<br />
des DIW Econ. Demnach verfügen rund 14 Prozent<br />
der Privatschulhaushalte über maximal<br />
2.000 Euro monatliches Nettohaushaltseinkommen.<br />
Der Anteil der Haushalte mit einem Einkommen<br />
zwischen 2.000 und 6.000 Euro liegt<br />
bei 71 Prozent. Dies entspreche nahezu der<br />
Einkommensverteilung an staatlichen Schulen.<br />
Großes Angebot<br />
Eine Rolle dürfte spielen, dass auch die<br />
Privatschulen selbst äußerst heterogen sind.<br />
Insgesamt 146 Einrichtungen gibt es derzeit in<br />
Berlin. Dazu zählen auch private Berufsschulen<br />
wie der auf Veranstaltungstechnik spezialisierte<br />
Anbieter b-trend-setting inNeukölln oder die<br />
Akademie für berufliche Bildung in Lichtenberg.<br />
Aber auch die klassische Schullaufbahn<br />
lässt sich über freie Träger organisieren. Schon<br />
Grundschüler können eine Schule in freier Trägerschaft<br />
besuchen, die sich meist durch besondere<br />
pädagogische Konzepte auszeichnen:<br />
In der „Ersten Aktivschule Charlottenburg“ setzt<br />
man etwa auf die Pädagogik Maria Montessoris<br />
und ermöglicht große Bewegungsfreiheit:<br />
„Jedes Kind wählt sich selbstständig und von<br />
seinen Interessen geleitet seine Aufgaben und<br />
Themen aus. Sie haben die Möglichkeit zu wählen,<br />
wann sie an einer Aufgabe arbeiten wollen,<br />
wo und mit wem und wann sie diese beenden.“<br />
Kostenpunkt: Je nach Einkommen 100 bis 200<br />
Euro pro Monat plus jährliche Materialkosten<br />
von 100 Euro für Schulbücher. Andere Grundschulen<br />
wie die Berlin Bilingual School setzen<br />
auf frühe Förderung der englischen Sprache und<br />
ein internationales Publikum. Auch hier ist das<br />
GETTYIMAGES/ MONKEYBUSINESSIMAGES<br />
Schulgeld nach dem Einkommen der Eltern gestaffelt.<br />
Andere Anbieter wie die Berlin British<br />
School verlangen zusätzlich eine Anmeldegebühr<br />
–bieten aber in Einzelfällen aber auch Stipendien<br />
an.<br />
Dass Geld aber nicht der einzig limitierende<br />
Faktor ist, zeigt sich insbesondere bei den privaten<br />
Gymnasien. Altehrwürdige Institutionen<br />
wie das katholische Canisius-Kolleg verfügen<br />
über ein eigenes Aufnahmeverfahren. So wolle<br />
man sicherstellen, „dass wir wirklich die richtige<br />
Schule sind, damit die Schülerinnen und<br />
Schüler, die in der fünften Klasse vorzeitig die<br />
<strong>Berliner</strong> Grundschule verlassen, um zu uns zu<br />
kommen, dann auch genau die richtige Förderung<br />
bei uns finden.“ (pha)<br />
GymnasiumPanketal<br />
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